Nach einer Veröffentlichung des Umweltbundesamtes (UBA) halten sich die Menschen in Deutschland den größten Teil ihres Lebens in Innenräumen auf. Nicht immer hat jedoch die Innenraumluft eine Qualität, die der menschlichen Gesundheit zuträglich ist.
Zahlreiche Quellen können die Qualität der Innenraumluft durch Schadstoffemissionen nachteilig beeinflussen. Zu ihnen gehören Bauprodukte, Möbel und andere Einrichtungsgegenstände, die chemische Stoffe kontinuierlich freisetzen können.
Beim Kochen, vor allem mit Gasflammen, durch offene Feuerstellen und bei Renovierungsarbeiten können Schadstoffe in die Innenraumluft gelangen.
Der Mensch selbst beeinträchtigt die Qualität der Innenraumluft, indem er Kohlendioxid, Feuchtigkeit und mitunter Krankheitserreger ausatmet.
Feuchtigkeit gelangt auch bei Aktivitäten wie Duschen, Waschen und Wäschetrocknen in den Raum und kann unter bestimmten Bedingungen zur Schimmelbildung führen.
Auch die Außenluft kann zur Verunreinigung der Innenraumluft beitragen. Darüber hinaus gibt es vorübergehend aktive Quellen, wie das Tabakrauchen, was ebenso wie andere Lebensgewohnheiten – etwa das Abbrennen von Kerzen oder die Verwendung von Duftstoffen – zur Verschlechterung der Innenluftqualität führt.
Flüchtige organische Verbindungen sind teils natürlichen Ursprungs, teils in Gebrauchsgegenständen des täglichen Bedarfs enthalten, und erreichen ständig unsere Nase und Haut.
Welche gesundheitlichen Wirkungen können sie haben? Wie können unerwünschte Kontakte vermindert werden?
Schimmelpilze sind ein natürlicher Teil unserer belebten Umwelt. Ihre Sporen sind fast überall zu finden, also auch in Innenräumen. Sie sind normalerweise harmlos. Übersteigt allerdings die Schimmelpilzkonzentration ein bestimmtes Maß, kann es zu gesundheitlichen Problemen für die Bewohner kommen.
Das Informationsblatt Schimmelpilze im Innenraum (PDF) gibt ein Überblick über Ursache, Folge, Vorbeugung, Rat und Hilfe.
Das Umweltbundesamt gibt weitergehende Informationen, s. Schimmel
Wie wichtig es ist, auf Lufthygiene zu achten, hat uns das Corona-Virus deutlich gezeigt. Unter dem Titel Infektiöse Aerosole in Innenräumen, informiert das UBA und gibt Antworten zu relevanten Fragen der Verbreitung und Eindämmung in der Innenraumluft.
Nicht erst unter Pandemiebedingungen: Eine Ausreichende Belüftung von Innenräumen ist immer unerlässlich.
Und gleich vorweg: auch Luftreinigungsgeräte ändern an diesen Grundsatz der Lufthygiene nichts.
Ebenso wie verbrauchte Luft abgeführt wird, muss Frischluft zugeführt werden.
Kohlendioxid ist ein guter Indikator für verbrauchte Luft. Bereits im 19. Jahrhundert hat der Chemiker und Hygieniker Max von Pettenkofer eine Konzentration von 1000 ppm (parts per million) als „lufthygienisch akzeptablen Bereich“ benannt und für Innenräume die Einhaltung bzw. Unterschreitung dieses Wertes gefordert.
CO2-Konzentration
Bewertung
Empfehlung
< 1000 ppm
hygienisch unbedenklich
→ keine weiteren Maßnahmen
1000 - 2000 ppm
hygienisch auffällig
→ Lüftungsmaßnahmen intensivieren → Lüftungsverhalten überprüfen und verbessern
> 2000 ppm
hygienisch inakzeptabel
→ Belüftbarkeit des Raumes prüfen → ggf. weitere Maßnahmen prüfen
Das Lüften muss sinnvoll erfolgen. Für die Verringerung der Schadstoffgehalte in der Innenluft durchs Lüften muss die Außenluft so sauber wie möglich sein.