Mit unserer Tourismusvision verlassen wir den quantitativ ausgerichteten Wachstumspfad der Vergangenheit und greifen die wichtigen Zukunftstrends und -entwicklungen auf. Das sind vor allem die Herausforderungen durch den Klimawandel, den Bedarf an Tourismuslenkung angesichts des Nachfragewachstums und einem Fokus auf Qualitätssteigerung für mehr Wertschöpfung, Die Berücksichtigung der Interessen der Bürger:innen für eine ganzheitliche und nachhaltige Tourismusentwicklung spielt dabei eine zentrale Rolle. Für die Tourismusstandorte Lübeck und Travemünde gilt heute mehr denn je, sich konsequent auf die eigenen Stärken und die Empathie Lübecks sowie der Bürger:innen zu ihrer Stadt und ihrem Seebad zu konzentrieren. Von vielen der vorgesehenen Maßnahmen profitieren Einheimische und Gäste gleichermaßen.
An der Steuerung des TEK 2030 Prozesses waren alle den Tourismus berührenden Fachbereiche, Gesellschaften und Betriebe der städtischen Verwaltung durch einen ressortübergreifenden Steuerungskreis beteiligt. Somit ließ sich eine sehr enge Abstimmung und die Berücksichtigung touristischer Belange mit allen für den Tourismus relevanten städtischen Planungen realisieren und ein Konsens über die Formulierung einer Tourismusvision für Lübeck und Travemünde und den damit verbundenen Schlüsselmaßnahmen erreichen.
Die Entwicklungskonzeption 2030 baut auf die Arbeit und die gemeinsamen Erfolge der vergangenen 10 Jahre auf. Konkret sind dies das TEK von 2010 sowie die Touristische Wachstumsstrategie 2020plus, die zu einer positiven Entwicklung des Tourismusstandortes Lübeck.Travemünde geführt haben. Dies zeigt sich auch im regionalen und internationalen Wettbewerbsvergleich. Das für das Jahr 2020 angepeilte Ziel von zwei Millionen Übernachtungen wurde bereits 2019 überschritten (2,047 Mio. Übernachtungen). Die Bettenzahl stieg in den letzten 10 Jahren um 67,9 Prozent auf 12.351 Betten an und auch die Auslastung konnte trotz der erhöhten Bettenzahl um rund sechs Prozent gesteigert werden. Das TEK 2030 setzt nun neue Akzente und fließt in zahlreiche städtische Fachplanungen mit ein. Es wurde bereits in den gesamtstädtischen Prozess „LÜBECKüberMORGEN integriert und in Abstimmung zu weiteren tourismusrelevanten Planungen entwickelt, sodass optimale Synergien entstehen und die Aktivitäten in eine gemeinsam getragene Entwicklung der Stadt münden.
Das TEK 2030 setzt ganz bewusst seinen räumlichen Fokus bei den unbestrittenen Hauptattraktionen: der Lübecker Altstadtinsel und dem Seebad Travemünde sowie deren wasserbezogenen Verbindungsachse, der Trave. Dies folgt auch der Erkenntnis, dass der Tourismus in Lübeck.Travemünde sich nur dann weiter erfolgreich und wertschöpfend entwickeln kann, wenn diese beiden touristischen Zugpferde funktionieren und zukunftsfähig aufgestellt sind. Sie entfalten dann auch Wirkkraft für die weiter entlegenen Potenzialräume. Es ist ein wesentlicher Ansatz, die Stadt- und Tourismusentwicklung künftig so miteinander zu verzahnen, dass touristische Entwicklungsbelange in die Stadtplanung integriert und von vorneherein mitgedacht werden können.“
Für die Erreichung der Tourismusvision 2030 wurden vier Handlungsfelder definiert. Das übergeordnete Handlungsfeld „Markenführung & Kommunikation“ setzt die zentrale Bedeutung der Markenstrategie in den Fokus – und zwar für die Infrastruktur- und Angebotsentwicklungen sowie die Vermarktung gleichermaßen.
Das Handlungsfeld „Markenführung & Kommunikation“ steuert alle künftigen touristischen Aktivitäten und Maßnahmen im Sinne der Markenstrategie und ist damit entscheidend für den Erfolg des TEK 2030. Das Markenmanagement und die Koordinierung der darauf aufbauenden Produktentwicklung werden eine zentrale Aufgabe der LTM im Rahmen des Destinationsmanagements sein. Zudem sollen die die Lübecker:innen und Travemünder:innen künftig im Sinne eines Tourismus im Dialog zu wichtigen Kooperationspartner:innen werden. Dabei definiert die Markenstrategie, wie die Reiseziele Lübeck und Travemünde weiterhin erfolgreich im touristischen Wettbewerb – national und international – positioniert und profiliert werden können. Wichtig für die künftige Entwicklung ist die unterschiedliche Orientierung von Lübeck- und Travemünde-Gästen.
Die Handlungsfelder 2 und 3 rücken die „Produkt- und Erlebnisqualität“ des Stadtgebiets und Travemündes in den Mittelpunkt, mit einem Schwerpunkt auf Inszenierung für die Lübecker Altstadtinsel und Infrastruktur sowie Angebotsentwicklung für das Seebad mit seinem Promenadenrundlauf. Das Handlungsfeld 4 „Tourismuslenkung“ trägt der Erkenntnis Rechnung, dass nur mit einer intelligenten und an nachhaltigen Zielen ausgerichteten Tourismussteuerung eine künftig erfolgreiche Tourismusentwicklung möglich sein wird. Das betrifft beispielsweise die Themen Mobilität, Verkehr, Digitalisierung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Nahezu alle genannten Themen des Handlungsfelds Tourismuslenkung verbindet, dass sie sich nur gesamtstädtisch glaubwürdig und unter Einbeziehung der Branchen sowie der Bürger:innen umsetzen lassen.
In den Handlungsfeldern wurden insgesamt 15 Schlüsselmaßnahmen definiert. Sie reichen vom „Markenmanagement & Produktentwicklung mit dem Fokus Tourismusbranche“ und „PopUp.Stadtkultur“ über „Qualitatives Hotelentwicklungskonzept“ und „Green Meetings Offensive im MICE-Management“ bis hin zur Erschließung der Potenziale beim Thema „Wassertourismus“ und „Digitalisierungs- & Lenkungsoffensive“. Auch das Erlebnis Nordermole, ein Qualitätssprung in der radtouristischen Infrastruktur und das Naturerlebnis Priwall stehen im Fokus der Schlüsselmaßnahmen.
Das TEK 2030 steht hier als Download zur Verfügung