Straßen

Rippenstraßen und Gruben

Einen wichtigen Beitrag zum historischen Ambiente leisten die vielen Straßen und Gänge der Altstadt. Dabei ist die Lübecker Altstadt durch einen klar gegliederten, im 12. Jahrhundert planmäßig angelegten Stadtgrundriss geprägt. Die in Nord-Südrichtung verlaufenden Hauptstraßen bilden das Rückgrat des Altstadthügels und wurden bereits in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts größtenteils zu attraktiven Hauptgeschäftsstraßen umgestaltet. Die kreuzenden, meist kleineren Straßen sind sogenannte Rippenstraßen. Da sie, wie man oftmals auch ihrem Namen entnehmen kann, normalerweise ausschließlich von einer bestimmten Berufsgruppe bewohnt wurden, wird anhand der Rippenstraßen die Vielfalt der Gesellschaft Lübecks in früheren Jahrhunderten deutlich. Viele der erhaltenen Gebäude in den typischen Kaufmannsstraßen im Nordwesten der Altstadt sind prachtvoll und großzügig ausgestattet, während die Häuser der Handwerker im Ostteil der Innenstadt deutlich bescheidener ausfallen.

Bei der Namensgebung der Verkehrswege wurde ein Unterschied zwischen Gruben und Straßen gemacht. Dies geht noch auf die Anfänge Lübecks zurück, als man durch Aufschüttungen Stadtgebiet gewann und die Wege in den aufgeschütteten Bereichen Gruben nannte, während die Straßen auf dem ursprünglichen festen Boden verliefen.

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