Heute ist die Silhouette des Lübecker Holstentores weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Das Holstentor wurde zum Wahrzeichen der Hansestadt Lübeck: Für Touristen: Sehenswürdigkeiten, der Deutsche Städtetag wählte es zum Symbol, Marzipanhersteller und andere Lübecker Firmen verwenden es als Warenzeichen. Es gibt eine ganze Anzahl von Briefmarken mit dem Bild des Holstentores und nicht zuletzt war es von 1958 bis 1991 auf dem 50-Mark-Schein der Deutschen Bundesbank zu sehen. In den Jahren 2004 bis 2006 wurde das 1000 Quadratmeter umfassende Dach des Lübecker Wahrzeichens mit 30 Tonnen Moselschiefer komplett neu eingedeckt. Das Mauerwerk selbst besteht aus glasiert-gebrannten Backsteinen.
Von der einstigen Ausrüstung, bestehend aus Geschützen, Hakenbüchsen und anderen Schusswaffen ist kaum etwas erhalten geblieben. Eine Inventarliste aus dem Jahre 1526 besagt jedoch, dass 48 Schusswaffen (Schlangen, Passener, Steinbüchsen, Serpentiner und Potthunde) zu dem Waffenbestand gehörten. Abgegriffen wurde das Holstentor jedoch nie.
Seit 1950 befindet sich in den Räumen des Holstentores das Stadtgeschichtliche Museum.
Die Innenräume der Türme sind gleichartig gestaltet. Erdgeschoss und das erste Obergeschoss haben die höchsten Decken, während die darüber liegenden Stockwerke deutlich niedriger sind. Zwei enge Wendeltreppen winden sich aufwärts, und zwar jeweils zwischen dem Mittelbau und dem angrenzenden Turm. Gänge verbinden in jedem Geschoss den Raum des Mittelbaus mit den auf gleicher Höhe liegenden Räumen der Türme.
Heute ist im Nordturm die Decke des zweiten Obergeschosses herausgebrochen, so dass zweites und drittes Obergeschoss hier einen gemeinsamen Raum bilden.
Die neu konzipierte Ausstellung im Inneren des Holstentores zeigt zum Thema "Macht des Handels" sieben interessante Themenräume, bei denen verschiedene Installationen das aktive Handeln des Besuchers erfordern und interessante Entdeckungen und Überraschungen bereit halten.
Dem Wirken des Lübecker Fernhandelskaufmannes sind die Räume im Holstentor gewidmet. Er prägte die Stadt seit dem Mittelalter in wirtschaftlicher, politischer, kultureller und architektonischer Hinsicht.
Lübecks Position im Zentrum der nordeuropäischen Handelswege machte die Stadt zur Königin der Hanse. Der Besucher erlebt Lübeck als Fernhandelsmarkt, er kann die verschiedenen Warten, die über Lübeck verhandelt wurden, nicht nur anschauen, sondern auch fühlen und riechen. Er wird anschließend auf den Marktplatz der Stadt geführt, den Ort des lokalen Handels, der städtischen Verwaltung und der niederen Gerichtsbarkeit. Geräusche erfüllen den Raum, und auch der Bürgermeister der mittelalterlichen Stadt ist zu sehen und zu hören. Ausführlich wird das Thema der Seefahrt behandelt, die Lübecks Vormachtstellung im Ostseeraum sicherte. Schiffsmodelle, Werkzeuge, nautische Geräte, erzählen von der Seefahrt, von ihren Gefahren und laden zu eigenen Entdeckungen ein. Dem Wirken des Fernhandelskaufmannes verdankt die Stadt ihre bedeutenden sakralen und profanen Backsteinbauten, die noch heute die Stadt prägen. Am historischen Stadtmodell werden die wichtigsten Bauten, die Grundstruktur der Stadt und ihre wechselvolle Geschichte erläutert. Den Abschluss bildet das Holstentor selbst, seine ursprüngliche Funktion als Wehrbau und seine Karriere als Symbol der reichsfreien Stadt bis hin zum Werbeträger für Souvenirs aller Art.
Das Holstentor befindet sich, vom Bahnhof aus kommend auf dem Weg zur Innenstadt, auf dem Holstentorplatz."