Abwasser

Schutz vor nachteiligen Veränderungen

Abwasser ist Wasser, das durch Gebrauch verunreinigt wurde. Hierzu zählt unter anderem Niederschlagswasser, Schmutz- und Mischwasser. In der Regel wird Abwasser über eine Kanalisation abgeführt. Allerdings wird nicht jedes Abwasser automatisch in eine Kläranlage geleitet. Dieser Umstand ist bei der Nutzung der Kanalisation bedenken. Wenn Wasser verschmutzt ist, muss es vor der Einleitung in ein Gewässer gereinigt werden.

Unter der Erde liegen verschiedene Leitungssysteme, die uns mit der benötigten Infrastruktur versorgen. Neben Gas-, Telefon und Trinkwasserleitungen gibt es ein Leitungssystem für Niederschlagswasser und Schmutzwasser.

Da ist der Hausflur gewischt, und schnell kippt man den Eimer mit dem verdreckten Wasser in den Gully vor dem Haus. Warum ist das verboten? Hierzu sollen die nachfolgenden Themenblöcke informieren.

 

Niederschlagswasser

Die Niederschlagswasserkanalisation führt das Regenwasser ab. Dieses landet nicht in der Kläranlage, sondern in das nächstgelegene Gewässer. Werden Schmutz- und Niederschlagswasser getrennt abgeführt, spricht man von einer Trennkanalisation. Wenn es sich um Niederschlagswasser aus einem reinen Wohngebiet handelt, wird es nicht in einer Abwasserbehandlungsanlage gereinigt, da davon ausgegangen wird, dass dieses Wasser unbelastet ist.

Gießt man das oben erwähnte Putzwasser in den für das Niederschlagswasser vorgesehene Gully vor dem Haus, landet es möglicherweise in dem Bach am Waldrand. Deshalb ist es verboten, Schmutzwasser in der Niederschlagswasserkanalisation zu entsorgen

Bitte Putzeimer oder verdrecktes Wasser in die häusliche Schmutzwasserkanalisation geben. Die Kosten für die Reinigung in der Kläranlage werden über den Trinkwasserverbrauch abgerechnet und sind somit bereits bezahlt.

 

 

Schmutzwasser

Schmutzwasser setzt sich aus Abwässern zusammen, die durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch verunreinigt sind. Schmutzwasser wird in Kläranlagen geleitet und dort in mehreren Stufen gereinigt. In Lübeck gibt es zwei kommunale Kläranlagen: das Zentralklärwerk sowie die Kläranlage Priwall. Beide Kläranlagen werden von den Entsorgungsbetrieben Lübeck betrieben. Schmutzwasser, das frei von Fäkalien ist, wird als Grauwasser bezeichnet. Es entsteht beispielsweise in Bädern, Duschen oder Waschmaschinen. Normalerweise wird Grauwasser zusammen mit dem restlichen Schmutzwasser einer Kläranlage zugeführt.

 

 

Mischwasser

In Lübeck wird vor allem im innenstadtnahen Bereich das Schmutz- und Niederschlagswasser in einem gemeinsamen Kanalsystem, dem Mischwasserkanal, abgeführt. Dies liegt daran, dass die Kanalisation in der Innenstadt schon sehr alt ist. Vor 100 Jahren lag der Fokus darauf, das Abwasser abzuleiten. Die Reinigung des Abwassers trat erst später in den Vordergrund.

Das Mischsystem wurde so ausgelegt, dass das gesamte Schmutzwasser sowie Niederschlagsmengen kleinerer Regenfälle mit dem Kanalnetz in die Kläranlage geleitet werden können. Bei stärkeren Regenfällen ist das Kanalnetz überlastet. In diesen Fällen kommt es zu Mischwasserabschlägen. Dann läuft das Niederschlags-/Schmutzwassergemisch in Teilen ungereinigt in die Gewässer.

Dies ist erforderlich, da ansonsten beispielsweise das Mischwasser durch Kanaldeckel auf die Straße laufen könnte.

Lübeck ist dabei, das Kanalnetz auf Trennkanalisation umzustellen. Bis dies fertiggestellt ist, kommt es aber immer noch zu Mischwasserüberläufen in Lübecker Gewässer, vor allem in die Trave. Dies ist ein Grund für das Badeverbot in der Trave.

Landesverordnung über die Einschränkung des Gemeingebrauchs (Badeverbot) an der Trave

Pressemitteilung vom 7.7.2020

 

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