Wirtschaft & Klimaschutz

Das Handlungsfeld Wirtschaft umfasst als Verursachergruppe durch Wärme- und Stromverbrauch sowie Verkehrsemissionen einen Großteil der kommunalen Treibhausgasemissionen. Dies bedeutet, dass hier besonders viel Potential liegt für die Erreichung der Treibhausgasneutralität.
Wo kommen wir her
48 Prozent der in Lübeck bilanzierten Treibhausgasemissionen können dem Handlungsfeld Wirtschaft zugeordnet werden (THG Bilanz 2019). Ein Großteil davon kommt aus der Versorgung mit Wärme und Strom. Der Rest entfällt auf Mobilität/Logistik durch den Verbrauch von Diesel und Benzin.
Neue Gewerbegebiete führen zu mehr Emissionen und werden deshalb unter Berücksichtigung von Energiekonzepten geplant. Mit dem Grundlagenbeschluss zum Flächennutzungsplan (FNP) hat die Lübecker Bürgerschaft 2022 eine Ausweisung von 250 Hektar zusätzlicher Gewerbeflächen beschlossen (V0/2021/10558).
Wo müssen wir hin
Durch Einspar- und Effizienzmaßnahmen in Unternehmen könnten bis zu 40% Endenergie eingespart werden. Der verbleibende Energiebedarf muss zum Großteil durch erneuerbare Energiequellen gedeckt werden. Wichtig ist daher die Erzeugung von Erneuerbaren Strom durch Photovoltaikanlagen (PV) auszubauen. Dächer auf Gewerbegebieten sind dafür prädestiniert.
Bei Neubaugebieten müssen neben den direkten Emissionen auch die indirekten (grauen Emissionen) der Baumaterialen deutlich gesenkt werden.
Wie kommen wir dahin
Die Einsparpotentiale im industriellen Bereich sind bei der Prozesswärme (Brennstoffe) und mechanischer Energie (Strom) am höchsten. Im Bereich Gewerbe, Handel, Dienstleistungen liegt das größte Potential im effizienteren Bereitstellen für Raumwärme und Beleuchtung sowie Kommunikationstechnik.
Die Einsparung an Raumwärmebedarf wird durch eine höhere Sanierungsquote erzielt. Die Stadtverwaltung motiviert Unternehmen dazu durch Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit sowie einer direkten Ansprache von Akteur:innen beispielsweise aus Handwerksbetrieben und Beratungsunternehmen. Darüber hinaus gibt es leicht zugängliche finanzielle Unterstützung ergänzend zu den Fördermitteln des Landes und des Bundes.