Kommunale Wärmeplanung

Wärmewende klarmachen! Gemeinsam auf Klimakurs

Die Hansestadt Lübeck wird klimaneutral. Dafür müssen Gebäude energieeffizienter und mit erneuerbaren Energien versorgt werden. Jetzt arbeitet die Stadt an einem Kompass: Die kommunale Wärmeplanung (KWP) wird zeigen, welche Arten nachhaltiger Wärmeversorgung an welchen Orten möglich und sinnvoll sind. Dieser Energieleitplan weist die Richtung für den gemeinsamen Weg der Wärmewende.

Aktuelle Veranstaltungen

 

Klimaleitstelle goes GO GRØØN
(26. – 28. April 2024)

Die Lübecker Messe Go.Grøøn ist die Leitmesse für Nachhaltiges und Faires in Norddeutschland. An drei Tagen gibt es in der Musik- und Kongresshalle unter dem Motto „Zukunft braucht Wandel“ einen breiten Überblick.

Die Klimaleitstelle ist als Ausstellerin dabei und informiert zur kommunalen Wärmeplanung sowie weiteren Projekten rund um die Themen Klimaschutz, Klimaanpassung und Nachhaltigkeit – am Stand ebenso wie als Teil des abwechslungsreichen Vortragsprogramms (Termin: 27.04., 15 Uhr, Aktionsbühne). Weitere Infos: www.gogroon.de

 

 

KWP besucht Stadtteilkonferenzen

Das Team der kommunalen Wärmeplanung besucht 2024 die Stadtteilkonferenzen. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich zu informieren und Fragen zu stellen. Alle Termine finden Sie hier.

 


Anlass, Ziele und Beteiligte der kommunalen Wärmeplanung

 

Warum wird eine KWP erstellt?

Klimaneutrale Wärmeversorgung ist eine Voraussetzung, um unsere Klimaziele zu erreichen. Für die Umstellung auf erneuerbare Energien gibt es aber kein Standardrezept. Ein kommunaler Wärmeplan hilft Städten und Gemeinden, den für sie richtigen Weg zu bestimmen – und die Wärmeversorgung bedarfs- und klimagerecht zu gestalten.

Die Hansestadt Lübeck ist durch das Energiewende- und Klimaschutzgesetz (EWKG) des Landes Schleswig-Holstein verpflichtet, einen Wärmeplan zu erstellen. Diese Auflage gilt für 78 Städte und Gemeinden in Schleswig-Holstein. Das Bundesland ist damit ein Vorreiter in Deutschland und Europa. Eine EU-Richtlinie zur Energieeffizienz, die europaweit Wärmeplanungen fordert, trat 2023 in Kraft. Seit Anfang 2024 setzt ein Bundesgesetz einheitliche Standards. In Lübeck sind wir schon einen Schritt weiter.

 

 

Was bringt die KWP?

Die kommunale Wärmeplanung (KWP) wird den Wärmebedarf gesamtstädtisch und ortsbezogen ausweisen – und zeigen, welche Potenziale nachhaltiger Energieerzeugung oder Abwärmenutzung an welchen Orten vorhanden sind. Sie berücksichtigt auch, um welchen Anteil der Energieverbrauch durch verbesserte Energieeffizienz (z. B. nach energetischen Sanierungen) reduziert werden kann.

Anhand dieser Daten wird konkret geplant, wie das Wärmenetz ausgebaut, wo in welcher Form Wärme produziert und wie Abwärme genutzt wird. Dieser „Fahrplan“ wird zwischen Politik, Stadtverwaltung, Netzbetreibern und Energieversorgern im Dialog mit der Wirtschaft und den Menschen abgestimmt – mit dem Ziel, Lübeck zuverlässig und bezahlbar mit klimaneutraler Wärme zu versorgen.

Gut zu wissen: Die KWP ist eine strategische Grundlage. Sie kann nicht vorhersagen, wie sich das Nah- und Fernwärmenetz oder die Verbrauchspreise entwickeln. Trotzdem bietet sie Vorteile für alle Lübecker:innen und erhöht die Planungssicherheit:

  • Kosten: Effizient geplante Wärmeversorgung führt zu niedrigeren Kosten für die Erzeugung und den Transport von Wärme – einer Voraussetzung für günstige Verbrauchspreise.
  • Planung: Die KWP zeigt, in welchen Stadtgebieten ein zentrales Wärmenetz sehr sinnvoll sein kann – und wo nicht. Für die Flächen mit eindeutigen Aussagen wird die Planung für Bauherren und Projektentwickler einfacher.
  • Arbeitsplätze: Viele Fachkräfte werden benötigt, um die Wärmeversorgung umzustellen. Die Wärmewende schafft Arbeitsplätze und stärkt die Wirtschaft in der Region.

 

 

Wer macht die KWP?

Das übergeordnete Ziel, die Wärmewende, ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Je besser zusammengearbeitet wird, je mehr sich beteiligen, desto effizienter und gerechter wird das Ergebnis.

Für die kommunale Wärmeplanung (KWP) ist die Stadt Lübeck zuständig. Die Klimaleitstelle koordiniert das Projekt. Zur Kernarbeitsgruppe gehören Mitarbeitende aus verschiedenen Ressorts der Stadtverwaltung, Expert:innen aus der Wissenschaft sowie die mit der Durchführung der KWP beauftragten Stadtwerke Lübeck Innovation. Datenanalyse und -auswertung unterstützt das auf KWP spezialisierte Unternehmen greenventory.

Ein Begleitgremium mit Mitgliedern aus Politik und Fachöffentlichkeit – z. B. Interessenvertretungen, Umweltverbände, Netzbetreiber, Wohnungsunternehmen – wird regelmäßig informiert und an der Planung beteiligt.

 

 

Wie verläuft die KWP?

Die kommunale Wärmeplanung ist ein Planungsprozess mit vier Phasen: Nach den Bedarfs- und Potenzialanalysen wird ein Zielszenario entwickelt. Daraus resultiert eine Wärmewendestrategie.

Für eine optimale zukünftige Wärmeversorgung muss möglichst genau vorhergesagt werden, wie sich Wärmebedarf und -potenzial entwickeln. Die KWP berücksichtigt deshalb auch Projektentwicklungen und energetische Sanierungen größerer Wohnungsbestände sowie die Möglichkeiten, unvermeidbare Industrie-Abwärme zu nutzen. Die Stadt Lübeck bezieht dafür viele Akteur:innen aus der Wohnungs- und Energiewirtschaft ein.

Vorgesehen ist, die KWP bis Ende 2024 abzuschließen.

 

Was kann ich heute tun?

 

... als Mieter:in

Die Wärmeversorgung ist Sache Ihres Vermieters – aber in aller Regel bezahlen Sie Ihre Heizkosten selbst. Informieren Sie sich über Möglichkeiten, zuhause zu sparen – ohne dabei frieren zu müssen. Tipps erhalten Sie zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.

 

 

... als Gebäudeeigentümer:in

Ihre Heizung funktioniert? Wunderbar! Warten Sie ab, ob durch die KWP eine Perspektive für den Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz entsteht.

Sie müssen absehbar eine alte Anlage ersetzen oder planen einen Neubau? Lassen Sie sich von unabhängigen Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein beraten.

Sie denken über eine energetische Sanierung nach und/oder interessieren sich für die Möglichkeiten von Solartechnik? Hier finden Sie weitere Informationen.

 

 

… als Expert:in für Heizungsbau, -installation und -wartung?

Informieren Sie sich über die kommunale Wärmeplanung und die Potenziale erneuerbarer Wärmeversorgung, z. B. über die IHK. Nutzen Sie die Informations- und Beteiligungsangebote der Hansestadt Lübeck (siehe oben, Aktuelles) – und unterstützen Sie die städtischen Planungen, für eine erfolgreiche Wärmewende!

 

 

… als Bauherr:in oder Projektentwickler:in?

Informieren Sie sich über die kommunale Wärmeplanung und die Klimaziele der Hansestadt Lübeck. Nutzen Sie die Informations- und Beteiligungsangebote der Stadt Lübeck (siehe oben, Aktuelles). Unterstützen Sie die städtischen Planungen, für eine erfolgreiche Wärmewende!

 

 

… als (zukünftige) Betreiber:in eines lokalen Wärmenetzes

Falls Sie ein lokales Wärmenetz betreiben oder Interesse daran haben, kontaktieren Sie uns gern direkt: bencolin.matthies@luebeck.de oder telefonisch unter (0451) 122 1698.

 

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