Fragen und Antworten

Hilfe zu sexuell übertragbaren Infektionen und Testungen

Allgemeine Fragen und Antworten

 

Was brauche ich für eine STI-Testung (Checkliste)?

  • Alles in allem ca. 30-60 min. Zeit, ohne Termin immer dienstags von 9-12 Uhr oder donnerstags von 14-17 Uhr, zu anderen Zeiten mit Termin nach vorheriger Absprache.
  • Impfausweis (falls Sie möchten, dass wir checken, ob Sie einen Schutz gegen Hepatitis A und B haben)
  • Versichertenkarte (falls ein HIV-Test über die Krankenkasse abgerechnet werden soll)
  • Bargeld für die Laborkosten
  • Und für Menschen mit Penis: Bitte 1,5 Stunden vor dem Termin nicht mehr zur Toilette gehen, damit wir Ihren Urin untersuchen lassen können.

 

 

Auf welche Krankheiten kann ich mich in der Beratungsstelle testen lassen und was kostet es?

Folgende STI können wir im Blut untersuchen lassen:

  • HIV (max. 6€)
  • Syphilis/Lues (5€)
  • Chlamydien/Gonokokken aus Urin / Abstrich (10€)
  • Hepatitis A (5€)
  • Hepatitis B (5-16€)
  • Hepatitis C (7€)

Wenn Sie bei einer der großen gesetzlichen Krankenversicherungen versichert sind, können wir einmal jährlich einen HIV-Test kostenlos über die Krankenversicherung abrechnen (Beratungsinhalt und Testergebnis werden nicht an die Krankenkasse übermittelt!)

Folgende STI können wir mit Selbstabstrichen/Urinprobe untersuchen:
Kombinationstest auf Chlamydien/Gonokokken aus Urin / Abstrich (10€)

HIV- und STI-Heimtests
Nicht immer muss das persönliche Aufsuchen einer Beratungsstelle oder eines Checkpoints in den eigenen, stressigen Alltag passen. In Deutschland gibt es durch verschiedene Anbieter die Möglichkeit, sich in Form von Schnelltests oder Labortests auf HIV und sexuell übertragbare Infektionen von zu Hause aus untersuchen zu lassen. Die jeweiligen (Test-)Angebote können sich in ihrer Art, Durchführung, Ergebnismitteilung und Preisspanne unterscheiden. Bei Fragen oder Unsicherheiten zu HIV- und STI-Heimtests stehen wir gern zur Verfügung.

 

 

Was sind sexuell übertragbare Infektionen (STI)?

Früher wurde diese Krankheiten als Geschlechtskrankheiten bezeichnet. Die Erreger werden über sexuelle Kontakte übertragen. Es gibt verschiedene sexuell übertragbare Krankheitserreger. Chlamydien und Gonokokken verursachen die meisten Infektionen. Daneben gibt es noch bekannte wie HIV und Syphilis, aber auch vielleicht weniger bekannte wie Hepatitis B, Humane Papilloma Viren, Herpesviren, Mykoplasmen, Trichomonaden oder Ureaplasmen.

 

 

In welchen Sprachen erfolgt die Beratung?

Unser Berater:innenteam spricht Englisch und Deutsch. Für alle weiteren Sprachen organisieren wir gerne ein:e Sprachmittler:in oder nutzen Übersetzungsprogramme.

 

 

Wie erhalte ich meine Ergebnisse?

Ihre Laborergebnisse können Sie persönlich abholen, telefonisch erfragen oder datenschutzsicher verschlüsselt an Ihre Mailadresse schicken lassen. 

 

 

Wann ist ein HIV-Test sicher möglich?

Für den HIV-Suchtest, den wir in ein Labor schicken, nehmen wir Blut aus der Vene ab. Er liefert schon sechs Wochen nach einer möglichen Infektion ein sicheres negatives Ergebnis. Das Laborergebnis ist in der Regel am Folgetag da. Dieser Test reagiert in seltenen Fällen auch dann, wenn keine HIV-Infektion vorliegt. Das Labor macht dann automatisch einen zweiten Test zum Ausschluss bzw. zur Bestätigung einer Infektion.

 

Was ist...?

 

HIV (Humanes Immundefizienz-Virus)

HIV ist schwer übertragbar. Ein Infektionsrisiko besteht nur, wenn Viren in ausreichender Menge mit offenen Wunden oder Schleimhäuten in Berührung kommen. Die intakte Haut stellt eine gute Barriere gegen das Virus dar.
Ansteckende Körperflüssigkeiten sind vor allem Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit, Darmsekret und Muttermilch. Spucke, Tränen, Kot oder Urin sind nicht ansteckend.

Am häufigsten wird HIV deshalb beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen, sehr riskant ist außerdem die gemeinsame Benutzung von Spritzen beim Drogengebrauch. Auch in der Schwangerschaft, bei der Geburt und beim Stillen kann es zu einer Übertragung (auf das Kind) kommen.

Keine Ansteckungsgefahr besteht im Alltag, also beim Küssen, Sich-die-Hand-Geben, Umarmen, Anhusten oder Anniesen, Benutzen derselben Teller, Gläser und Bestecke, gemeinsame Benutzung von Toiletten, Handtüchern oder Bettwäsche, Besuch von Schwimmbädern oder Saunen, Zusammenarbeiten und –wohnen mit Menschen mit HIV, Haareschneiden, Insektenstich usw.

Das HI-Virus greift das Immunsystem an. Je höher die Viruslast ist, desto schneller wird das Immunsystem zerstört. Je eher eine HIV-Infektion erkannt wird, desto schneller kann sie behandelt und das Immunsystem erhalten werden. Auch ist man dann in den allermeisten Fällen nicht ansteckend und kann ein weitgehend normales Leben führen.

 

 

Syphilis / Lues

Die Syphilis ist eine durch ein Bakterium namens Treponema pallidum verursachte Geschlechtskrankheit. Sie lässt sich gut behandeln. Dazu erhält man ein Antibiotikum, meistens Penicillin, einmalig als Spritze in den Gesäßmuskel. Wenn die Infektion nicht behandelt wird, besteht allerdings das Risiko einer fortschreitenden Entzündung. Die Bakterien können sich über den Körper ausbreiten und langfristig zu einer Mitbeteiligung anderer Organe wie z.B. des Gehirns führen.

 

 

Hepatitis A

Der Erreger wird meist über verunreinigtes Trinkwasser, kontaminierte Nahrung oder ungewaschene Hände übertragen, da infizierte Menschen den Erreger mit dem Stuhl ausscheiden. Eine Impfung schützt vor der Infektion und wird daher vor Reisen nach Asien oder Nordafrika empfohlen, aber auch Menschen, die mit Stuhl in Berührung kommen wie Pflegepersonal, Erzieher:innen oder auch Männern, die Sex mit Männern haben (MSM).

 

 

Hepatitis B

Der Erreger wird über Blut, Speichel oder ungeschützten Geschlechtsverkehr von Mensch zu Mensch übertragen. Die Erkrankung kann chronisch verlaufen und langfristig zu schweren Leberschäden führen. Auch hier steht ein Impfstoff als Schutz zur Verfügung. In Deutschland werden alle Kinder standardmäßig gegen Hepatitis B geimpft.

 

 

Hepatitis C

Der Erreger wird hauptsächlich durch direkten Blutkontakt übertragen, z.B. über gemeinsam benutztes Besteck zum Drogengebrauch, Stechen von Piercings oder Tätowierungen. Häufiger als bei der Hepatitis B kommt es zu einem chronischen Verlauf. Mittlerweile stehen gut verträgliche Medikamente zur Behandlung zur Verfügung, die in über 95% der Fälle zur Ausheilung der Erkrankung führen. Einen Impfstoff gibt es bisher nicht.

 

 

Chlamydien

Chlamydien sind Bakterien, die beim Geschlechtsverkehr leicht übertragen werden können. Wenn eine Infektion mit Chlamydien frühzeitig erkannt wird, ist sie gut mit Antibiotika behandelbar. Wenn die Infektion nicht behandeln wird, besteht allerdings das Risiko einer fortschreitenden Entzündung. Diese kann langfristig eine Unfruchtbarkeit verursachen. Auch können sich die Bakterien über das Blut ausbreiten und zu einer Entzündung anderer Körperregionen wie z.B. der Gelenke führen.

 

 

Gonorrhoe / Tripper

Gonokokken sind Bakterien und verursachen den sogenannten „Tripper“. Sie lassen sich gut behandeln. Hierfür ist die einmalige Einnahme eines Antibiotikums oft ausreichend. Wenn die Infektion nicht behandelt wird, besteht allerdings das Risiko einer fortschreitenden Entzündung. Diese kann langfristig zu Unfruchtbarkeit führen. Auch können sich die Bakterien über das Blut ausbreiten und zu einer Entzündung anderer Körperregionen wie z.B. der Gelenke führen.

 

Das könnte Sie auch interessieren