Drehbrücke

Eine technische Spezialität

In Lübeck steht eine technische Spezialität, die Hub-Drehbrücke, die die Innenstadt mit dem Stadtteil St. Lorenz verbindet. Innerhalb von drei Minuten kann das 350 Tonnen schwere Bauwerk bei Bedarf angehoben und um 56 Grad gedreht werden. Eine Hydraulik sorgt für die Kraftübertragung, als Druckmittel dient normales Leitungswasser.

Als die Brücke 1892 in Betrieb ging, beschleunigte sie vor allem den Verkehr auf der Hafenbahn. Da die Platzverhältnisse am Holstentor sehr beengt waren, war ein durchgehendes Gleis nicht möglich. Vor dem Bau der Brücke mussten alle Waggongs einzeln auf einer Drehscheibe hinter der Holstenbrücke gedreht werden, Personen, Fuhrwerke und Güter wurden mit einer kleinen Fähre zu den Lagerplätzen auf der nördlichen Wallhalbinsel übergesetzt. Nach Fertigstellung konnten endlich komplette Güterzüge vom Bahnhof über die Trave zu den stadtseitigen Hafenanlagen rangiert werden. Für den heutigen Autoverkehr ist die Brücke nie geplant worden. Trotzdem hält die kleine Brücke seit 115 Jahren tapfer durch.

Zu finden ist die Drehbrücke in der Willy-Brandt-Allee in der Lübecker Altstadt.

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