Kommunaler Präventionsrat der Hansestadt Lübeck

Gemeinsam stark für Sicherheit

Der Kommunale Präventionsrat (KPR) besteht in Lübeck bereits seit 1992, damals gegründet unter dem Namen „Kriminalpräventiver Rat“. Nun wurde dieser neu strukturiert und nahm mit der konstituierenden Sitzung im Mai 2022 seine Arbeit in anderer Organisationsform auf. Der KPR arbeitet (z.B. im Gegensatz zur Sicherheitspartnerschaft) präventiv. Das bedeutet, es wird versucht, unter Zuhilfenahme von Analysen und verschiedenen Maßnahmen Problemen vorzubeugen, bevor sie entstehen.

Definition und Aufgaben eines KPR

Grundlage: 

  • Präventionsarbeit nimmt im kommunalen Handeln eine wichtige Funktion ein, da die positive Einflussnahme auf gesellschaftliche Prozesse ein friedliches Miteinander unterstützt: Die Förderung von Gesundheit, Gerechtigkeit und Teilhabe stärkt jede:n Einzelne:n und das rechtzeitige Gestalten und Korrigieren erspart intervenierende Maßnahmen und hohe Folgekosten bei Fehlentwicklungen.
  • Themen wie Schulabsentismus, wachsende Zahlen von psychischen Erkrankungen in allen Lebensaltern (darunter auch Suchtkrankheiten), (Cyber-)Mobbing, Fremdenfeindlichkeit, politische Radikalisierung und häusliche Gewalt betreffen die Bevölkerung auf vielfältige Weise, haben aber auch Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Stabilität des Gemeinwesens. Um unerwünschten Entwicklungen zu begegnen und weiter vorzubeugen, ist eine umfassende und überprofessionelle Betrachtung notwendig, die ihrerseits einer organisatorischen Grundlage bedarf. Durch die Aufstellung eines KPR können diese Themen kontinuierlich analysiert und geeignete Instrumente und Maßnahmen entwickelt werden. 
  • Ein KPR erarbeitet somit Lösungen, um die tatsächliche und gefühlte Sicherheit vor Ort zu verbessern und präventiv Problemen, die die Sicherheitslage gefährden, vorzubeugen. Die Sicherheitslage und das Sicherheitsgefühl sind Maßstäbe des Bürgerwohls.
  • Ein KPR wirkt zudem als Gremium, um Bürger hinsichtlich der Wahrung der öffentlichen Sicherheit zu informieren und im Sinne der Partizipation miteinzubeziehen. 

 

Präventionsansatz

Der präventive Ansatz beugt Problemen idealerweise von vornherein vor oder vermindert diese. Prävention spart zudem Kosten, da Präventionsarbeit langfristig gesehen kostengünstiger ist als akute Schadensregulierung und Nachsorge, wie es z. B. bei Opferbetreuung und Straffälligenhilfe der Fall wäre.

 

 

Themenspektrum der Präventionsarbeit

Prävention umfasst jedoch weit mehr als kriminalpräventive Arbeit. Auch Themen wie Gesundheitsprävention, Teilhabe und Demokratieförderung gehören zum Aufgabengebiet eines KPR. Prävention umfasst jedoch weit mehr als kriminalpräventive Arbeit. Auch Themen wie Gesundheitsprävention, Teilhabe und Demokratieförderung gehören zum Aufgabengebiet eines KPR. 
Beispiele aus dem Themenspektrum der Präventionsarbeit:

  • Gesundheitsfördernde Maßnahmen
  • Gewaltprävention
  • Kompetente und verantwortliche Mediennutzung
  • Suchtprävention Kinder und Jugendliche
  • Extremismusprävention
  • Kriminalprävention und Sicherheit im öffentlichen Raum
  • Verringerung von Delinquenz.

 

 

Vernetzung, Koordination und Kooperation

  • Aufgrund der Erkenntnis, dass Probleme der kommunalen Sicherheitslage ein Resultat vielfältiger struktureller und sozialer Rahmenbedingungen sind, ist ein durch einen KPR organisiertes starkes Netzwerk von Präventionsakteuren und der damit einhergehende Austausch von vielfältiger Expertise wichtig, zielführend und ressourcenschonend. 
    Ein regelmäßiger Austausch von Informationen und Fachkenntnissen ermöglicht allen Netzwerkpartnern einen aktuellen Informationsstand zu verschiedensten Präventionsansätzen, der sich positiv auf ihre Arbeit auswirken kann. Auch Doppelstrukturen können durch die inhaltliche Abstimmung vermieden und wirksame Kooperationen etabliert werden. 
    Zielgruppen und Akteure sind durch etablierte Netzwerke schneller ansprechbar, was insbesondere auch Hilfesuchenden einen schnelleren Zugang zu Institutionen, Projekten oder Maßnahmen ermöglicht, da geeignete Ansprechpartner allen Partnern bekannt sind.
  • Ein KPR stellt zudem ein geeignetes Format dar, um Aufgaben, Projekte, Initiativen, etc. zu koordinieren.
  • Auch die Zuhilfenahme von wissenschaftlich fundierten Analysen und evaluierten Präventionsprogrammen und deren Umsetzung in lokale Strukturen zeichnet die Arbeit eines KPR aus.
  • Der KPR Lübeck kann zudem Initiativen, Trägern und Vereinen oder Verbänden präventiver Maßnahmen und Projekte Fördermittel auf Antrag zur Verfügung stellen.

 

 

Zusammenfassung – Ziele des KPR Lübeck: Gemeinsam, nachhaltig, vorbeugen.

  • kontinuierliche Befassung mit sicherheitsrelevanten Themen im persönlichen wie im öffentlichen Raum
  • überinstitutionelle Beurteilung von Sachlagen- gemeinsame Zielsetzung der frühzeitigen Prävention
  • Verknüpfung von Zuständigkeiten
  • Möglichkeit des abgestimmten Handelns vieler Beteiligter
  • Erreichung hoher fachlicher Standards in der Reaktion auf delinquentes Verhalten
  • mittel- und langfristige Verminderung gefährlicher und gefährdender Faktoren für alle Lübecker:innen
  • Unterstützung von einschlägigen Projekten und Aktivitäten durch finanzielle Zuwendungen auf Antrag

 

 

Weiteres Vorgehen des KPR

  • weitere Vernetzung
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Bereitstellung von Informationen und evaluierten Programmen
  • Lübecker Präventionstage in wechselnden Formaten (z. B. wissenschaftlich ausgerichteter Workshop, Fortbildungen, Vortragsreihe o. Ä.)
  • Auswertungen wissenschaftlicher Erkenntnisse bereitstellen
  • Vertretung des KPR Lübeck im bundesweiten Präventionsnetzwerk
  • Selbstevaluation (2024)

 

 

Kontakt

Verwaltungszentrum Mühlentor
Haus Trave (1. Stock)
Kronsforder Allee 2-6
23560 Lübeck

E-Mail: kpr@luebeck.de
Geschäftsführung: Frau Lange                                     (0451) 122-51 32
Geschäftszimmer Frau Schmidt                                   (0451) 122-51 41

Das könnte Sie auch interessieren