Stadtnahe Erholung

Ausflugstipps ins Grüne

Ein Ausflug ins Grüne. Naturnah wandern oder attraktive Ziele mit dem Rad ansteuern. Aktiv sein am und im Wasser. Bötchen fahren, paddeln oder schwimmen. In und um Lübeck gibt es zahlreiche Naherholungsgebiete, die Raum bieten für eine aktive Freizeitgestaltung. Beliebte Ausflugsziele und Landschaften mit einem besonderem Charakter.

Exemplarisch stellt Ihnen der Bereich Stadtgrün und Verkehr hier drei dieser Naherholungsgebiete vor. Für Stadt-Entführungen mit sinnlicher Note, die Ihnen vergnügliche Nachmittage im Grünen und bereichernde Naturerlebnisse bieten.

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An der Wakenitz

Langer Jammer auf dem Amazonas des Nordens

Die Wakenitz ist ein kurzes Flüsschen - wird aber trotzdem gerne mit dem Amazonas verglichen. Kein Wunder, denn Teile ihres Naturraums blieben lange Zeit so gut wie unberührt. Der Grund: bis 1989 markierte sie zehn Kilometer der innerdeutschen Grenze. Bei Seglern und Schiffern hieß dieser Abschnitt früher Langer Jammer – weil er so schmal ist, dass sie dort bei ungünstigem Wind nur sehr mühsam aufkreuzen konnten.

Naturfreunde finden entlang der Wakenitz heute eine Flusslandschaft mit verwunschenen Auenwäldern und aufgestauten Seenlandschaften. Fernab vom Autoverkehr gelangen sie entlang des Ufers oder auf dem Wasser aus der Lübecker Innenstadt in ein grünes, urwüchsiges Paradies. Für Wanderer und Radfahrer führt der beschilderte »Drägerweg« über 15 Kilometer bis zum Ratzeburger See. Wassersportler wie Kanuten, Ruderer und Segler finden am Westufer markante Ausflugsziele wie den Müggenbusch oder den Absalonshorst. Die ehemaligen Fischerhorste werden heute als gastronomische Betriebe geführt und haben Stege, an denen man anlanden kann. Außerdem halten dort auch die Ausflugsschiffe der »Wakenitz Schiffahrt Quandt«.

Innerstädtisch liegen am Ufer der Wakenitz gleich mehrere Segelclubs und das Freibad an der Falkenwiese sowie das Freibad Marli auf der anderen Seite. Das Freibad an der Falkenwiese besteht bereits seit 1899 und seine hölzernen Umkleideräume und Badestege stehen unter Denkmalschutz. In den Sommermonaten bietet es Gelegenheit zum Schwimmvergnügen im Fluss. Das geht gefahrlos, denn das Wasser der Wakenitz ist sehr sauber. Damit das so bleibt, gibt es bis auf Rettungsboote und die Ausflugsschiffe so gut wie keinen motorisierten Flussverkehr. Längst sind einzelne Flussabschnitte deshalb auch beliebte Anglerreviere. Berühmt ist die Wakenitz für ihre riesigen Welse. Und nicht zu vergessen die Barsche, denen sie ihren Namen verdankt – denn im Slawischen heißt Wakenitz »Barsch-Fluss«. Auch an Land hat sich ein Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten entwickelt. So fühlen sich dort mittlerweile sogar Nandus heimisch, die 2001 aus einer Farm entlaufen waren. Die Population dieser südamerikanischen Straußenvögel ist mittlerweile auf über sechzig Tiere angewachsen. Ist ja dort auch wie am Amazonas!

Lust auf eine Wakenitzfahrt? Informationen finden Sie hier.

 

 

Brodtener Ufer

Klare Kante

Zwischen Travemünde und Niendorf haben die Ostseewellen dem Land eine schroffe Kante abgetrotzt: das Brodtener Steilufer. Es ist der letzte unverbaute Küstenabschnitt der Lübecker Bucht und steht komplett unter Landschaftsschutz. Bis heute fressen sich dort aktive Kliffs jährlich einen Meter in das Land hinein. Zurück bleiben Uferabbrüche, herabgestürzte Bäume, Felsgeröll und vom Salzwasser gebeiztes Schwemmholz. Zwei Wanderwege führen durch diese Landschaft: einer direkt an der Brandung entlang, einer oberhalb des Brodtener Steilufers.

Die Eindrücke, die sich auf diesen beiden Wegen vermitteln, sind sehr unterschiedlich. Während der untere Weg am Meer entlang die Froschperspektive auf die Steilhänge einnimmt, liefert der obere Uferweg weite Panoramablicke über die Ostsee und die Landschaft um den Ort Brodten herum. An klaren Frühjahrstagen bestimmen dort zwei Farben die Stimmung: Gelbe Rapsfelder so weit der Blick reicht, die Ostsee und der Himmel dagegen stahlblau. Der obere Weg ist auch zum Radfahren geeignet.

Der untere Weg ist ganz anders: er ist schroffer und beschwerlicher, bietet aber den direkten Kontakt mit dem Meer. Und den direkten Blick auf die rund 2.600 Bruthöhlen der seltenen Uferschwalben, die in den Kliffs nisten. Es ist die größte Uferschwalbenkolonie Schleswig-Holsteins. Im Winter verwandeln Schnee und Eis Abschnitte des Strandwegs in eine bizarre Landschaft. Bei Wintersturm allerdings, wenn die Wellen aus Nordost ans Ufer peitschen, ist der untere Weg nicht passierbar.

Der Einstieg für beide Wege ist das nördliche Ende der Travemünder Strandpromenade an der ehemaligen Badeanstalt Mövenstein. Die Ortschaft Brodten liegt nur wenige hundert Meter landeinwärts der Lübecker Bucht und gehört seit 1935 zur Hansestadt Lübeck.

Startpunkt Travemünde Helldahl 12-14, 23570 Lübeck-Travemünde
Haltestelle: Travemünde Hagelsteinstraße 

 

 

Moislinger Aue

Achtung: wild!

Natur mit allen Sinnen erleben: das steht in der Moislinger Aue im Vordergrund. Denn dort ist anfassen und benutzen ausdrücklich erlaubt: auf Bäume klettern, Mountainbike fahren, in Gebüschhöhlen verstecken spielen, am Schlangenteich im Matsch werkeln. Oder mit der ganzen Familie wie die Cowboys an Feuerstellen sitzen und grillen. Ein Naturparadies mit unendlich viel Platz für aktive Erholung in der Stadt. Wären Sie nicht auch gerne mal wieder ein bisschen wild?

Die Moislinger Aue liegt an der Traveniederung und hat eine eigene Anlegemöglichkeit für kleine Boote. Zum Traveufer hinab führt eine weite Auenlandschaft – durchflossen vom Sterntalergraben, der an zwei Stellen zu Teichen aufgestaut wurde. Auf diesen Teichen schwimmen Wasserplattformen, die als Ruheinseln beliebt sind. Nach Norden hin schließt sich an die Auenwiesen der reliefreiche Krähenwald an, in dem unter anderem ein Weg für Mountain-Biker und ein Trapperpfad ausgewiesen sind. Das Gebiet der Moislinger Aue ist rund 21 Hektar groß – was etwa einer Fläche von 29 Fußballfeldern entspricht.

Im Sommer 1998 hatte der Bereich Umwelt, Natur und Verbraucherschutz der Hansestadt Lübeck den Naturerlebnisraum »Moislinger Aue und Krähenwald« ausgewiesen. Eine Projektgruppe führte daraufhin mit Kindern aus dem Stadtteil mehrere Aktionen durch. Dabei entstanden das »Haus auf dem Berg« und drei Federbäume.

 

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