Die Hansestadt Lübeck unterhält seit vielen Jahren Partnerschaften zu verschiedenen Städten. Neben einem kulturellen Austausch ist auch eine wirtschaftliche Zusammenarbeit Ziel dieser Kooperationen. Das freundschaftliche Miteinander versteht sich als Teil der kommunalen Außenpolitik und deckt Synergien auf, die die Partnerstädte für sich nutzen können.
Partnerstädte der Hansestadt Lübeck
Kotka (Finnland)
Die Hansestadt Lübeck unterhält seit 1969 eine Städtepartnerschaft mitKotka, dem wichtigsten Exporthafen Finnlands. Aus Wirtschaftsgesprächen entwickelte sich eine Freundschaft. Die Verbindung wird unter anderem durch kulturelle und sportliche Begegnungen gepflegt. Bereits im Mittelalter sollen zwischen den beiden Städten Handelsbeziehungen bestanden haben.
Wismar (Deutschland)
Ende 1987 schloß Lübeck mit der Werft- und HafenstadtWismarin der DDR - jetzt im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern - einen Vertrag über eine deutsch-deutsche Städtepartnerschaft. Wismar, ehemals Mitglied des Hansebundes, und die Hansestadt Lübeck liegen nur etwa 60 Kilometer voneinander entfernt an der Ostsee und weisen aufgrund ihrer geschichtlichen Entwicklung auch im Stadtbild zahlreiche Gemeinsamkeiten auf. Vereinbart wurden der Meinungs- und der Erfahrungsaustausch sowie nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten die Unterstützung bei dem Aufbau der Wismarer Stadtverwaltung.
La Rochelle (Frankreich)
Ein bereits seit 1980 bestehender Freundschaftsvertrag mitLa Rochellewurde 1988 in eine Städtepartnerschaft umgewandelt. Verbindungen zwischen der französischen und der deutschen Hafenstadt bestanden bereits seit 1977. Sie begannen mit einem Schüleraustausch. Heute gibt es rege Kontakte vor allem auf dem Gebiet des Sport- und Jugendaustausches.
Klaipeda (Litauen)
Eine Städtepartnerschaft mit der litauischen HafenstadtKlaipeda (Memel) schloß die Hansestadt Lübeck im Frühjahr 1990 ab. Die beiden Städte wollen sich auf allen Gebieten der Kommunalverwaltung und -politik austauschen. Auf längere Sicht streben sie eine Verbindung durch eine Fährschiffslinie an.
Visby (Schweden)
Die jüngste Partnerschaft mit der schwedischen HansestadtVisbybesteht seit 1999. Unterzeichnet wurde der Partnerschaftsvertrag am 17. September im Lübecker Rathaus. Die Städtepartnerschaft erstreckt sich ausdrücklich auf die gesamte Insel Gotland, deren Hauptstadt Visby ist. Die beiden Partner frischen mit dem Vertragsschluß Verbindungen auf, die bereits seit dem 12. Jahrhundert bestehen.
Befreundete Städte
Freundschaftliche Beziehungen unterhält Lübeck auch mit vielen europäischen Städten, die regelmäßig an denHansetagender Neuzeit teilnehmen. Durch Freundschaftsverträge ist die Hansestadt Lübeck seit 1979 mitVenedigund seit 1992 mit der japanischen Hafenstadt Kawasaki verbunden. Die Beziehungen zu Venedig wurden 1972 aufgenommen. Die Kontakte entstanden, als die Lagunenstadt in Zusammenhang mit einer Veranstaltung der Deutschen Fernsehlotterie eine Galeonenregatta in Lübeck organisierte.
Die Kooperation zwischen Shaoxing und Lübeck wurde nach erster Kontaktaufnahme formell auf Lübecker Seite am 18.3.2003 in der Bürgerschaft beschlossen. Sie bezieht sich auf die Zusammenarbeit in den Bereichen Hochschule, Wirtschaft, Medizintechnik, Gesundheitswesen, Tourismus und Kultur.
Interkulturelle Partnerschaft mit drei Städten der Republik Albanien
Die interkommunale Zusammenarbeit mit der Hansestadt Lübeck und den drei Städten der Republik Albanien wurde am 7. Juli 2022 mit der Vertragsunterzeichnung besiegelt.
Der Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Herr Jan Lindenau: „Ich freue mich sehr, dass wir heute gemeinsam die interkommunale Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern der Städte Kukës, Herrn Safet Gjic, Cërrik, Herrn Andis Salla und Sarandë, Herr Adrian Gurma mit unseren Unterschriften festigen können.“
Mehr zur Partnerschaft
Im Rahmen der Abfallwirtschaft können sehr große Beiträge zum Klimaschutz geleistet werden. Die Entsorgungsbetriebe Lübeck (EBL) und die Stadtwerke Lübeck können ihr großes Know How auch ausländischen Kommunen zur Verfügung stellen und partnerschaftlich zusammenarbeiten. Gleichzeitig können die Mitarbeiter:innen wechselseitig voneinander lernen und profitieren.
„Dort können schon mit überschaubaren Maßnahmen große Erfolge erzielt werden. Wir verfolgen damit einen Beitrag zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen“, so Herr Dr. Jan-Dirk Verwey, Geschäftsführender Direktor der Entsorgungsbetriebe Lübeck.
Anfang letzten Jahres wurde aus der Mitte der Lübecker Bürgerschaft die Anfrage an die Entsorgungsbetriebe Lübeck herangetragen, ob diese bereit wären, albanische Kommunen bei der Entwicklung einer geordneten Abfallwirtschaft zu unterstützen. Da die EBL bereits seit geraumer Zeit den Aufbau von kommunalen Entwicklungspartnerschaften planen, nahm das Projekt schnell Gestalt an. Gerade für die künftige Personalgewinnung ist es ein wichtiger Faktor, sinnstiftende und international vernetzte Arbeitsplätze anbieten zu können.
Unterstützt wird dieses Projekt insbesondere durch Frau Aneta Wolter. Frau Wolter engagiert sich sehr in der Lübecker Politik und gemeinsam mit Herrn Manfred Rehberg, Leiter der Sparte Stadtreinigung der EBL ist die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern bereits angelaufen.
Im Sommer 2021 hat eine Delegation aus Albanien unter Führung der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) die Hansestadt Lübeck besucht. Die Teilnehmer:innen waren Mitarbeiter:innen einer albanischen Kommunalverwaltung sowie Leiter:innen kommunaler Einrichtungen der Daseinsvorsorge, wie z. B. Kläranlagen oder Wasserwerke. An diesem Erfahrungsaustausch haben auch die Stadtwerke Lübeck teilgenommen, die wichtige Einblicke in die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung gegeben haben.
Die GIZ ist der Dienstleister der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und internationalen Bildungsarbeit und engagiert sich weltweit für eine lebenswerte Zukunft. Der Hauptauftraggeber der GIZ ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Gemeinsam werden u. a. auch Energie- und Umweltthemen und Projekte im Bereich der interkommunalen Zusammenarbeit gefördert.