Der Lübecker Hafen ist der am weitesten südwestlich gelegene Hafenumschlagplatz an der Ostsee. Speziell die Verkehre zwischen den traditionsreichen Wirtschaftsmetropolen in West- Südwest- und Zentraleuropa verleihen dem Lübecker Hafen die zentrale Drehscheibenfunktion an der Ostsee.
Flächenausbau Skandinavienkai 3.BA - Teilfläche 3
Erdbau – Bodenverbesserung – Entwässerung – Oberflächenbefestigungsarbeiten
Die Hansestadt Lübeck, Bereich Lübeck Port Authority, plante in Zusammenarbeit mit der Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) am Standort Skandinavienkai in Lübeck-Travemünde die Erweiterung der vorhandenen Hafenbetriebsflächen in westlicher Richtung um 16 ha. Die Erweiterungsfläche grenzt unmittelbar an die bestehende Hafenbetriebsfläche an, die bereits mit dem 1. Bauabschnitt (BA) bis zum Jahr 2007 ausgebaut wurde. Für die Verlagerung des Papierumschlages vom Nordlandkai zum Standort Skandinavienkai wurde die Umsetzung des 2.- und 3. BA notwendig. Die Fertigstellung des 2. BA erfolgte hierbei im Dezember 2019.
Im Zusammenhang mit den wachsenden Umschlagszahlen am Standort Skandinavienkai wurde nun der 3. Bauabschnitt, Teilfläche 3 fertiggestellt. Auf der Fläche wurde außerdem durch die LHG eine weitere Logistiklagerhalle für den Papierumschlag aus Skandinavien errichtet. Hierdurch wurde der Papierumschlag vom Nordlandkai komplett an den Skandinavienkai verlegt.
Um das Gelände der Teilfläche 3 auf das östlich anschließende Hafenniveau abzutragen, wurden insgesamt rd. 400.000 cbm Boden beweget. Die Böden bestehen aus eiszeitlichem, bindigem Geschiebemergel. Der Boden wurde abgetragen und in eine ehemalige Kiesgrube am Dummersdorfer Ufer eingebaut. Die Urgeländehöhe von bis zu 19,00 m üNN wurde auf eine Höhe von ca. 4,00 – 5,00 m üNN niedergebracht und an das bestehende Hafenniveau angepasst. Um diese Menge an Boden zu transportieren, wurden spezielle Dumper auf eigens angelegten und asphaltierten Baustraßen eingesetzt. Der Einbau des Bodens erfolgte unter strengen Auflagen der Naturschutzbehörde und wurde täglich durch Ortsbegehungen kontrolliert.
Nach dem Bodenabtrag wurden rd. 610 m Entwässerungsleitungen bis zu einem Nenndurchmesser von DN 500 und rd. 2.200 m Drainageleitungen DN 200 im Baufeld eingebaut. Für den Brandschutz wurden rd. 615 m Löschwasserdruckleitungen verlegt. Für die später erforderliche Verkabelung wurden rd. 3.100 m Leerrohre DN 110 bis DN 160 erdverlegt.
Die späteren Betriebs- und Hallenflächen wurden anschließend auf einer Fläche von ca. 43.000 qm mit einem rd. 70 cm starken Oberbau aus Frostschutzkies und Schottertragschicht versehen. Die Oberflächenbefestigung wurde in Pflasterbauweise mit Rinnen und Abläufen hergestellt und ist so dimensioniert, dass schwerer Hafenverkehr problemlos aufgenommen werden kann. Die auf der hergestellten Fläche entstandene Logistikhalle 2 überspannt mit ihrem Holzbinderdach eine Grundfläche von rd. 10.000 qm und eine Vordachfläche von rd. 1.800 qm. In ihr werden Papierrollen und Papier-Palettenware aus Skandinavien eingelagert.
Mit der zusätzlich gewonnenen Lagerkapazität wird dem größeren Bedarf an Papierumschlag Rechnung getragen.
Flächenausbau Skandinavienkai 3.BA - Teilfläche 3 (PDF)
Lübeck-Skandinavienkai, Neubau Anleger 5
Die Hansestadt Lübeck, Bereich Lübeck Port Authority, realisiert in Zusammenarbeit mit der Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) am Terminal Skandinavienkai in Lübeck den Neubau des Anlegers 5.
Der Skandinavienkai ist das größte Terminal der Lübecker Häfen und als eines der größten Fährterminals Europas auf den Roll-on/Roll-off-Verkehr nach Schweden, Finnland und Lettland spezialisiert. Die wirtschaftlichen Entwicklungen der Reedereien im Schiffssektor zur Minimierung der spezifischen Kosten je transportierter Einheit bei gleichzeitiger Reduktion des spezifischen Energieeinsatzes und Emissionen je transportierter Einheit führen dazu, dass im Lübeck-relevanten Fahrgebieten der Ostsee in naher Zukunft Schiffe von bis zu 250 m Länge und 38 m Breite operieren werden, ab 2022 sind bereits Schiffslängen von 242 m angekündigt. Der Anleger 5 wurde als optimaler Standort zum Ausbau für die zukünftigen Schiffgenerationen ausgewählt.
Zum Ausbau des Liegeplatzes ist ein Geländeeinschnitt in die vorhandene Fläche von ca. 7° erforderlich. Es soll eine neue, zurückversetzte Kaimauerkonstruktion inkl. neuer Rampe gebaut werden. Die bestehende Kaimauer inkl. Hauptdeckbrücke sowie ein Teil der Fläche werden zurückgebaut.
Die Lübeck Port Authority hat sich entschieden, mit dem Großprojekt „Lübeck-Skandinavienkai, Neubau Anleger 5“ neue Wege in der Ausführungsplanung und Bauphase zu gehen. Im Zuge einer „Innovationspartnerschaft“ wurde eine frühzeitige Einbindung der Ausführungskompetenz von Bauunternehmen in die Planungsphase verwirklicht. Das Verfahren bietet den Vorteil, dass innovative Lösungen, darunter auch Produktions-, Bau- oder Konstruktionsverfahren umgesetzt werden können. Das partnerschaftliche Modell ist Ausdruck einer allgemein geforderten neuen Kultur am Bau. Ziel von Auftraggeber und -nehmer ist eine eine kooperative, effiziente, transparente und ausgewogene Zusammenarbeit aller Partner über den gesamten Zeitraum des Projektes.
Projektskizze Skandinavienkai, Neubau Anleger 5 (PDF)
Flächenausbau Skandinavienkai 2. BA – Teilfläche 1 & 2
Erdbau – Bodenverbesserung – Entwässerung – Oberflächenbefestigungsarbeiten
Die Hansestadt Lübeck, Bereich Lübeck Port Authority, plant in Zusammenarbeit mit der Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) am Standort Skandinavienkai in Lübeck-Travemünde die Erweiterung der vorhandenen Hafenbetriebsflächen in westlicher Richtung. Die Erweiterungsfläche grenzt unmittelbar an die bestehende Hafenbetriebsfläche an. Die Ausbaumaßnahme teilt sich in zwei Bauabschnitte (BA), wobei der 1. BA bereits im Jahr 2007 fertiggestellt worden ist. Der 2. Bauabschnitt umfasst die Herstellung einer rund 16 ha großen Hafenumschlagsfläche, inklusive Erdbau, Tragschichten und Flächenbefestigung sowie der erforderlichen Entwässerungseinrichtungen. Die Maßnahme soll in drei Teilflächen baulich umgesetzt werden. Auf den Teilflächen 1 und 3 sollen Logistikhallen für eine gedeckte Lagermöglichkeit (Forstprodukte) errichtet werden. Teilfläche 2 soll nach Fertigstellung als zusätzliche Trailerabstellfläche zur Verfügung stehen. Die Fertigstellung des gesamten 2. Bauabschnittes auf den insgesamt drei Teilflächen ist für das Jahr 2022 vorgesehen.
Zunächst wurden die Teilflächen 1 & 2 realisiert. Um das Gelände auf das östlich anschließende Hafenniveau abzutragen, wurden insgesamt rd. 800.000 cbm Boden bewegt. Die Böden bestehen aus eiszeitlichem, bindigem Geschiebemergel. Der abgetragene Boden wurde in eine ehemalige Kiesgrube am Dummersdorfer Ufer eingebaut, die Strecke von der Baustelle zu der Grube beträgt ca. 4,00 km. Die Urgeländehöhe von bis zu 19,00 m üNN wurde auf eine Höhe von ca. 4,00 – 5,00 m üNN niedergebracht und an das bestehende Hafenniveau angepasst.
Um diese Menge an Boden zu transportieren, wurden in Spitzenzeiten bis zu 33 Dumper zeitgleich im Umlaufbetrieb eingesetzt. Der Einbau des Bodens erfolgte unter Berücksichtigung der artenschutzrechtlichen Auflagen. Die baubiologische Begleitung wurde täglich durchgeführt. Nach dem Bodenabtrag wurden rd. 2.500 Meter Entwässerungsleitungen bis zu einem Nenndurchmesser von DN 800 und rd. 3.500 Meter Drainageleitungen DN 200 im Baufeld eingebaut. Für die später erforderliche Verkabelung wurden rd. 16.600 Meter Leerrohre DN 110 verlegt. Die Oberflächenbefestigung besteht aus einem rd. 70 cm starken Oberbau aus Frostschutzkies und Schottertragschichten sowie einer Pflasterdecke aus Betonsteinpflaster. Die Befestigung ist für den schweren Hafenverkehr (Reachstacker) dimensioniert worden.
Die auf der hergestellten Fläche gleichzeitig entstandene Logistikhalle überspannt mit ihrem Holzbinderdach eine Grundfläche von rd. 25.650 qm und eine Vordachfläche von rd. 10.500 qm.
Weitere Infos zum Flächenausbau Skandinavienkai im PDF-Format finden Sie hier.
Erneuerung der Kaimauer
Die Hansestadt Lübeck, Bereich Lübeck Port Authority, realisiert in Zusammenarbeit mit der Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) am Standort Vorwerker Hafen in Lübeck die Erneuerung der Kaimauer am Anleger 4.
Der Vorwerker Hafen ist ein multifunktionales Terminal, das neben rollender Ladung wie LKW und Trailern schwerpunktmäßig für den Umschlag und die Lagerung von Forstprodukten, hauptsächlich aus finnischer Produktion, genutzt wird. Kundeneigene Transportsysteme, wie zum Beispiel Großcontainer der Papierindustrie (Secu-Boxen), werden am Vorwerker Hafen eingesetzt. Der Anleger 4 wird zurzeit vorrangig für den Umschlag von Trailern genutzt. Für den Umschlag von Containern, Stahlprodukten und Projektladungen steht am Anleger 4 zusätzlich ein 100 t Mobilkran zur Verfügung.
Die 1963 gebaute Kaimauer am Anleger 4 ist sanierungsbedürftig. Die vorhandene Spundwand hat ihre bauliche Lebensdauer von 40 Jahren überschritten. Der Anleger soll zusätzlich einer neuen Nutzung zugeführt werden. Zukünftig sollen dort Spezialschiffe abgefertigt werden können, die unter anderem auch mit bordeigenem Schwergutkranen Güter an Land absetzen oder von Land aufnehmen. Diese Schiffe verfügen über Tiefgänge, die eine größere Wassertiefe
benötigen, als heute im Bereich des Anlegers vorhanden.
Da die vorhandene Tragkonstruktion der Kaimauer in Teilen in einem erhaltungswürdigen baulichen Zustand ist, kann sie partiell in das Gesamttragwerk integriert werden. In relativ geringem Umfang ist eine Ertüchtigung der vorhandenen Bauteile vorgesehenen. Der neue Kaimauerabschnitt wird für die Abfertigung von Spezialschiffen ausgelegt. Dazu gehört u.a., dass die neue Stahlspundwand für eine Soll-Wassertiefe von -9,50 m NN dimensioniert wird. Die wasserseitige Mobilkrangründung wird ertüchtigt, sodass ein Tandemhub mit dem vorhandenen Mobilkran als Primärkran und einem zusätzlichen Sekundärkran möglich ist, um Schwergut bis zu 200 t an Land abzusetzen oder von Land aufzunehmen.
Zusammenfassung der Baumaßnahmen:
- Vorrammung einer neuen Stahlspundwand auf einer Länge von 190 m
- Verankerung der neuen Stahlspundwand in der vorhandenen Tragkonstruktion
- Sanierung und Ertüchtigung des Betonholms
- Erneuerung der Kaiausrüstung
- Ersatzneubau der wasserseitigen Mobilkrangründung
Weitere Infos zum Vorwerker Hafen, Anleger 4 im PDF-Format finden Sie hier.
Kanal-, Straßen- und Tiefbauarbeiten in der Hafenzone
Der Fischereihafen Travemünde liegt im Stadtteil Lübeck-Travemünde zwischen der Travemünder Altstadt und dem Fährhafen Skandinavienkai an der Trave.
Durch die neue Entwicklung und die damit verbundene Bebauung ehemals gewerblich industriell genutzter Flächen im Travemünder Fischereihafen (1.BA Hafenquartier), entstehen im Bereich des Fischereihafens zukünftig neue touristische und freizeitbezogene Nutzungen sowie Wohnen, unterschiedliche Gastronomie und neues Gewerbe. Dies gilt es in der Zukunft mit den bisherigen Nutzungen der Fischerei und Gastronomie zu verknüpfen. Daneben ist es Ziel, den öffentlichen Raum und die Hafenzone für die unterschiedlichen Nutzer und Besucher attraktiver zu gestalten (Hafenzone LPA). Neben einer besseren Verkehrsführung, sollen verschiedene Möglichkeiten zum Verweilen und Flanieren entstehen. Im Vorwege der Umgestaltung ist die Ufersicherung des Fischereihafens erneuert worden.
Insgesamt ist die Realisierung einer gleichmäßig breiten Hafenzone vorgesehen, um den unterschiedlichen Nutzungsanforderungen in der Zukunft gerecht zu werden. Die neue Hafenzone entlang der Trave ist dabei in drei unterschiedliche Funktionsbereiche unterteilt. Parallel zur Wasserkante erstreckt sich zunächst die neue Fischereizone. Hier ist den Fischern die Möglichkeit geboten, Verkaufsstände aufzustellen und den frischen Fisch direkt vom Kutter zu verkaufen. Die Breite der Zone variiert dabei zwischen 7 und 10 m. Daran anschließend folgt eine 6 bis 8 m breite Fahrzone für den Anliefer- und Durchgangsverkehr, welche auch zum Flanieren einlädt.
Auf den verbleibenden rd. 3 m zu den landseitigen Gebäuden ist abschließend eine neue Multizone geplant, die gastronomisch genutzt werden kann und zum Verweilen einlädt. Neben den Sitzplätzen aus der Gastronomie wird zusätzlicher Platz für Außenverkaufsflächen weiterer Gewerbe entstehen. Damit die neue Hafenzone zukünftig besser
erreichbar ist, wird die bestehende Zufahrt im Projektgebiet verbreitert und eine zusätzliche Ausfahrt hergestellt. Diese ermöglicht einen sichereren Verkehrsfluss ohne unnötige Wendemanöver und gestattet dem Fußgänger- und Radverkehr einen weiteren Zugang zur Trave. Als weiteres Highlight entstand im Projektgebiet eine neue Wassertreppe, welche ein direktes Verweilen in Wassernähe ermöglicht.
Die Baumaßnahme wurde in 2 Abschnitte unterteilt. Der 1. Abschnitt beinhaltet die Bereiche für die Fischerei, also Anleger und Verkaufsflächen, die so früh wie möglich fertiggestellt werden sollten. Für die Herstellung des 2. Abschnittes sind Bodensanierungsmaßnahmen erforderlich, welche über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Des Weiteren dient dieser Abschnitt als Baustellenfläche für den Hochbau, auf der die notwendigen Bürocontainer und Lagerplätze eingerichtet werden.
Weitere Infos zur Umgestaltung der Hafenzone im Fischereihafen Lübeck-Travemünde im PDF-Format finden Sie hier.
Kanal- Straßen- und Tiefbauarbeiten
Der Seelandkai befindet sich im Lübecker Stadtteil Kücknitz am nördlichen Ufer der Trave gegenüber der Herreninsel. Im Norden grenzt der Seelandkai an die Seelandstraße und an die Straße Unter der Herrenbrücke. Die Kaianlagen Dritter
begrenzen den Seelandkai im Südosten entlang der Trave. Ebenfalls im nördlichen Bereich des Terminals quert der Herrentunnel als Bestandteil der Bundesstraße 104 das Grundstück.
Im südwestlichen Bereich des Grundstücks befindet sich direkt an der Trave gelegen eine Brachfläche, die an die Straße Unter der Herrenbrücke grenzt. Mit einer Geländehöhe von ca. 2,00 m NHN liegt sie ca. 1,50 m unter dem Gelände
des Hafenterminals. Dieser Höhenunterschied erklärt sich durch einen Bodenabtrag beim früheren Ausbau des Seelandkais. Bis zur Straße Unter der Herrenbrücke steigt das Gelände durch einen Steilhang bis auf ca. 9,00 m. Zur
Trave hin fällt das Gelände bis zur Wasserlinie ab. Im östlichen Bereich der Erweiterungsfläche befindet sich in Verlängerung der vorhandenen Kaimauer eine Spundwand die in einer Höhe von 0,15 m endet. Zwischen Spundwand und Ufer hat sich ein Schilfgürtel entwickelt.
Geplant wurde die Erweiterung der Umschlagsflächen auf dem Gelände des Seelandkai um rd. 8.600 m². Die neue Pflasterfläche erstreckt sich dabei von der Straße „Unter der Herrenbrücke“ auf einer Länge von ca. 180 m und einer Breite von ca. 50 m parallel zur Trave. Für das anfallende Oberflächenwasser auf der Fläche ist eine neue Regenentwässerung herzustellen. Diese wurde mit einer Anbindung an das bestehende System am Terminal geplant.
An der Grundstücksgrenze zur Straße „Unter der Herrenbrücke“ wird über eine naturnah gestaltete Böschung an den Bestand angeschlossen. Zum Wasser hin ist teilweise eine Winkelstützwand erforderlich, um den Höhenunterschied mit einem minimalen Eingriff in den Steilhang zu realisieren. Des Weiteren schließt die geplante Erweiterungsfläche mit einer Böschung an das Traveufer an. Im Bereich des Schilfgürtels wird der Eingriff in das schützenswerte Biotop verringert, in dem der Höhenunterschied mit einer Winkelstützwand realisiert wird.
Bei dieser Baumaßnahme wurde neben der benötigen Hafenerweiterungsfläche auch immer der umwelttechnische Aspekt berücksichtigt. Neben dem Erhalt des bestehenden Schilfgürtels wurden ebenso verschiedene Pflanzenarten vor der Räumung des Geländes aufgenommen und auf eine Ausgleichsfläche der LPA umgepflanzt. Bei der Herstellung der neuen Naturböschung erfolgte die Ansaat größtenteils mit einer Mischung aus unterschiedlichen Wildblumen.
Weitere Infos zur Flächenerweiterung Seelandkai 5. BA im PDF-Format finden Sie hier.
Neubau der Ufersicherung
Der Fischereihafen Travemünde liegt im Stadtteil Lübeck-Travemünde zwischen der Travemünder Altstadt und dem Fährhafen Skandinavienkai an der Trave.
Durch die neue Entwicklung und die damit verbundene Bebauung ehemals gewerblich industriell genutzter Flächen im Travemünder Fischereihafen (1.BA Hafenquartier), entstehen im Bereich des Fischereihafens zukünftig neue touristische und freizeitbezogene Nutzungen sowie Wohnen, unterschiedliche Gastronomie und neues Gewerbe. Dies gilt es in der Zukunft mit den bisherigen Nutzungen der Fischerei und Gastronomie zu verknüpfen. Daneben ist es Ziel, den öffentlichen Raum und die Hafenzone für die unterschiedlichen Nutzer und Besucher attraktiver zu gestalten (Hafenzone LPA). Neben einer besseren Verkehrsführung, sollen verschiedene Möglichkeiten zum Verweilen und Flanieren entstehen. Im Vorwege der Umgestaltung ist die Ufersicherung des Fischereihafens erneuert worden.
Im Zuge der Grundlagenermittlung wurden die späteren Nutzer und die damit verbundenen technischen Anforderungen an die Ufersicherung ermittelt. Als Nutzer wurden die Berufsfischer, die Nebenerwerbsfischer sowie der Bauhof der LPA im Fischereihafen identifiziert. Entsprechend der Anforderungen dieser Nutzer wurde die Spundwand in 3 Abschnitte
aufgeteilt.
Der erste etwa 30 m lange 1. Abschnitt ist für die Nutzung durch den Bauhof der LPA vorgesehen, hier sollen Material und Gerät vom Bauhof verladen werden. Die Anforderungen durch den Mobilkran, welcher hier zum Einsatz kommt, wurde bei der Bemessung der Spundwand berücksichtigt. Der daran anschließende ca. 83 m lange 2. Abschnitt ist für die Boote der Berufsfischer vorgesehen, hier waren die Spundwände entsprechend des vorgegebenen Tiefgangs der Fischerboote zu bemessen.
Der letzte ca. 43 m lange 3. Abschnitt ist für die Nebenerwerbsfischer. Dieser Abschnitt endet am Hauptzugangssteg für die Sportboote im Fischereihafen und geht dahinter in das erneuerte hölzerne Uferbohlwerk über.
Für die Erneuerung der Uferlinie von der Fischereigenossenschaft bis zum neuen Zugangssteg zu den Sportbootliegeplätzen wurde der Neubau einer zweiteiligen Spundwand umgesetzt. Hierfür wurden zunächst die
bestehenden Stege rückgebaut. Die Abschnitte 1 und 2 der neuen Spundwand wurden rückverankert. Die Spundwand des 3. Abschnitts wurde mit einer abgetreppten Böschung hergestellt. Diese ist als Treppenanlage mit Sitzstufen vorgesehen und sowohl von den Fischern als auch von den Besuchern nutzbar.
Weitere Infos zum Ersatzneubau der Uferbauwerke im Fischereihafen Lübeck-Travemünde im PDF-Format finden Sie hier.
Vielfalt an Durch die verschiedenen privaten und öffentlichen Hafenterminals bietet der Lübecker Hafen eine große Vielfalt an Hafenumschlagfazilitäten an. Zu den wichtigsten Hafenbetreibern zählen neben der zum Teil städtischen Lübecker Hafen-Gesellschaft, die Hans Lehmann GmbH, Rodenberg, Lagerhaus Lübeck, ATR Landhandel, Burmann, Nordgetreide und Brüggen. Dazu kommen weitere kleiner Umschlagsunternehmen, die die Hafenanlagen jedoch nur noch selten nutzen. Die Liste der Betreiber wird ergänzt durch eine Vielzahl verschiedener Spediteure, die den Lübecker Hafen nutzen. Insgesamt sind rund 6000 Beschäftigte im Lübecker IHK-Bezirk vom Lübecker Hafen abhängig.
Eine Spezialität des Lübecker Hafens sind die stark frequentierten Linienverkehre, die ihn zu den TOP 10 Partnerhäfen in der Ostsee macht. Diese sind Malmö, Trelleborg, Helsinki, Hanko, Liepaja, Kemi-Oulu, Uusikaupunki, Hamina-Kotka, Tallinn und Husum in Schweden. Die Verkehre zu diesen Häfen machen 87 % des gesamten Umschlags des Lübecker Hafens aus.
Weiterhin bietet der Lübecker Hafen die Vorzüge eines logistischen Zentrums, welches über ein Höchstmaß an Qualität und Know-how verfügt. Das macht sich insbesondere für Forstprodukte wie Papier und Zellulose bemerkbar. Lübeck ist das größte Umschlag- und Verteilzentrum für die schwedische und finnische Papierindustrie in Europa und damit größter europäischer Papierhafen.
Die besondere Stärke des Lübecker Hafens ist der RoRo-Verkehr. Dies ist eine schnell drehende Umschlagstechnik, bei der die Fracht rollend per begleitetem LKW-Verkehr oder rollender Reederei-Einheit transportiert wird. So können Schiffe innherhalb kürzester Zeit be- und entladen werden, sodass sie zum Teil nach nur 3-4 Stunden Liegezeit den Hafen wieder verlassen.
Lübeck ist TEN-T Kernnetzhafen. TEN-T – das ist ein Transeuropäisches Transportnetz, welches Europa in verschiedene Korridore einteilt. Lübeck befindet sich als trimodaler Hafen auf den ScanMed-Korridor (scandinavien mediterrenean corridor), der Skandinavien mit Südeuropa verbindet. Lübeck nimmt mit seinen historisch gewachsenen Handelsbeziehungen in der Ostsee eine besondere Stellung von europäischer Bedeutung ein. Diese gilt es durch Unterhaltung und Ausbau einer einwandfreien Hinterlandanbindung zu Wasser, Straße und Schiene aufrecht zu erhalten.
Der jüngste und intensivste Schritt, den die Hansestadt Lübeck unternimmt diese Situation eines überlaufenden Hafens zu umgehen, ist der neue Hafenentwicklungsplan, der zur Zeit erarbeitet wird. Ein äußerst dynamischer Prozess, der ständig sich verändernden Bedingungen und Einflüssen ausgesetzt ist und daher ein besonderes Maß an Kreativität und Flexibilität erfordert. Wer sagen würde, ein Hafenentwicklungsplan sei mit seiner Veröffentlichung abgeschlossen, irrt. Er ist ein Stück planerisches Denken, das stets in Bewegung bleibt und keinen Stillstand kennt - ja, kennen darf.
Informationen zur Hafenentwicklungsplanung 2030 hier