Lübeck ist Filmkulisse und die Stadt von Thomas Manns nobelpreisgekröntem Roman „Die Buddenbrooks“. Auch die Nordischen Filmtage – das Festival, als das wichtigste Schaufenster des nordeuropäischen Films - gehören seit vielen Jahren nach Lübeck.
Buddenbrooks – auf den Spuren des Films
Lübeck ist die Stadt von Thomas Manns nobelpreisgekröntem Roman „Die Buddenbrooks“. Im Jahr 2008 feierte das Buddenbrookhaus in der Mengstraße 4 seinen 250. Geburtstag. Ab 1842 diente es der Familie Mann als Heim und Geschäftsstelle. Noch heute sind im „Götterzimmer“ und dem „Landschaftszimmer“ Teile des Romans live zu erleben. Aber auch die Altstadt ist Schauplatz der bewegenden Kaufmannsgeschichte. Die Lübecker Altstadtinsel wurde zur Filmkulisse eines der bedeutendsten Kinoereignisse des Jahres 2008: dem Heinrich Breloer-Film „Buddenbrooks“ – der Verfilmung des 1901 erschienenen Romans. Vielleicht erkennen Sie beim Gang durch Lübecks Straßen einige Schauplätze des Films wieder?
Auf Nosferatour zu den Drehorten von "Nosferatu" in Lübeck
Der deutsche Stummfilm "Nosferatu - Symphonie des Grauens" von Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahre 1922 basiert auf den Roman "Dracula" von Bram Stoker. Er zeigt zu der damaligen Zeit ungewöhnlich viele Außenaufnahmen. Durch diese bekannten Schauplätze scheint die gruselige Vampir-Geschichte viel realer und nahbarer.
Einige der Plätze, an denen die Außenaufnahmen gedreht wurden, können noch heute besichtigt werden:
Zum Start Ihrer Nosferatour begeben Sie sich auf der Altstadtseite zum Ufer der Obertrave, von wo aus Sie die beste Sicht auf die Salzspeicher genießen. Diese wurden ursprünglich - wie der Name bereits verrät -für die Lagerung des aus Lüneburg herbeigeführten Salzes genutzt und später nach Skandinavien verschifft. Im Film dienten die Salzspeicher als Kulisse für die Hausimmobilie, die der Graf Orlok als Domizil in seiner neuen Heimat Wisborg erwirbt.
Wenn Sie die Trave weiter Richtung Süden laufen, gelangen Sie zum nächsten Nosferatu-Drehort. Zu Ihrer linken Seite biegen Sie in die Straße mit dem Namen Depenau ab. Diese Straße wurde im Film als Hutters Arbeitsweg dargestellt und auch die Szene, in der die Särge der Pest-Toten durch die Straße getragen wurden, wurde hier gedreht. Leider wurden viele Häuser der Depenau im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört, sodass sich das Straßenbild heute verändert zeigt.
Umso besser erhalten geblieben und nahezu ohne Veränderungen gegenüber der damaligen Zeit ist dagegen die Außenkulisse von Hutters Haus, die im Aegidienkirchhof nahe der St. Aegidien Kirche gedreht wurde. Es handelt sich hierbei um eine in der Renaissance entstandene Häuserreihe, welche auch heute noch von Lübeckern bewohnt ist. Entgegen der Wirklichkeit werden im Film Hutters Haus und Graf Orloks Anwesen als benachbarte Grundstücke dargestellt, denn durch Ellens Schlafzimmerfenster fällt der Blick direkt auf die Salzspeicher.
Auch die Lübecker St. Aegidien Kirche sollte in der Eröffnungsszene eingesetzt werden, doch traf Murnau beim Kirchenvorstand auf Unverständnis für den Film, sodass er auf die Wismarer Marienkirche ausweichen musste.
Als ein weiterer Drehort zu Nosferatu diente der berühmte Füchtingshof in der Glockengießerstraße. Im größten und schönsten Stiftungshof in Lübeck wurden zwei Außenaufnahmen gedreht, unter anderem für die Szene, in der Hutter einem Anwohner von seiner bevorstehenden Reise erzählt.
Die Nordischen Filmtage Lübeck
Die Nordischen Filmtage Lübeck zählen zu den ältesten Filmfestivals in Deutschland und Europa. Im Jahr 1956 fanden sie erstmals statt – damals noch im Rahmen der „Nordischen Tage“, die ein Band zu Wirtschaft und Kultur in den nordischen Ländern knüpfen sollten. Mittlerweile hat sich das Festival zum wichtigsten Schaufenster des skandinavischen Films entwickelt, zuletzt gab es 200 Filme in 300 Vorstellungen an sechst Tagen zu sehen. Über 36.000 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchen jedes Jahr die Nordischen Filmtage Lübeck.
Internationale Branchenvertreter und Filmfans kommen jährlich Anfang November nach Lübeck, um die neuesten Produktionen aus dem Norden kennenzulernen und erstmals vor einem begeisterten Publikum zu testen. Viele der Regisseure, die in Lübeck ihre Debütwerke vorstellten, haben mittlerweile Weltruhm erlangt – wie Bille August, Lasse Hallström, Aki Kaurismäki, Fridrik Thór Fridriksson, Dagur Kari oder Per Fly. Jedes Jahr werden rund 200 Filme gezeigt, die von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet werden. An sechs Tagen werden in zwölf Kinos die neuesten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden vorgestellt. Mit der Filmpreisnacht, auf der die neun Preise der Nordischen Filmtage Lübeck im Wert von über 50.000 Euro verliehen werden, bietet das Festival einen der kulturellen Veranstaltungshöhepunkte Norddeutschlands.