Geschützte Landschaftsbestandteile (GLB)

Zu geschützten Landschaftsbestandteilen zählen Bereiche, deren besonderer Schutz erforderlich ist

  • zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts,
  • zur Belebung, Gliederung oder Pflege des Orts- oder Landschaftsbildes,
  • zur Abwehr schädlicher Einwirkungen oder
  • wegen ihrer Bedeutung als Lebensstätten bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten.

Beispiele für geschützte Landschaftsbestandteile sind Baum- oder Heckenbestände eines Gebietes, Alleen, Wasserflächen mit Randbereichen oder Steilufer.
In Lübeck gibt es 9 Geschützte Landschaftsbestandteile:

 

GLB Am Krog

Schutzgebietsverordnung
Übersichtskarte

 

Lage

Westlich der Straße „Krog“ liegt der geschützte Landschaftsbestandteil südlich des Niemarker Landgrabens zwischen den Ortsteilen Wulfsdorf und Vorrade.

 

 

Größe

Mit einer Länge von ca. 130 m und einer Breite von ca. 120 m ist der geschützte Landschaftsbestandteil ca. 1,7 ha groß.

 

 

Schutzzweck und Besonderheit

Bei dem geschützten Landschaftsbestandteil handelt es sich um einen großflächigen Quellsumpf, der eine seltene und außergewöhnliche geologische Erscheinung im Lübecker Raum darstellt. Er sind zahlreiche Quellaustritte vorhanden.
In Teilbereichen wird er landwirtschaftlich genutzt und weist hier nährstoffreiches Nassgrünland, u.a. mit folgenden wertgebenden Arten auf: Bachnelkenwurz, Sumpf-Hornklee, spitzblütige Binse und Gliederbinse.
Die restlichen Flächen des Geschützten Landschaftsbestandteiles werden durch Seggenriede und Weidengebüsche geprägt. In den artenreichen Großseggenriedern wachsen u.a. Sumpfsegge, Rispensegge und entferntährige Segge, daneben Blutweiderich und Gilbweiderich sowie die Sumpfdotterblume. Die dortigen Kleinseggenriede werden durch Hirsesegge und Sumpfblutauge geprägt.

 

 

Erholungsmöglichkeit

Der Geschützte Landschaftsbestandteil kann zwar nicht betreten, aber von der Straße „Krog“ aus betrachtet werden.

 

 

 

GLB Grienauhang

Schutzgebietsverordnung
Übersichtskarte

 

Lage

Der geschützte Landschaftsbestandteil liegt ca. 350 m südöstlich von Niendorf in der Verlängerung der Straße „Holzkoppel“. Er wird nach Norden durch Ackerflächen, nach Süden durch die Grienau und nach Westen durch eine Bachschlucht begrenzt.

 

 

Größe

Der geschützte Landschaftsbestandteil ist bei einer West- Ost-Ausdehnung von ca. 370 m ca. 2,1 ha groß.

 

 

Schutzzweck und Besonderheit

Bei dem geschützten Landschaftsbestandteil handelt es sich um einen reich strukturierten Grünlandhang mit mageren Grünlandflächen im oberen Hangbereich, zahlreichen Weichwasser-Quellaustritten im unteren Hangbereich und Röhrichten, Hochstaudenfluren und Seggenriedern im Talgrund. Vor allem die trockenen und mageren Bereiche des oberen Hanges weisen mit wärmeliebenden Insekten wie Heuschrecken und Spinnen eine reichhaltige Tierwelt auf.
Der Talhang der Grienau benötigt einen besonderen Schutz aufgrund der Seltenheit und Gefährdung von Weichwasserquellaustritten in Lübeck.
Der geschützte Landschaftsbestandteil wird nicht landwirtschaftlich genutzt.

 

 

Erholungsmöglichkeit

Der geschützte Landschaftsbestandteil kann nicht betreten werden, da keine Wegeverbindung vorhanden ist.

 

 

 

GLB Lauerhofer Feld

Schutzgebietsverordnung und Übersichtskarte befinden sich in der Überarbeitung.

 

Lage

Der geschützte Landschaftsbestandteil liegt zwischen der Schlutuper Straße und einem Kleingartengebiet im Stadtteil St. Gertrud.

 

 

Größe

Der geschützte Landschaftsbestandteil umfasst eine nahezu dreieckige Fläche und ist ca. 3,5 ha groß.

 

 

Schutzzweck und Besonderheit

Bei dem geschützten Landschaftsbestandteil handelt es sich um extensiv bewirtschaftetes Feuchtgrünland mit zwei Kleingewässern und Sukzessionsflächen. Der geschützte Landschaftsbestandteil weist eine reichhaltige und seltene Pflanzenwelt auf. So findet man hier noch seltene und gefährdete Arten der Niedermoore wie Sumpf-Hornklee, Sumpf-Labkraut, Baldrian, brennender Hahnenfuß, Bachnelkenwurz, sowie Gewöhnlicher Wassernabel und Sumpfdotterblume.
Außerdem stellt er ein Stück Natur in der dicht besiedelten Stadt dar und trägt somit zum Landschaftserleben bei. Die ehemals in diesem Raum übliche Nutzung von feuchtem Grünland wird hier weiterhin durchgeführt und ist somit ein Zeugnis des menschlichen Schaffens.

 

 

Erholungsmöglichkeit

Der geschützte Landschaftsbestandteil kann von den umgebenden Wegen aus erlebt werden.

 

 

 

GLB Medebekwiesen

Schutzgebietsverordnung
Übersichtskarte

 

Lage

Der geschützte Landschaftsbestandteil liegt im Stadtteil St. Gertrud nördlich der Arnimstraße und besteht aus zwei Teilflächen, die größtenteils von Bebauung umgeben sind. Die Flächen grenzen teils im Osten und teils im Norden an das Lauer Holz.

 

 

Größe

Der geschützte Landschaftsbestandteil ist ca. 3,2 ha groß.

 

 

Schutzzweck und Besonderheit

Bei dem GLB handelt es sich um artenreiches Feuchtgrünland mit Vorkommen von landesweit gefährdeten Pflanzengesellschaften wie Sumpfdotterblumenwiesen und Großseggenriede. Auf einer Teilfläche liegt ein Kleingewässer mit einer reichen Libellenpopulation. Die Grünlandflächen haben eine herausragende Bedeutung als Lebensraum der Schachblume (Fritillaria meleagris), die 2015 mit ca. 350 Exemplaren gezählt wurde. Schachblumen sind in Deutschland stark gefährdet und in Schleswig-Holstein sogar vom Aussterben bedroht. Der geschützte Landschaftsbestandteil weist eine reichhaltige Pflanzenwelt auf. So findet man hier noch landesweit gefährdete Arten des artenreichen Feuchtgrünlandes wie Schlank-Segge, Wiesenschaumkraut, Braun-Segge, Kuckucks-Lichtnelke und Sumpfdotterblume.
Außerdem stellt er ein Stück wertvollster Natur in der dicht besiedelten Stadt dar und trägt somit zum Landschaftserleben bei. Die ehemals in diesem Raum übliche Nutzung von feuchtem Grünland wird hier weiterhin durchgeführt und ist somit ein Zeugnis des menschlichen Schaffens.

 

 

Erholungsmöglichkeit

Der GLB kann von den umgebenden Wegen aus erlebt werden.

  

 

 

GLB Ostufer an der Untertrave

Schutzgebietsverordnung
Übersichtskarte

 

Lage

Der geschützte Landschaftsbestandteil umfasst das Ostufer der Untertrave zwischen Schlututp und der Landesgrenze auf dem Priwall mit einer Länge von ca. 12 km und einer Breite von durchschnittlich 6 m. Die Ufer des Dassower See sind nicht Bestandteil dieses Landschaftsbestandsteiles.

 

 

Größe

Der geschützte Landschaftsbestandteil ist ca. 7 ha groß.

 

 

Schutzzweck und Besonderheit

Der geschützte Landschaftsbestandteil dient dem Erhalt und der Wiederherstellung der reich strukturierten und weitgehend naturnahen Uferlebensräume im Übergangsbereich von Küste und Binnenland. So gibt es hier zum Beispiel
-flache Sand- und Kiesstrände
-Spülsäume und Strandwälle
-Schilf- und Großseggenröhrichte sowie
-Steilküsten
-Quellbereiche und Kleinbachtäler

 

 

Erholungsmöglichkeit

Der geschützte Landschaftsbestandteil kann in Teilbereichen zu Fuß erlebt werden, wenn man mit dem Boot anreist Denn in diesen Teilbereichen kann auch mit kleinen Booten ohne Motor angelegt werden.
Zugangsmöglichkeiten durch das östlich angrenzende Naturschutzgebiet „Selmsdorfer Traveufer“ hindurch sind nicht vorhanden.
Ganzjährig verboten ist das Betreten des Ufers der Pötenitzer Wiek. Genauere Informationen zu den Betretungsmöglichkeiten gibt die Schutzgebietskarte.

 

 

 

GLB Kiefern im Wochenendhausgebiet Priwall

Schutzgebietsverordnung
Übersichtskarte

 

Lage

Der geschützte Landschaftsbestandteil umfasst ca. 150 Kiefern, die im Ferienhausgebiet auf dem Priwall im Wesentlichen an der Mecklenburger Landstraße, der Waldstraße und dem Muschelweg stehen.

 

 

Größe

Der geschützte Landschaftsbestandteil umfasst keine zusammenhängende Fläche, sondern stellt Einzelbäume und deren geschützte Umgebung unter Schutz.

 

 

Schutzzweck und Besonderheit

Der geschützte Landschaftsbestandteil dient der Belebung und Gliederung des Ortsbildes ebenso wie dem Schutz von Lebensstätten wild lebender, streng geschützter Tierarten.
Die geschützten Kiefern stellen die Reste ehemals ausgedehnter Kiefernwälder an der Ostseeküste des Priwalls und des angrenzenden Mecklenburg dar. Besonders im Winter sind sie weithin sichtbar und weisen auf die Nähe von Strand und Dünen hin.
Der Kiefernbestand wird außerdem im Winter von Waldohreulen als traditioneller Rast- und Schlafplatz genutzt. Waldohreulen sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Tierarten.

 

 

Erholungsmöglichkeit

Die Kiefern können auf öffentlich begehbaren Wegen von Nahem erlebt werden. Um ihren prägenden Charakter auf das Landschaftsbild erkennen zu können, ist es sinnvoll, die Kiefern aus größerem Abstand zu betrachten.

 

 

 

GLB Rothebeckniederung

Schutzgebietsverordnung
Übersichtskarte

 

Lage

Der geschützte Landschaftsbestandteil liegt im Gewerbegebiet Genin zwischen der Geniner Straße, Zeißstraße, Straße „Hinter den Kirschkaten“ und der Siemensstraße. Er weist 5 – 6 m hohe Böschungen zu den angrenzenden Gewerbegebieten und Straßen auf.

 

 

Größe

Der geschützte Landschaftsbestandteil ist ca. 2 ha groß.

 

 

Schutzzweck und Besonderheit

Bei dem geschützten Landschaftsbestandteil handelt es sich um einen naturnahen Bachabschnitt der Rothebeck und dessen Umgebung, einem durch Schilfröhricht, Hochstaudenfluren und Weidengebüsche geprägten Niederungsbereich. Der geschützte Landschaftsbestandteil ist ein Stück Wildnis inmitten der Stadt: Hier kann sich die Natur unbeeinflusst vom Menschen entwickeln. Die einzigen menschlichen Eingriffe hier dienen der Gewässerunterhaltung. So macht das Gebiet im Sommer den Eindruck eines grünen Dschungels ohne Weg und Steg. Es ist eine grüne Hölle, durch die sich die Rothebeck ihren Weg bahnt.
Der geschützte Landschaftsbestandteil ist als naturnahe Bachschlucht auch ein gesetzlich geschütztes Biotop.
Außerdem stellt er ein Stück Natur in der dicht besiedelten Stadt dar und trägt somit zum Landschaftserleben bei.

 

 

Erholungsmöglichkeit

Der GLB kann von der Geniner Straße aus erlebt werden.

  

  

 

GLB Rustwiesen

Schutzgebietsverordnung
Übersichtskarte

 

Lage

Der geschützte Landschaftsbestandteil liegt ca. 250 m südöstlich des Gutes „Mönkhof“. Er grenzt im Westen und Osten an Wald an und nach Norden und Süden an landwirtschaftliche Nutzflächen. Er liegt in einer Senke auf Niedermoorböden, die sich nach Westen und Osten im Wald fortsetzen.

 

 

Größe

Der geschützte Landschaftsbestandteil ist ca. 4,6 ha groß.

 

 

Schutzzweck und Besonderheit

Der geschützte Landschaftsbestandteil ist ein vielfältig strukturiertes, für die Pflanzen- und Tierwelt wertvolles Feuchtgebiet. Hier können häufig Kraniche gehört werden, die in der Umgebung brüten. Hier sind noch schöne, blütenreiche Sumpfdotterblumenwiesen vorhanden mit Sternmieren, brauner Segge oder Wiesenschaumkraut. Sumpfdotterblumenwiesen zeigen feuchte und nährstoffreiche Bodenverhältnisse an und können nur bei ausreichender, schonender Bewirtschaftung oder Pflege existieren. Andere Teilbereiche der Rustwiesen weisen nährstoffreiche und feuchte Kohldistelwiesen auf mit einer bunten Kräutervielfalt u.a. aus Erzengelwurz, Wiesenschaumkraut oder auch Kuckuckslichtnelke. Wieder andere Bereiche der Rustwiesen werden durch Schilf oder Hochstauden wie Mädesüß geprägt.
Der geschützte Landschaftsbestandteil ist auch ein gesetzlich geschütztes Biotop.

 

 

Erholungsmöglichkeit

Der geschützte Landschaftsbestandteil kann nicht erlebt werden, da er nicht durch Wege erschlossen ist.

 

 

 

GLB Schmiederedder

Schutzgebietsverordnung
Übersichtskarte

 

Lage

Der geschützte Landschaftsbestandteil liegt im Lübecker Ortsteil Dummersdorf zwischen Buurdiekstraße und Schmiederedder.

 

 

Größe

Der geschützte Landschaftsbestandtteil hat eine Fläche von ca. 1,8 ha.

 

 

Schutzzweck und Besonderheit

Der geschützte Landschaftsbestandteil wird durch den Schmiederedderteich im Zentrum des Gebietes geprägt. Die Ufer des Teiches werden im Wesentlichen durch Weidengebüsche und Röhrichte eingenommen. Auf der offenen Wasserfläche, die immer stärker vom Rand herzuwächst, finden sich noch einzelne Seerosen, deren Blüten sich im Juni öffnen. Der Teich wird umgeben durch einen Weidenbruchwald, der insbesondere im Westen des Gebietes einen größeren Raum einnimmt. Die Hangbereiche zum Teich werden durch einen Laubholz-Nadelholz-Mischbestand bedeckt.

 

 

Erholungsmöglichkeit

Der Norden des Gebietes kann auf einem Fußweg erlebt werden, der den geschützten Landschaftsbestandteil von einer Kleingartenanlage trennt. Im Westen des Teiches ist eine Holzbank aufgestellt, von der aus der Großteil der Wasserfläche des Teiches überblickt werden kann.

 

 

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