Naturschutzgebiete (NSG)

Naturschutzgebiete bieten neben der Kategorie Nationalpark den höchsten Schutzstatus für ein Gebiet, das unter anderem zum Schutz von Pflanzen- und Tierarten und ihrer Lebensräume dauerhaft gesichert werden soll. Durch Verordnung der obersten Naturschutzbehörde, das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, werden die Gebiete ausgewiesen und ist somit Landesrecht.

Es handelt sich um - nach dem Bundes- und Landesnaturschutzgesetz - rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft

  1. zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten,
  2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder
  3. wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit

erforderlich ist.

Nicht nur zu Punkt 3 haben Lübecks Naturschutzgebiete viel zu bieten, ein Besuch lohnt sich! Für jede:n ist etwas dabei: Wald, Wasser, Landschaft - spazieren gehen, Rad fahren, Natur und Landschaft genießen.

Die nachfolgenden Darstellungen sollen Lust zum Erleben machen und gleichzeitig sensibilisieren. So vielfältig die Ausprägung, so unterschiedlich und individuell ist der Schutzbedarf. Neben den Ge- und Verboten, die sich in der jeweiligen Schutzgebietsverordnung wiederfinden, soll ein Gespür für die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Naturgüter, insbesondere der wildlebenden Tiere und Pflanzen und deren Lebensräume, vermittelt werden.

Hier finden Sie eine Übersichtskarte aller Schutzgebiete in der Hansestadt Lübeck.

Ein Spaziergang in der Natur gehört nicht nur für Menschen zu schönen Erlebnissen, auch Hunde erfreuen sich daran. Dass diese vierbeinigen Begleiter an der Leine zu führen sind, versteht sich von selbst. Darüber hinaus informiert das Faltblatt Mit Hunden in der Landschaft über Verhaltensregeln für ein konfliktarmes Miteinander.

NSG Dassower See, Buchhorst und Graswerder (Plönswerder)

Im Naturschutzgebiet Dassower See hat sich, bedingt durch den Verlauf der ehemaligen innerdeutschen Grenze, eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt entwickelt. Im Herbst sammeln sich dort zahlreiche Vogelarten zum gemeinsamen Start in den dann wärmeren Süden. Einzig in dieser Jahreszeit nehmen die Menschen in Dassow Fluglärm wahr, nämlich den der Schwärme von Gänsen, Enten, Kranichen und Schwänen. Alljährlich wieder ein sehenswertes Naturereignis.

Schutzgebietsverordnung nebst Übersichtskarte

 

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Erholungsmöglichkeit
Aufgrund seiner herausragenden ökologischen Funktion als Sommerrast- und Überwinterungsquartier für Wasservögel, ist das Befahren nur zugelassenen Wasserfahrzeugen erlaubt. Die Inseln dürfen ebenso nicht betreten werden. Der gesamte Uferbereich des Dassower Sees und der See selbst steht seit 1983 unter Naturschutz und ist der Europäischen Union als FFH-Gebiet und europäisches Vogelschutzgebiet gemeldet.

Schutzzweck und Besonderheit
Der Dassower See hat eine internationale Bedeutung für den Zug nordischer Wasservögel. Im Schnittpunkt von zwei Vogelzugstraßen dient das Gewässer über 30 Wasservogelarten als Sommerrast- und Überwinterungsquartier.

So sind neben Singschwan, Kormoran, Zwergtaucher, Saat- und Blessgans zur Zeit des Vogelzuges auch Schell-, Tafel-, Reiher- und Bergente sowie Zwergund Gänsesäger in zum Teil hohen Individuenzahlen zu beobachten. Die Schellente hat hier deutschlandweit ihr wichtigstes Mausergebiet.
Auch auf viele in dieser Region brütende Vögel sowie andere heimische Tierarten hat der Dassower See eine besondere Anziehungskraft:

  • Das Gewässer ist Nahrungsrevier von Seeadler und Fischotter.
  • Über 90 Vogelarten wie der Mittelsäger brüten hier.
  • Aufgrund der geringen Wassertiefe können Tauchenten großflächig nach Nahrung suchen.
  • Auch die auf Gewässerverschmutzung empfindlich reagierenden Fluss- und Meerneunaugen leben hier.
  • Wesentlicher Grund für den hohen Artenreichtum des Dassower Sees und seiner Umgebung ist die geringe Störeinwirkung von außen z. B. durch Bootsverkehr, Angeln und Baden.

Geschichte
Der 800 Hektar große Dassower See ist kein Binnensee, sondern eine eiszeitlich entstandene, fast abgeschlossene Seitenbucht („Wiek“) der Traveförde, die seit dem frühen Mittelalter ein Teil der Hansestadt Lübeck ist.
Im Schatten der ehemaligen, unmittelbar am Ufer verlaufenden innerdeutschen Grenze blieb die Natur über 40 Jahre lang nahezu ungestört. Das Gewässer wurde daher 1983 zum Naturschutzgebiet erklärt. Nach der Grenzöffnung hat Mecklenburg-Vorpommern 1990 die an die Trave und den Dassower See angrenzenden Moränen- und Niederungsflächen ebenfalls unter Naturschutz gestellt. Die Untertrave ist zudem heute auch Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes „NATURA 2000“.

Lage und Größe
Der Dassower See - eine fast abgeschlossene Seitenbucht der Travemündung - liegt nordöstlich von Lübeck in direkter Nähe zur Ostsee. Der etwa 8 km lange Dassower See hat von der Mündung des Flusses Stepenitz im Osten ausgehend, eine trichterartige Form, die sich im Westen Mündung in die Trave wieder auf ca. 300 m verengt.
Der See gehört zum Stadtgebiet von Lübeck, die gesamte Uferlinie bildet dabei die Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern.

 

NSG Dummersdorfer Ufer

Am Ufer der Untertrave, südlich von Travemünde, erstreckt sich ein landschaftlich reizvolles Gebiet: das Dummersdorfer Ufer. Spaziergängern bietet es eine abwechslungsreiche Landschaft mit Niederwäldern, Feuchtwiesen und Strand. Das Steilufer der Trave ermöglicht schöne Ausblicke über die Landschaft und das Wasser.

Schutzgebietsverordnung nebst Übersichtskarte

 

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Erholungsmöglichkeiten
Mit dem Naturschutzgebiet „Dummersdorfer Ufer“ verfügt die Hansestadt Lübeck über ein Gebiet von außerordentlicher ökologischer Vielfalt und einer einzigartigen naturkundlichen Bedeutung. Verschiedene Rundwege von fünf bis etwa zehn Kilometer Länge führen durch das Gebiet. An mehreren Stellen gibt es Aussichtspunkte, außerdem zwei Aussichtstürme.

Auf den trocken-warmen Hängen herrschen für Schleswig-Holstein einmalige klimatische Bedingungen. Aktive Steilufer, naturnahe, abschnittsweise völlig unberührte Strände und Flachwasserzonen, Sickerquellen, Gehölze, Trockenrasen, Salzwiesen und Strandsee/Lagune sind Lebensgrundlage einer Vielzahl an seltenen, hochspezialisierten Tier und Pflanzenarten, die gleichzeitig jedoch sehr empfindlich auf Störungen reagieren.

Schutzzweck und Besonderheit
Das Dummersdorfer Ufer zeichnet sich durch natürliche Biotope wie aktive Kliffs und ungestörte Strandabschnitte der Untertrave aus, die vom Menschen relativ unbeeinflusst sind. Diese sind in eine Kulturlandschaft eingebettet, die viele historische Elemente wie den Ballastberg mit seinen Trocken- und Magerrasen umfasst.
Aus der Ostsee einströmendes Salzwasser mischt sich in der Traveförde mit dem süßen Flusswasser und lässt am Ufer typische Pflanzenarten der Meeresstrände gedeihen. Um deren Lebensraum zu erhalten und um störungsempfindlichen Vogelarten wie Brandgans und Mittelsäger eine ungestörte Brut zu ermöglichen, ist der Strand abschnittsweise gesperrt.

Das Dummersdorfer Ufer ist als FFH- und Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Ein Grund für die Aufnahme in das ökologische Netz „NATURA 2000“ ist zum einen die typische Küstenvegetation neben den Trockenrasen und den Hangwäldern. Zum anderen sind die Vorkommen vieler seltener Arten wie Zauneidechse, Bauchige Windelschnecke, Laub- und Moorfrosch sowie die Sperbergrasmücke mit ihren wertvollen Brutbeständen besonders bedeutend….

Leitfaden für den Besuch
Das Naturschutzgebiet „Dummersdorfer Ufer“ bietet allen Besucherinnen und Besuchern die unvergleichliche Möglichkeit, sich zu erholen und stadtnah eine einzigartige Natur und wunderschöne Landschaft mit natürlichen, unverbauten Lebensräumen und seltenen Tier- und Pflanzenarten zu erleben. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, bitten wir Sie um Ihre Mithilfe. Respektieren Sie die einschränkenden Maßnahmen und Regeln. Um die empfindliche Vegetation am Strand und den Trockenrasen nicht weiter zu zerstören, darf nicht gebadet und nur auf der ausgewiesenen Wiese gelagert werden. Hunde müssen an der Leine geführt werden. Umsichtiges und verantwortungsvolles Verhalten in der Natur muss eine Selbstverständlichkeit sein, damit Sie und Ihre Kinder sich auch in Zukunft hier noch erholen können.

Geschichte
Bereits 1958 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, wurde das „Dummersdorfer Ufer“ 1991 von 46 auf 340 Hektar erweitert. Ergänzend wurde das angrenzende Landschaftsschutzgebiet „Dummersdorfer Feld“ eingerichtet.

 

NSG Grönauer Heide, Grönauer Moor und Blankensee

Das Naturschutzgebiet, das als einer der artenreichsten Lebensräume in Schleswig-Holstein gilt, ist u. a. Heimat zahlreicher Vogelarten. Weiterhin sind Fledermäuse wie Abendsegler, Rauhautfledermaus, Braunes Langohr und Zwergfledermaus sowie Amphibien wie Moorfrosch, Knoblauchkröte, Kreuz- und Wechselkröte, Laubfrosch sowie Bergmolch zu finden.

Schutzgebietsverordnung nebst Übersichtskarte

 

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Erholungsmöglichkeit
Durch den Südteil der Grönauer Heide führen kleine Trampelpfade, die auf breiten ehemaligen Panzerstraßen münden. Ginster, Besen- und Glockenheide sowie bunte Trockenrasen mit Heidenelken, Löwenmäulchen, Thymian, Glockenblumen und vielen anderen Wildblumen erfreuen am Rande der Wege das Auge der Besucher:innen. Die weitgehend trockene Landschaft ist von Birken und Buschwerk durchsetzt. Das warme, trockene Klima gefällt auch den vielen Grashüpfern und den Eidechsen, die mit Glück bei einem Sonnenbad beobachtet werden können. Im Gebiet wohnt zudem der Neuntöter, ein seltener Vogel, der als Eigenart sein Futter gerne auf Dornen oder Stacheldraht spießt, um einen Vorrat anzulegen.

Es ist eine Rundwanderung durch die Grönauer Heide, entlang des Blankensees möglich. Die Route kann als Karte heruntergeladen werden. Die Streckenlänge beträgt knapp vier Kilometer.Damit das Naturschutzgebiet so bleibt, wie es ist, weichen Sie bitte nicht von den Wegen ab und lassen Sie Ihren Hund nicht freilaufen.

Schutzzweck und Besonderheit
Die Grönauer Heide ist ein Mosaik aus Heide und Trockenrasen, Gebüschen und Säumen, aber auch aus Wald- und Moorbereichen, Weihern und Kleinstgewässern. Sie beherbergt eine unglaubliche Vielfalt an seltenen Tier- und Pflanzenarten und gilt als einer der artenreichsten Lebensräume Schleswig-Holsteins. Wegen der europaweiten Bedeutung seiner Lebensräume und Artenvorkommen wie Heidelerche, Sperbergrasmücke und Kammmolch, wurde das Gebiet vom Land Schleswig-Holstein als „Europäisches Vogelschutzgebiet“ und als „FFH-Gebiet“ gemeldet.

Geschichte
Die Flächen der Grönauer Heide waren bis ins 14. Jahrhundert vollständig bewaldet. Im Spätmittelalter wurden die Wälder gerodet und die Flächen teilweise bewirtschaftet. Die immer wieder auch ungenutzten Bereiche wurden von Heide eingenommen. Die herausragende Bedeutung der „Grönauer Heide“ (bisweilen auch „Wulfsdorfer Heide“ genannt) für den Naturschutz kommt unter anderem dadurch zustande, dass das Gebiet jahrzehntelang von Bundespolizei und Bundeswehr als Übungsfläche genutzt und nicht durch die moderne Landwirtschaft intensiv beansprucht wurde. Es wurde 2006 ausgewiesen, damals mit einer Größe von 354 Hektar, und 2013 um einen Teil des „Schönen Dreiecks“ erweitert.

Lage und Größe
Das 370 ha große Naturschutzgebiet "Grönauer Heide, Grönauer Moor und Blankensee" liegt im äußersten Süden Lübecks und gehört zum großen Teil zur Hansestadt Lübeck und zum kleineren Teil zum Kreis Herzogtum Lauenburg. Der Flughafen Blankensee teilt das Gebiet in einen Nord- und einen Südteil. In Groß Grönau schließt das Naturschutzgebiet „Wakenitz“ an.

 

NSG Schellbruch

Für über 200 verschiedene Vogelarten, von denen über 95 bislang im Naturschutzgebiet gebrütet haben, ist der Schellbruch ein heute selten gewordenes Paradies. Insbesondere die Schilfröhrichte bieten ihnen Schutz, Nahrung und Nistmöglichkeiten.

Schutzgebietsverordnung nebst Übersichtskarte

 

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Das Gebiet ist zum Beispiel ein Schwerpunkt des Amphibienvorkommens der Hansestadt. Hier leben der Kammmolch und viele Froscharten, hier ziehen Schmetterlinge und Libellen ihre Runden über blühende Kornblumenfelder. Eine der landwirtschaftlichen Nutzung angepasste Vogelfauna, darunter der Neuntöter, findet hier wichtige Brutmöglichkeiten.

Erholungsmöglichkeit
Das Naturschutzgebiet „Schellbruch“ bietet allen Besucherinnen und Besuchern die unvergleichliche Möglichkeit, sich zu erholen und gleichzeitig stadtnah eine intakte Natur und Umwelt zu erleben. Das Gebiet ist ein Vogelparadies erster Güte, in dem Sie natürliche, unverbaute Lebensräume sowie seltene Tier- und Pflanzenarten beobachten können. Mitten durch den Schellbruch führen Sie Wanderwege direkt zu einer Aussichtsplattform an der Großen Lagune. Ein Eldorado für Vogelfreunde, die mit etwas Glück sogar einen Seeadler bei der Jagd beobachten können. Aber auch Graureiher und Schwarzhalstaucher gehören zu den Bewohnern dieses einzigartigen Naturschutzgebietes.

Schutzzweck und Besonderheit
Als Teil des europäischen Vogelschutzgebietes „Traveförde und angrenzende Gebiete“ ist der Schellbruch ein insgesamt wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet für nordische Zugvögel. Zu diesen gehören Watvögel wie Bekassine, Strandläufer, Wasserläufer und Regenpfeifer, die im Flachwasser und auf den trockenfallenden Schlammbänken der Lagunen und Teiche rasten. Viele Enten wie Schnatter- und Krickente aber auch Watvögel (Limikolen) wie Schnepfen, Strandläufer, Wasserläufer und Regenpfeifer nutzen die Flachwasserbereiche während des Vogelzuges zur Nahrungssuche. Seit einigen Jahren überwintern immer mehr Vögel in Mitteleuropa und ziehen nicht mehr bis in ihre angestammten Winterquartiere. Das veränderte Zugverhalten wird von vielen Wissenschaftlern auf die weltweite Erwärmung zurückgeführt. So können Sie hier im Schellbruch manchem Zuggast auch im Winter begegnen.

Damit wir auch in Zukunft diesen einzigartigen Lebensraum genießen können, bitten wir um Ihre Mithilfe:

  • Respektieren Sie einschränkende Maßnahmen und Regeln.
  • Bitte bleiben Sie auf den ausgewiesenen Wegen, führen Sie Ihren Hund immer an der Leine und verhalten Sie sich ruhig, um störungsempfindliche Vogelarten und Pflanzenbestände    nicht zu beeinträchtigen.
  • Umsichtiges und verantwortungsvolles Verhalten in der Natur sollte eine Selbstverständlichkeit sein, damit Sie und Ihre Kinder sich auch in Zukunft hier noch erholen können

Geschichte
Noch bis in das 19. Jahrhundert hinein war der Schellbruch großflächig von Bruchwäldern bedeckt. Später weideten Bauern hier ihr Vieh oder mähten Gras. Zu seiner heutigen Gestalt entwickelte sich das Gebiet ab etwa 1960, als die Grünlandnutzung teilweise wieder aufgegeben wurde und sich Schilfröhrichte ausbreiteten. Begünstigt durch den Ausbau der Untertrave entstanden große Wasserflächen.
Dem Vogelparadies Schellbruch drohte Ende der 1960er Jahre die Zerstörung. Dämme wurden gezogen, um das Gebiet mit Schlamm zu überspülen. Massiver Widerstand der Bevölkerung und Verbände brachten die Pläne zu Fall und erreichten 1981 die Ausweisung als Naturschutzgebiet. Heute ist der Schellbruch auch Teil des Schutzgebietssystems „NATURA 2000“. Dieses europaweite Netzwerk umfasst die nach der Fauna-Flora-Habitat (FFH)- sowie der Vogelschutz-Richtlinie geschützten Flächen innerhalb der Europäischen Union.

Lage und Größe
Der Schellbruch ist eine Niederung der Untertrave. Gelegen zwischen den Ortsteilen Karlshof, Israelsdorf und Gothmund ist es mit 146 Hektar ungefähr so groß wie die Lübecker Altstadtinsel. Im Zentrum des NSG liegen die Wasserflächen der Großen Lagune und der Gothmunder oder Kleinen Lagune, die durch den Treidelstieg entlang der Trave von dieser getrennt sind.

 

NSG Südlicher Priwall

Die zum Naturschutzgebiet gehörenden Wasserflächen der Pötenitzer Wiek sind Teil des Vogelschutzgebietes „Traveförde“, das als Schnittstelle des internationalen Vogelzuges gilt. Durchziehende Wasser- und Watvögel finden hier Rast- und Überwinterungsmöglichkeiten. So sind hier u.a. Berg-, Reiher-, Schell-, Löffel-, Pfeif- und Tafelente sowie Bläss- und Saatgans, Gänsesäger und Singschwan anzutreffen.

Schutzgebietsverordnung nebst Übersichtskarte

 

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Erholungsmöglichkeit
Von Oktober bis Juni sind große Bereiche der Weide überschwemmt. Die Weide ist Brutgebiet für Wiesenvögel. Im Winter finden hier durchziehende Wasserund Watvögeln Rast- und Nahrungsplätze. So können hier regelmäßig größere Schwärme von Kiebitzen, Löffelenten oder auch von Pfeifenten und Waldwasserläufern beobachtet werden. Die Nasswiesen und Kleingewässer der zentralen Weide bieten darüber hinaus vielen Amphibien geeignete Lebensbedingungen.

2014 wurde in der Nähe der Südspitze des Priwalls eine 2,5 Hektar große Weide am Ufer der Pötenitzer Wiek eingerichtet. Sie wird mit 12 Heidschnucken und Pommernschafen beweidet, um den Uferbewuchs kurz zu halten und so z.B. Singschwänen, Gänsesägern, Brandgänsen und anderen Wasservögeln den Landgang zu ermöglichen.
Ein Rundweg führt durch diese faszinierende Natur, der zum Schutz der Tiere und Pflanzen nicht verlassen werden darf.

Schutzzweck und Besonderheit
Das Naturschutzgebiet wird von einer Vielzahl naturnaher Lebensräume geprägt. Hier bilden Feuchtwälder, Sanddorngebüsche, Brackwasserröhrichte, Kleingewässer, Magergrasfluren und Trockenrasen sowie Reste von Salzwiesen ein kleinflächig wechselndes Mosaik. Seltene Tierarten wie Laubfrosch, Ringelnatter, Fledermäuse und zahlreiche Libellen finden hier ihren Lebensraum.

Der zentrale Bereich des „Südlichen Priwalls“ wird von einer etwa 33 ha großen, extensiv genutzten Weide mit Kleingewässern und periodisch überstauten Feuchtbereichen eingenommen. Hier brüten gefährdete Vogelarten wie Kiebitz, Rotschenkel und Schafstelze.

Die internationale Bedeutung des Naturschutzgebietes „Südlicher Priwall“ wird unterstrichen durch die Zugehörigkeit zum europäischen Schutzgebietsnetz „NATURA 2000“: Der „Südliche Priwall“ ist als Ganzes Teil des FFH-Gebietes „Traveförde und angrenzende Flächen“ und seine Wasserflächen sind zusätzlich Bestandteil des Europäischen Vogelschutzgebietes „Traveförde“.

Geschichte
Der Priwall, in seiner heutigen Gestalt, ist aus einem einfachen Nehrungshaken entstanden, der von Osten her in die ursprünglich ca. drei Kilometer breite Travemündung hineinwuchs. Er entstand durch Sande, die von küstenparallelen Strömungen der Ostsee von den mecklenburgischen Steilufern hierher transportiert und abgelagert wurden. Durch anhaltenden Sandtransport in Verbindung mit Wasserstandsschwankungen und Brandungsaktivitäten wurde immer mehr Material an- und aufgelagert und es entwickelte sich eine halbinselartige Strandwallebene. Zusätzliche künstliche Sandaufspülungen ab 1840 und vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vergrößerten und veränderten den Priwall vor allem im Südwesten ganz erheblich.

Lage und Größe
Das 1998 ausgewiesene Naturschutzgebiet „Südlicher Priwall“ umfasst mit einer Größe von 149 ha den großen südwestlichen Bereich und einen kleineren Teil im Osten der Halbinsel sowie einen angrenzenden, etwa 100m breiten Flachwasserbereich in der Pötenitzer Wiek.

 

NSG Wakenitz

Die Wakenitz-Niederung ist eine der schönsten Flusslandschaften Schleswig-Holsteins. Auf schleswig-holsteinischem Gebiet erstreckt sie sich vom Ratzeburger See bis hin zur Hansestadt Lübeck. Zusammen bilden sie einen Kernbereich des Naturschutzes als „Grünes Band“ zwischen den alten und neuen Bundesländern. Urwaldartige Erlenbrüche und lichte Laubwälder, verschwiegene Moorgewässer und sumpfige Wiesen, alte Binnendünen und einzigartige Trockenrasen prägen hier die Landschaft.

Schutzgebietsverordnung nebst Übersichtskarte

 

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Erholungsmöglichkeit
Ehemals an der deutsch-deutschen Grenze gelegen, ist das Flussufer bis heute weitgehend unverbaut geblieben. Die ausgedehnten Erlenbruchwälder mit Sumpf-Schwertlilien und der seltenen Sumpf-Calla auf den grundwassernahen Böden der Niederung verleihen dem Gebiet einen urwaldartigen Charakter. Am Ufer selbst ist meist noch die natürliche Zonierung von der Schwimmblattzone über den Röhrichtgürtel bis hin zum anschließenden Weidenuferwald vorhanden, der für die biologische Selbstreinigungskraft der Wakenitz von größter Bedeutung ist. Zahlreiche Insektenarten, gefährdete Amphibien wie Laub- und Moorfrosch, seltene Wasservögel und sogar der Fischotter finden hier noch ihren idealen Lebensraum.

Das Wakenitztal vor den Toren Lübecks ist einen Ausflug wert: Wandern Sie durch malerische Natur, und vergessen Sie den Alltagsstress zwischen Weiden, Wiesen und Wald. Bleiben Sie dabei auf den Wegen und leinen Sie Ihren Hund an. Insgesamt ca. 7 abwechslungsreiche Kilometer warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.

Damit die teilweise sehr scheuen und in ihrem Bestand gefährdeten Tierarten nicht gestört werden, dürfen keine Pflanzen mitgenommen und die Tiere nicht gestört werden. Den eigen Müll wieder mitzunehmen versteht sich von selbst.

Schutzzweck und Besonderheit
Die in der Wakenitz-Niederung erhaltenen Grünländer sind durch hoch anstehendes Grundwasser gekennzeichnet. Seggenreiche Nasswiesen mit Breitblättrigem Knabenkraut und Arten wie Sumpfdotterblume und Mädesüß kommen hier vor. Eine extensive Beweidung auf den nährstoffarmen Binnendünen im Norden haben Trockenrasen und Heideflächen entstehen lassen, die eine artenreiche Vegetation und Fauna beherbergen.

Geschichte
Nach dem Abschmelzen der hohen Eiszeitgletscher, die über dem Lübecker Raum lagen, blieb ein tiefes Becken zurück. In diesem sammelte sich ein Teil des Schmelzwassers als See. Der andere Teil floss in südliche Richtung, zum heutigen Ratzeburger See. Die Umkehrung der Fließrichtung nach Norden erfolgte später mit dem weiteren Rückzug des Eises. Durch Einrichtung mehrerer Wassermühlen im Mittelalter und dem damit verbundenen Aufstauen des Flusses entstand teilweise der Charakter einer Seenlandschaft. Der Name Wakenitz ist slawischer Herkunft und bedeutet „Barschfluss“ – eine Bezeichnung für besonders saubere Flüsse.
Aufgrund der urwüchsigen Ausprägung auch schon als „Amazonas des Nordens“ bezeichnet, wurden 1999 in Schleswig-Holstein etwa 607 ha unter Naturschutz gestellt. Die angrenzenden Niederungsgebiete in Mecklenburg-Vorpommern stehen ebenfalls unter Schutz.

Lage
Das 1998 ausgewiesene Naturschutzgebiet „Südlicher Priwall“ umfasst mit einer Größe von 149 ha den großen südwestlichen Bereich und einen kleineren Teil im Osten der Halbinsel sowie einen angrenzenden, etwa 100m breiten Flachwasserbereich in der Pötenitzer Wiek.

 

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