Besonders "hautnah" erleben Sie Kröten und Frösche in den Gewässern der "Vogelsangwiesen" bei der Siedlung Gärtnergasse. Hier können Sie die Tiere direkt vom Wanderweg aus bei ihrer Balz, Fortpflanzung und Entwicklung beobachten. Achten Sie einmal auf die schön blau gefärbten Männchen der Moorfrösche und versuchen Sie doch einmal, die leisen Balzrufe von Erdkröten, Moor- und Grasföschen zu unterscheiden.
Gleich nach der Anwanderung aus den Winterquartieren im März und April, paaren sich die Amphibien und laichen ab. Der gelatineartige Laich der Moor- und Grasfrösche schwimmt in großen Fladen mit bis zu 3000 Eiern auf der Wasseroberfläche, während die Erdkrötenweibchen 3-5 Meter lange Laichschnüre mit ebenfalls bis zu 3000 Eiern unter der Wasseroberfläche an Wasserpflanzen anheften. Nach einigen Wochen schlüpfen die wasserlebenden Kaulquappen, nachdem ihre Eltern meist schon lange vorher das Gewässer verlassen haben. Im Juni oder Juli haben sie ihre Verwandlung ("Metamorphose") zu lungenatmenden Jungkröten- und fröschen vollendet und verlassen ihre Gewässer bisweilen alle gemeinsam zur gleichen Zeit um sich geeignete Landlebensräume zu suchen. Dieses Phänomen, dass plötzlich tausende Jungkröten und –frösche auf nassen Wegen auftauchen, wird auch "Froschregen" genannt.
Bitte denken Sie bei Ihrem Besuch der Gewässer daran, dass das Fangen und Mitnehmen von Fröschen, Kröten, Kaulquappen und Laich nicht erlaubt ist.
Die blauen Dreiecke stellen die derzeit bekannten Laichgewässer, in denen sich die Amphibien vermehren dar. Je größer die Dreiecke sind, desto mehr Amphibien wurden in diesen Gewässern nachgewiesen. Allerdings sind für die Amphibien nicht nur die Laichgewässer wichtig. Die meisten Amphibienarten leben den größten Teil des Jahres außerhalb von Gewässern in ihren Landlebensräumen. Diese können je nach Amphibienart zwischen wenigen Metern und mehreren Kilometer vom Laichgewässer entfernt (innerhalb der sogenannten Aktionsräume der Tiere) liegen. Auf der Karte werden diese Aktionsräume der Amphibien als grüne Flächen um die Laichgewässer herum dargestellt. Sie zeigen, wo außerhalb der Laichgewässer mit Amphibien gerechnet werden kann.