Lieben Sie eher die Krokusblüte im Stadtpark oder die Blumenbeete im Schulgarten? Picknicken Sie lieber im Carlebachpark oder grillen Sie eher im Grünzug Buntekuh? Joggen Sie lieber über die Wallanlagen oder spazieren Sie eher in der Moislinger Aue? Wie und wo auch immer Sie ihre kleinen und großen Freizeiten verbringen: Der Bereich Stadtgrün und Verkehr kümmert sich darum, dass sich die Lübecker Parks und Grünanlagen dazu in jeder Jahreszeit von ihrer besten Seite zeigen. 340 Mal im gesamten Stadtgebiet. 365 Tage in Ihrer Nähe, wenn Sie mal wieder sattes Grün zum blau machen brauchen.
Parks und Grünanlagen sind in unseren Städten nicht nur naturnahe Freiräume, sondern auch soziale Inseln. Bewohner und Besucher nutzen sie, um sich darin zu erholen, sich auszuruhen und um die Natur zu erleben und zu genießen. Aber eben auch, um soziale Kontakte zu pflegen, mit Kindern zu spielen, Sport zu treiben oder mit dem Hund zu laufen. Die Lübecker Parks und Grünanlagen sind beliebt und stark frequentiert – Tendenz steigend. Deshalb braucht es dort Regeln, die ein gutes Miteinander organisieren.
Um Missverständnissen vorzubeugen, wozu Sie eine Genehmigung brauchen und was nicht möglich ist, erklären wir hier (pdf, 3,2 MB).
Wir vom Bereich Stadtgrün und Verkehr planen, gestalten und pflegen unsere Parks und Grünanlagen mit sehr viel Engagement. Darunter sind sowohl historische Anlagen als auch zeitgenössische Entwürfe. So hat jede Anlage ihren eigenen Charakter und illustriert auf ihre Weise die Zeitströmungen der Gartenkunst in unserer Stadt. Auf den folgenden Seiten stellen wir ihnen einige dieser Charakterköpfe etwas genauer vor.
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Die Bäume in Lübecks jüngstem Park sind zwar noch ein bisschen grün hinter den Ohren – die Menschen im neuen Hochschulstadtteil haben den Carlebachpark allerdings angenommen, als sei er bereits lange vor ihnen da gewesen. Dabei verbindet er erst seit 2005 das Universitätsklinikum mit dem Campusgelände, einem angrenzenden Wohnquartier und dem Geschäftszentrum des rasch wachsenden Stadtteils. 2007 zeichnete die Initiative »Deutschland – Land der Ideen« den Carlebachpark im Rahmen ihres Ideenwettbewerbs aus.
Wesentliche Gestaltungsmerkmale für den klar strukturierten Park sind seine offene und geradlinige Anlage und die differenzierte Verwendung von Bäumen. Um eine weite Wiesenfläche herum ordnen sich Esplanaden und Promenaden, die von Ahornbäumen beschattet werden. Die Wiese selbst senkt sich zur Mitte hin ab wie eine Talmulde. An markanten Punkten brechen Amberbäume, Purpur-Eschen oder Sumpfeichen immer wieder den Blick auf.
Initialzünder für das Zusammenkommen der Menschen sind die Sport-, Spiel- und Rückzugsflächen an der Südflanke der zentralen Wiese: Laufbahnen, Sprunggruben, Ballspielfelder, Kletter- und Krabbelspielplätze sind dort in ein System niedriger Terrassen, Laubengänge und Pflanzkissen eingebettet. Die Spielplätze knüpfen gestalterisch an die ehemalige Kulturlandschaft des Stadtteils an: sie erinnern an überdimensionale Stoppelfelder, durch deren Halme der Wind streicht.
Der Name des Parks geht zurück auf den Lübecker Ehrenbürger Simon Carlebach. 1870 hatte dieser das Amt des Rabbiners angetreten und war zeitweise auch Mitglied der Bürgerschaft. In seine Amtszeit fiel auch die Fertigstellung der Lübecker Synagoge. Als diese 2005 ihr 125-jähriges Bestehen feierte, wurden ein paar Kilometer weiter gerade die letzten Bäume für den Carlebachpark gepflanzt.
Carlebachpark, Gerty-Cori-Straße, 23562 LübeckEin lauer Sommernachmittag in der Stadt. Jetzt nichts wie ans Wasser! Was aber, wenn die Zeit nicht reicht für einen Ausflug ans Meer? Das ist die ideale Gelegenheit für einen Kurztrip zum Drägerpark. Er liegt an einem sanft abfallenden Hang, an dem sich die Wakenitz zu einem Stadtsee verbreitert. Dort gibt es Wasserspielgeräte für Kinder und das Naturfreibad an der Falkenwiese. Ein idealer ort, um für ein, zwei Stunden die verschwitzten Altagskleider gegen Badeanzug einzutauschen.
Als der Lübecker Stadtgärtner Erwin Barth als einer der wichtigsten Vertreter der modernen Volksparkbewegung im Deutschen Reich1909 rund um die Altstadt verschiedene Aussichtspunkte anlegte, war auch der heutige Drägerpark darunter. Noch heute hat man von dort aus einen fantastischen Panoramablick auf die historische Altstadt mit ihren sieben Türmen. Das benachbarte Naturfreibad Falkenwiese war zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Jahre alt. Umkleidekabinen und Stege aus Holz zeugen immer noch von einer Zeit, als man »auf Marly« - so der Name des Viertels, in dem der Park liegt – bereits vornehm baden ging.
1977 wurde die großzügig angelegte Naherholungslandschaft als ein Geschenk der Dräger-Stiftung erweitert und mit einem Kinderspielplatz ausgestattet. Auch bei den Spielgeräten kommt Wasser zum Einsatz: In den Sommermonaten betreibt der Bereich Stadtgrün und Verkehr dort eine große Sand- und Wasserspielanlage, die täglich gereinigt wird. Seit seiner Erweiterung reicht der Park bis zum »Tor der Hoffnung« - einer Wohn- und Gartenanlage, die zur Wakenitz hin ausgerichtet ist. Für die nach dem Lübecker Unternehmer Heinrich Dräger benannte Dräger-Stiftung ist der Park nach eigenen Aussagen eines ihrer wichtigsten Projekte im Bereich Landschaftsschutz.
Drägerpark, Rudolf-Groth-Straße, 23566 Lübeck
Haltestelle: Drägerpark
Keine Frage: der prachtvoll blühende Senkgarten, die Wildblumenwiese oder das Alpinum sind auch bei erwachsenen Pflanzenfreunden sehr beliebt. Wenn es aber darum geht, Kinder und Jugendliche mit der Welt der Kultur- und Nutzpflanzen bekannt zu machen, ist der Schulgarten eine Vorzeigeadresse. Schulklassen können hier sogar selbst Gemüse ziehen oder etwas über die Vererbungslehre lernen. Die didaktisch konzipierten Bodenbilder helfen übrigens auch vielen Erwachsenen weiter.
Das Engagement des Vereins Förderung des Lübecker Schulgartens e.V. sorgt dafür, dass der Schulgarten auch seinen Namen verdient. Neben der Bereitstellung vom pädagogischen Materialien für die Primar- und Sekundarstufe organisiert der Verein ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm für Klein und Groß. Zum Erhalt des Schulgartens tragen Spenden Lübecker Bürger bei, die den Schulgarten sehr schätzen und ihn deshalb unterstützen. Weitere Informationen über die Aktivitäten des Vereins Förderung des Lübecker Schulgartens e.V. finden Sie hier.
Blühende Blumen, Stauden, Gemüse, Rosen und Bäume, wohin das Auge schaut! Der Schulgarten ist ein gärtnerisches Experimentierfeld, in dem eifrig gepflanzt, geschnitten und versetzt wird. Rundherum ist er abgeschirmt, im Innern grenzen Hecken und Laubengänge einzelne Themengärten voneinander ab. Gleich am Eingang führt ein Tunnel aus kunstvoll geschnittenen Linden zu einer Skulptur von E. Müller. Ihr offizieller Name lautet »Wasserschöpfendes Mädchen«, im Volksmund heißt sie nur »Dorothea«.
Wasserbecken ordnen die vielen Beete des Senkgartens, in denen Stauden- und Sommerblumen, Zwiebel- und Knollengewächse wachsen und immer wieder neue Farbenspiele zaubern. Sonnig, geschützt und farbenfroh ist diese Gartenpartie einer der beliebtesten Blumenplätze in Lübeck. Das angrenzende Seerosenbecken wird von Felsenbirnen umsäumt und ist ein beliebter Schattenplatz. Der benachbarte Bauerngarten wurde nach einem klassischen Vorbild angelegt. In der Mitte der von Buchsbaum gesäumten Beete wacht der »Panther« von Fritz Behn – die zweite Skulptur im Schulgarten. Ein Rundweg führt vorbei an einem hellblauen, Reet gedeckten Wirtschaftshaus, das Alpinum gibt Einblicke in Naturlandschaften anderer Regionen.
Für Kinder, die bereits lesen können, hat der Bereich Stadtgrün und Verkehr eine Schulgarten-Rallye entwickelt. Hier geht’s zur Schulgarten-Rallye (pdf, 0,5 MB).
Die Anlage des Schulgartens folgte reformpädagogischen Idealen. Um 1900 wurde zwischen der Wakenitz und der Kanal-Trave ein neues Wohngebiet erschlossen. Unter den Ideen für die Gestaltung eines frei gebliebenen Uferstreifens war auch die, einen Lehrgarten anzulegen. Mehrere Jahre und mehrere Stadtgärtner brauchte es, bis Harry Maasz 1913 mit der Anlage beginnen konnte.
Schulgarten, An der Falkenwiese, 23564 LübeckDer Name Im Wiesental klingt nicht nur verlockend, dort sieht es auch genauso aus. Vor allem, weil der Bereich Stadtgrün und Verkehr den Bach, der dort früher unterirdisch floss, wieder an die Oberfläche geholt hat. Ausgebaute Wege, eine verbesserte Wegführung und neue Spielgeräte machen den Grünzug im Stadtteil Buntekuh zu einem verlockenden Naherholungsgebiet. Also: Hereinspaziert und herumspaziert in einem grünen Stück Lübeck!
Baum bestandene Wiesenflächen, locker verteilte Skulpturen, Spielplätze und Liegewiesen kennzeichnen den ausgedehnten Grünzug im Stadtteil Buntekuh. Sobald das Wetter es zulässt, sind die Plätze am Ufer eines Regenrückhaltebeckens im Zentrum des Paks heiß begehrt: Dort ragt eine Plattform ins Wasser, auf der es sich prima relaxen lässt. Liegewiesen und verschiedene Sitzgelegenheiten – die zum Teil mit Sonnenschirmen ausgestattet sind – sind außerdem vorhanden.
Für Kinder gibt es einen Spielplatz, der sehr vielfältig eingerichtet ist. Von der Kletterburg über die Hängebrücke bis zur Leuchtturmbesteigung ist dort vieles möglich, auch einen Parcour für BMX-Fahrer gibt es. Auf dem glatt asphaltierten Hauptweg sind außerdem an einigen Stellen Elemente für Skater integriert, man kann aber auch einfach „Strecke laufen“.
Wiesental, LübeckBesondere Tage verdienen eine besondere Kulisse: Für viele Lübecker Brautpaare geht’s deshalb nach der Trauung zu einem Foto-Shooting in die Gartenanlage am Holstentor. Ganz zur Freude vieler Touristen übrigens, für die diese Stelldicheins wiederum willkommene Motive sind. Wir wissen nicht, wie viele Brautpaare auf diese Weise bereits weltweit auf Fotos festgehalten wurden. Wir wissen nur, dass der Bereich Stadtgrün und Verkehr in der Gartenanlage des Holstentorplatzes für den stimmigen Hintergrund sorgt: mit gepflegten Rasenflächen und Rosenbeeten zum verlieben.
Zwei liegende Löwenskulpturen empfangen die Besucher, wenn sie den Holstentorplatz von der Puppenbrücke aus betreten. Von dort führt ein zentraler Weg durch die Gartenanlage direkt auf das Holstentor zu. Flankiert wird dieser Weg von sattgrünen Rasenflächen, die durch Rosenbeete gegliedert werden. Bepflanzte Böschungen grenzen die beiden Flanken des abschüssigen Gartengeländes vom umlaufenden Verkehr ab.
Gärtnerisch wurde der Holstentorplatz von Harry Maasz gestaltet, der in den 1930er Jahren Stadtgärtner in Lübeck war. Die architektonische Idee des heutigen Platzes stammt von Baudirektor Hans Pieper. Allerdings war dieser – wie mehrere Architektenkollegen vor ihm – mit seinem ersten Gestaltungsvorschlag in der Lübecker Bürgerschaft gescheitert. Nachdem er den Gedanken aufgab, eine Straßenbahn durch das Holstentor zu führen, konnte er sich dann 1933 mit seinem zweiten Entwurf durchsetzen. Die Arbeiten begannen im Januar 1934, die Übergabe des Holstentorplatzes an die Öffentlichkeit erfolgte im selben Jahr im Oktober. Im Zuge dieser Planungen wurde das Holstentor außerdem zum Museum. Während des Zweiten Weltkriegs diente die heutige Gartenanlage zeitweise als Kartoffelacker, wurde aber 1948 wiederhergestellt.
Bis 1851 hatten das heutige Gelände des Holstentorplatzes noch die äußeren Wallanlagen bestimmt. In diese war auch das Äußere Holstentor integriert. Diese mittelalterliche Toranlage war bis dahin der einzige Zugang zur Stadt von Westen aus. Im Zuge des Bahnhofsbaus und in der Folge durch dessen Erweiterung wurden die Wälle und das äußere Tor jedoch abgetragen. Das heute noch stehende Holstentor verlor seine Funktion als Stadttor, da die Zuwege zur Stadt außen herum geführt wurden. Zwischen Holstentor und Bahnhof entstand ein erster kleiner Park. Als der Bahnhof 1901 weiter nach Westen verlegt wurde, trat man in die Planungen für den heutigen Holstentorplatz ein. 32 Jahre sollte es dauern, bis sich Hans Pieper schließlich mit seinem Entwurf durchsetzen konnte.
Die beiden eisernen Löwen am Eingang des Holstentorparks standen ursprünglich vor einem Kaufmannshaus, dann vor dem Hotel Stadt Hamburg am Klingenberg, bis dieses 1942 während eines Luftangriffs zerstört wurde. Sie sind von 1823 und unsigniert, werden aber Christian Daniel Rauch zugeschrieben.
Holstentoranlage, Holstentorplatz, 23552 LübeckAngefangen hat alles mit Metaphius T.A. Langenbuch. Der Stadtgärtner hatte eine Vorliebe für seltene Gehölze. Als er 1897 im Stadtteil Sankt Gertrud den Stadtpark anlegte, pflanzte er neben heimischen Arten auch Raritäten wie einen Mammutbaum oder eine Gurkenmagnolie. Etwa 700 Bäume und 40 verschiedene Arten beherbergt der Stadtpark heute. Sie haben stattliche Stämme und Kronen entwickelt und wurden zum Teil noch von Langenbuch selbst gepflanzt – sind also über einhundert Jahre alt und mittlerweile echte »Kronen-Juwelen«.
Mitten im gründerzeitlichen Villenviertel Sankt Gertrud liegt der Stadtpark in einer verlandeten Bucht der Wakenitz. Seinen repräsentativen Hauptzugang setzen ein Halbrund aus Kastenlinden und ein prächtiges Rosenhochbeet in Szene. Der Anlage selbst liegt die Idee eines idealisierten Abbilds der Natur zugrunde. So bilden verstreut angelegte Baumgruppen die romantische Kulisse für weite Rasenflächen und Teiche: Hier spiegelt sich das dunkelrote Kleid einer Blutbuche an der Wasseroberfläche, dort tauchen Hängebuchen und Trauerweiden ihre Äste ins Wasser. Am Ufer eines alten Quellteichs wartet ein Froschkönig auf den ihn erlösenden Kuss. Geschwungene Wege führen durch die altehrwürdigen Baumbestände und an den Teichufern entlang. Kleinere Inseln unterstützen die verwunschene Atmosphäre.
Immer wieder queren die bequemen Wege weitläufige Rasenflächen, auf denen im Frühjahr tausende Krokusse, Narzissen und Blausterne blühen. Im Frühsommer tauchen Rhododendren und Azaleen den Stadtpark in ein Farbenmeer. Im Herbst ist dann Schaulaufen – und zwar für die Bäume. Bevor sie in Winterruhe gehen, legen sie zur Freude von Spaziergängern und Fotografen einen letzten farbenprächtigen Schmuck an. Besonders orange leuchtet der Nymphenbaum gegenüber dem Langenbuchdenkmal am großen Teich. Es ist der erste und einzige in Lübeck.
Mit diesem und anderen Bäumen setzt der Bereich Stadtgrün und Verkehr die Tradition der Pflanzung von Gehölz-Raritäten fort. Diese sind alle beschildert. Möchten Sie diese Tradition unterstützen? Informationen zu Baumspenden erfahren Sie hier.
Stadtpark, Rathenaustraße, 23568 LübeckDie Messlatte lag hoch, als 2003 der Startschuss zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Lübecker Wallanlagen fiel. Denn sie sind ein Bodendenkmal und als Teil der Altstadt auch Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Außerdem gab es historische Vorbilder: 1854 hatte der königlich preußische Gartenbaudirektor Peter Joseph Lenné die Umgestaltung der gesamten Wallanlagen abgeschlossen. Als 1907 die Puppenbrücke erneuert wurde, gestaltete Erwin Barth – Lübecker Stadtgärtner und später erster Professor für Gartenkunst in Berlin – die Wallanlagen um die Puppenbrücke herum neu. Diese historischen Planungen galt es aufzunehmen und für die heutige Zeit zu interpretieren.
Umschlossen und durchflossen von Wasser, legen sich die hohen und schattigen Alleen der Wallanlagen heute wie ein grüner Puffer um den Süden der Altstadt. Bürger wie Gäste promenieren, spazieren oder joggen dort zu jeder Tageszeit. Punktuelle Auslichtungen geben ihnen dabei von der Wallkrone aus den Blick auf die Altstadt frei. Die Freilichtbühne, ein Minigolfplatz, der Sportpark Buniamshof oder der Spielplatz Kaisertor sind beliebte Ziele für Familien mit Kindern. Immer wieder kann man über Treppen von der Wallkrone zu den Wallfüßen wechseln, an denen Schmuckplätze mit Bänken zu einer Pause am Wasser ermuntern. Besonders schön ist der Sonnenplatz an der Puppenbrücke. Im Frühjahr wachsen dort tausende Narzissen strahlenförmig den Wallhang hinauf und machen seinem Namen alle Ehre. Der Sonnenplatz liegt nahe dem Holstentor und ist der repräsentativste Einstieg in den Wallanlagen-Rundweg.
Ursprünglich dienten die Wallanlagen dem Schutz der Stadt. Als die Bürgerschaft 1803 den Beschluss zur Entfestigung Lübecks fasste, hatte sie jedoch keine Mittel, um die Wälle abzutragen. Sukzessive begann man mit der Pflanzung von Bäumen. Erst zur Befestigung und um Holz zu gewinnen. Dann wurden sie mit Baumreihen bepflanzt und mit Plätzen, Sitzmöbeln sowie Spiel- und Sportanlagen ausgestattet.
Ähnlich attraktive Punkte wie den Sonnenplatz plant der Bereich Stadtgrün und Verkehr künftig im gesamten Verlauf der Wallanlagen. Auch dabei spielen gartendenkmalpflegerische Gesichtspunkte und historische Vorbilder eine wichtige Rolle.
Erkunden Sie die Wallanlagen auf eigene Faust. Hinweise finden Sie hier (pdf, 1,6 MB).
Kein Seebad ohne Promenade, kein Kurort ohne Park. In Travemündes Zentrum gibt es gleich drei Parks, die alle einen ganz eigenen Charakter haben. Sie sind Refugien der Ruhe, Schauplätze von Veranstaltungen oder bewaldete Spaziergebiete. Im Auftrag der Kurbetriebe, in deren Eigentum sich die Travemünder Parks befinden, sorgt der Bereich Stadtgrün und Verkehr dafür, dass die Parks und Anlagen für die Besucher gepflegte Wohlfühl-Reviere bleiben.
Als Travemünde um das Jahr 1900 zum Treffpunkt der Lübecker und Hamburger Gesellschaft avancierte, entwarf der Berliner Architekt Hermann Muthesius für die Sommerfrischler eine Villenkolonie nach dem Vorbild englischer Gartenstädte. In ihrem Zentrum lag eine Parkanlage mit geschwungenen Wegen, Baum bestandenen Rasenflächen und einem Teich: der heutige Godewindpark. 2002 wurde dieser vom Bereich Stadtgrün und Verkehr nach Plänen der Lübecker Landschaftsarchitekten Trüper Gondesen Partner aufgewertet. Seitdem überquert auch die »Schmetterlingsbrücke« als neues Herz des Parks den Teich an einer Engstelle. Nur wenige hundert Meter vom Strand entfernt bietet der Godewindpark großzügig angelegte Sitzplätze für ein ruhiges und schattiges Päuschen im Grünen. Elemente wie rosenberankte Pergolen, kunstvoll geschnittene Hainbuchenhecken oder das Kunstobjekt »Parallel Lines« des dänischen Künstlers Mikael Hansen sorgen für Phantasie anregende Blickfänge.
Am Südausgang des Godewindparks liegt der Strandbahnhof. Gleich rechterhand des Bahnhofs-Ausgangs führt ein Weg in den Dr.-Heinrich-Zippel-Park. Es ist der mit Buchen aufgeforstete Kalvarienberg, dessen markante Hügelform von Spazierwegen durchkreuzt wird. Keine 100 Meter von der Promenade und der Fußgängerzone entfernt, sind dort ruhige Waldspaziergänge möglich. Wenn die Buchen im Winter ihre Blätter abgeworfen haben, bieten sich von der erhabenen Kuppe aus Durch- und Ausblicke auf die Trave und die Ostsee.
Eine imposante Allee aus Kopflinden aus dem Jahr 1880 führt vom historischen Kurgebiet an die Strandpromenade. Dort öffnet sie sich zu einen Halbrund und gibt die Bühne frei für ein Wasserfontänenspiel. Unmittelbar daran schließt sich der Brügmanngarten an – ein Veranstaltungsgarten mit einer Konzertmuschel aus den 1950er Jahren, einem Zelt und Wiesenflächen für Sommerkino, Drachenfeste oder das Rahmenprogramm der »Travemünder Woche« – der zweitgrößten Segelveranstaltung der Welt. 2003 hat der Bereich Stadtgrün und Verkehr den Brügmanngarten nach Plänen des Lübecker Büros Trüper Gondesen Partner umgestaltet. Unweit der lebhaften Promenade bilden seitdem akkurat geschnittene Hecken und klar gegliederte Beete geschützte Räume für eine ruhige Strand-Auszeit. Besonders beliebt sind die »Lümmelmöbel« im Chill-Garden. In diesen hölzernen Drehsesseln kann man die Sonne genießen, dabei sphärische Musik hören und entspannen.