Schrangen

Verbindung der Breiten Straße mit der Königstraße

Im Zentrum der Stadt verbindet der rund 100 Meter lange Schrangen die Breite Straße mit Königstraße. Im Laufe der Zeit hat der Schrangen eine Vielzahl von Veränderungen erlebt, die sich angesichts seiner heutigen Gestalt kaum erahnen lässt.

Seit dem 13. Jahrhundert befanden sich Verkaufsbuden der Schlachter auf dem Platz an der Breiten Straße, gegenüber dem heutigen Kanzleigebäude. Daher leitet sich auch der Name ab: Schrangen, wörtlich ursprünglich Schranken im Sinne von Tischen und Tresen, war die niederdeutsche Bezeichnung für Verkaufsbuden. Ursprünglich wurde auch nur dieser Platz an der Breiten Straße als Schrangen bezeichnet. Der östliche Teil zur Königstraße hin war bebaut, so dass nur schmale Gassen als Durchgänge bestanden. Bis 1845 war den Lübecker Schlachtern gesetzlich vorgeschrieben, ausschließlich auf dem Schrangen Fleisch zu verkaufen. Nach Aufhebung dieser Bestimmung verloren die Buden ihre Funktion, da die Schlachter es nunmehr vorzogen, ihre Ware in ihren Häusern anzubieten.

Die Verkaufsstände wurden abgebrochen, der nunmehr frei gewordene Platz mit Bäumen bepflanzt. Die Bezeichnung Schrangen ging zunehmend auf die von der Königstraße hinaufführenden Gassen über, und 1884 wurde diese Entwicklung bestätigt, als die nördliche Gasse den bereits geraume Zeit verwendeten Namen Alter Schrangen auch amtlich erhielt und die südliche zum Kleinen Schrangen wurde. Der Platz, der den eigentlichen Schrangen darstellte, war bereits 1852 mit einem neu errichteten Spritzenhaus der Feuerwehr bebaut worden und vollkommen verschwunden.

In den Jahren 1928 und 1929 wurden die Gebäude zwischen dem Alten und dem Kleinen Schrangen auf ganzer Länge zwischen Breiter Straße und Königstraße abgerissen und eine platzartig breite neue Straße geschaffen. Die beiden Gassen hörten formell 1931 zu bestehen auf und gingen in den neu angelegten Schrangen auf.

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