Radschnellwege

Was sind Radschnellwege?

Radschnellwege sind Radverkehrsverbindungen, die über größere Entfernungen Wohn- und Gewerbegebiete bzw. Stadtzentren miteinander verknüpfen. Sie garantieren durch hohe bauliche Standards ein sicheres und attraktives Befahren. Ihr besonderes Merkmal ist die Möglichkeit einer gleichbleibenden Fahrgeschwindigkeit mit relativ geringem Energiebedarf, was durch Kreuzungsfreiheit, Geradlinigkeit bzw. große Kurvenradien, gute Oberflächenbeschaffenheit und größere Radwegbreiten erreicht wird. Insbesondere für Pendlerinnen und Pendler sollen Radschnellwege eine sicheres, attraktives und komfortables Vorankommen ermöglichen.

Das Radschnellnetz der Metropolregion Hamburg

Die Metropolregion Hamburg erstellt zurzeit gemeinsam mit den beteiligten Kommunen Machbarkeitsstudien für neun Radschnellwege. Ein Radschnellweg befindet sich dabei im Korridor Bad Schwartau – Lübeck – Groß Grönau. Ziel der Machbarkeitsstudien ist es, konkrete Trassenführungen zu ermitteln, Qualitätskriterien zu entwickeln, anschließende Planungen vorzubereiten und die Umsetzung zu unterstützen. Weitere Informationen - auch zu den anderen Korridoren in der Metropolregion - und den entsprechenden Twitterkanal finden sie hier. Mit rund einer Millionen Euro fördert die Metropolregion Hamburg diese Untersuchung mit dem Ziel, den Radverkehr in der Region attraktiver zu gestalten. Es ist nicht nur eines der größten Leitprojekte der Metropolregion Hamburg, sondern auch das derzeit größte länderübergreifende Radschnellwege-Projekt in Deutschland. Des Weiteren wird an einer einheitlichen Gestaltung und Kommunikation gearbeitet. Es werden Regelungen getroffen, welche sich auf die allgemein üblichen Planungsregelwerke beziehen, um regionsübergreifend einen hohen und identischen Standard zu gewährleisten. Mit Hilfe eines Kommunikationskonzepts wird den Kreisen und Städten in der Region ein Leitfaden vorliegen, der die Planungs- und Bauphasen begleitet.

Ein Radschnellweg für Lübeck

Für den Radschnellweg in Lübeck wurden die aus der bis zum 31. Juli 2018 laufenden Onlinebefragung eingebrachten Ideen Ihrerseits auf konkrete Hauptvarianten verdichtet, die nun die möglichen Trassenverläufe darstellen. Diese werden im Rahmen der Machbarkeitsstudie untersucht und nach unterschiedlichen Indikatoren nach ihren Nutzen und Kosten bewertet. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie soll bis Mitte 2020 vorliegen. Eine Informationsveranstaltung zum Thema Radschnellwege und die Vorstellung der im Rahmen der Machbarkeitsstudie untersuchten Trassen fand am Mittwoch, den 13. November 2019 statt. Rund 65 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung in die Großen Börse im Lübecker Rathaus und konnten sich so informieren, ihre Anregungen und Belange einbringen. Dabei standen folgende Fragen im Mittelpunkt: Welche Trasse ist Ihrer Meinung nach am besten geeignet? Wo sehen sie Potentiale, wo könnten Konflikte auftreten? Die Teilnehmer durften anschließend ihre bevorzugte Trasse wählen. Die Ergebnisse und weitere Informationen zur Veranstaltung am 13.11.2019 finden Sie hier.

Nord-Korridor: Bad Schwartau - Lübeck Innenstadt

N1

Von der Ortsmitte Bad Schwartaus durch den Moorwischpark kommend, verläuft die Variante N1 in Falkenfeld/-Vorwerk verkehrsarm in Anliegerstraßen bis zur Lohmühle. Die Hauptverkehrsstraßen werden signalisiert überquert. Zwischen Katharinenstraße und Willy-Brandt-Allee verläuft die Hauptvariante straßenunabhängig.
Der Hbf wird über die geplante Stadtgrabenbrücke direkt erreicht. Die Erschließungswirkung der Hauptvariante N1 ist eher ungünstig, da die Nutzungen entlang von Schwartauer Allee/ Landstraße nicht unmittelbar angebunden werden.

N2

Zwischen der Lübecker Straße in Bad Schwartau und der Karlstraße über die L 309 verlaufend erschließt die favorisierte Hauptvariante N2 zentral in St. Lorenz-Nord gelegene Versorgungsbereiche und verdichtete Wohngebiete. Für eine Wegeverbindung zwischen Schwartauer Allee und Katharinenstraße in Höhe Karlstraße kann ggf. das ehemalige St. Lorenz-Gleis genutzt werden. Ab hier entspricht der Verlauf der Variante N1.

N3

Die Hauptvariante N3 zweigt in Höhe der Warthestraßenkreuzung ab und verläuft konfliktarm an der Posener Straße bis zur Einmündung in die Einsiedelstraße. Über die mehrmals am Tag für die Schifffahrt geöffnete (und für Straßenverkehr gesperrte) Eric-Warburg-Brücke verläuft die RSV in Richtung Altstadt über Gertrudenstraße, Burgtor und Königstraße bis zum Kohlmarkt.

Süd-Korridor: Lübeck Innenstadt - Groß Grönau

S1

Im südlichen Korridor stellt die S1-Hauptvariante die bevorzugte Radschnellverbindung dar, die von Groß Grönau (Sankt Hubertus) über Ratzeburger Landstraße und Allee als K 23/L 331 bis zur Abzweigung Wallstraße und dann in der Mühlenstraße bis zum Kornmarkt verläuft.

S2a

Alternativ zu den genannten durchgehenden Hauptverkehrsstraßen verläuft diese Hauptvariante autoärmer durch das Hoch-schulviertel und St. Jürgen. Maßgebliche Verkehrsachse ist der Mönkhofer Weg, wo sich zukünftig besonders Radfahrer und Linienbusse die Fahrbahn teilen müssen.

S2b

Als weitere Alternative gilt hier westlich des Mönkhofer Weges die ebenfalls in Süd-Nord-Richtung verlaufende Dorfstraße.

S3

Die Hauptvariante S3 entlang der Grünen Fuge nimmt einen westlicheren Verlauf über St. Jürgen und Berliner Allee.

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