Die in Mecklenburg-Vorpommern gelegene Deponie Ihlenberg, früher auch bekannt unter dem Namen Deponie Schönberg, wurde 1979 in Betrieb genommen. Es wurde dort Giftmüll aus ganz Europa abgelagert. Für die Altdeponie inkl. der Erweiterungsflächen besteht seit der Wiedervereinigung 1990 Bestandsschutz. Der Standort wurde nach DDR-Recht genehmigt und 1990 gemäß § 9a AbfG a.F. in gesamtdeutsches Recht überführt. Die Deponie ist zugelassen für die Ablagerung von „gefährlichen Abfällen“ gemäß Deponieklasse III (DepV).
Die Teilbereiche der Deponie, die zu DDR-Zeiten errichtet wurden, verfügen nicht über eine Basisabdichtung, die dem heutigen Stand der Technik entspricht. Ein Eintrag von Schadstoffen aus der Deponie über Sickerwässer in das Grundwasser kann daher nicht ausgeschlossen werden. Lokal wurden bereits Verunreinigungen des oberflächennahen Grundwassers im direkten Umfeld der Deponie nachgewiesen. Das Grund- und Oberflächenwasser im Nahbereich der Deponie wird durch die Betreiberin regelmäßig auf mögliche Verschlechterungen der Gewässereigenschaften überprüft. Weitere Verunreinigungen, die auf den Deponiebetrieb zurückzuführen sind, wurden bisher nicht festgestellt.
Eine Gefährdung des ca. 5 km weit entfernten Grundwasserkörpers aus dem Lübeck sein Trinkwasser gewinnt, ist sehr unwahrscheinlich, aber kann auch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund führt die Hansestadt Lübeck seit 1996 eigenständige Untersuchungen im Bereich zwischen der Deponie und der Landesgrenze durch. Hierzu wurden südöstlich der Traverinne mehrere Grundwassermessstellen errichtet und in mehreren Kampagnen untersucht.
Da auch ein Einfluss der Deponie auf die angrenzenden Oberflächengewässer nicht ausgeschlossen werden kann und diese u. a. mit der Wakenitz in Verbindung stehen, werden zusätzlich auch Oberflächengewässerproben analysiert.
Bisher konnte weder im Grundwasser noch in den Oberflächengewässern ein Deponieeinfluss nachgewiesen werden. Vereinzelte auffällige Befunde sind mit großer Wahrscheinlichkeit auf andere Ursachen zurückzuführen.
Die Monitoringkampagne 2021 wurden von der Technischen Hochschule Lübeck wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Der vollständige Untersuchungsbericht kann hier eingesehen werden:
Grundwasserqualität im Abstrom der Deponie Ihlenberg – Technische Hochschule Lübeck (04.2024)
Die nächste Untersuchung wird voraussichtlich 2026 durchgeführt.