Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe, die nur gemeinsam gelingen kann und „gesteuert“ werden muss. Ausgehend von einer Gesamtstrategie müssen viele einzelne Maßnahmen greifen. Verschiedenste Akteure schließen sich zusammen und bearbeiten bestimmte Aufgaben. An definierten Zwischenzielen werden Ergebnisse bewertet und gemessen. Die Zwischenschritte werden dokumentiert.
Der European Energy Award (eea) ist ein internationales Qualitätsmanagement -und Zertifizierungsinstrument für kommunalen Klimaschutz, das bereits von vielen Kommunen auch in Deutschland genutzt wird. Mit der Teilnahme am eea, hat sich die Hansestadt Lübeck dafür entschieden, ein sichtbares Zeichen für ihr kommunales Engagement bei Klimaschutz und Energieeffizienz zu setzen – und ganz praktisch und nachhaltig davon zu profitieren.
Im ersten Schritt führte ein verwaltungsinternes Energieteam, begleitet von einem fachkundigen eea-Berater, die Bestandsaufnahme der kommunalen Klimaschutzaktivitäten durch. Folgende sechs Handlungsfelder wurden dabei näher in den Blick genommen: Entwicklungsplanung und Raumordnung, Kommunale Gebäude und Anlagen, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, Interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation. Nach einer Erstbewertung durch den externen eea-Berater folgt die Aufstellung eines mehrjähriges Arbeitsprogramms mit konkreten Umsetzungsschritten. Dieses wird im weiteren Verlauf regelmäßig überprüft, weiterentwickelt und fortgeschrieben.
Im April 2021 fand die erste Auditierung der Hansestadt Lübeck durch einen unabhängigen Auditor statt. Das Ergebnis des Audits spricht für sich: Lübeck erreicht deutlich mehr als die erforderlichen 50 Prozent. Mit 57,9 Prozent darf die Stadt nun den Titel „Europäische Energie- und Klimaschutzkommune“ tragen zunächst für die Dauer von 4 Jahren.
Lübecks Stärken im Klimaschutz liegen in den konzeptionellen und organisatorischen Grundlagen, die in den letzten Jahren durch die Klimaleitstelle mit Hilfe zahlreicher Partner geschaffen wurden. Auch die Arbeit der Entsorgungsbetriebe Lübeck und der Stadtwerke Lübeck wurden mit hohen Punktzahlen bewertet. Eine Aufwertung der Bewertung erhielt zudem das Gebäudemanagement für den Aufbau eines strategischen Energiecontrollings der Verwaltungsgebäude / städtischen Gebäude als Grundlage für die Vorbereitung einer PV-Offensive auf kommunalen Dächern. Von der Teilnahme am European Energy Award wird eine transparente Bewertung bisheriger Maßnahmen und Projekte zum Klimaschutz erwartet. Darüber hinaus: eine auf Lübeck abgestimmte Planungsgrundlage für zukünftige Klimaschutzaktivitäten. Mit der fortlaufenden Zertifizierung werden die Maßnahmen evaluiert und weiterentwickelt.
Der European Energy Award trägt heute in mehr als 1.500 Kommunen in 16 Ländern Europas zu Energieeffizienz und Klimaschutz bei.
Weitere Informationen unter www.european-energy-award.de
Die Pressemitteilung zur Erstzertifizierung
Auf dem Weg zum Masterplan definiert der kurzfristige Maßnahmenkatalog interne Maßnahmen und Zwischenziele für das Jahr 2020 in den Handlungsfeldern: Flächenmanagement, Energieversorgung, Mobilität, Bildung, Konsum und Entsorgung.
Masterplan Klimaschutz
Der Masterplan Klimaschutz ist das strategische Dachprojekt für die zukünftigen Klimaschutzaktivitäten in Lübeck, dazu zählen das Aufzeigen eines notwendigen CO2 -Absenkpfades bis 2030 sowie die Entwicklung von entsprechenden Szenarien. Das Konzept wird mit breiter Beteiligung verschiedener Akteure der Stadtgesellschaft erarbeitet.
Neuaufstellung Verkehrsentwicklungsplan
Ein Verkehrsentwicklungsplan (VEP) stellt dar, wie die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen und der Güterverkehr langfristig komfortabel, sicher, stadtverträglich und wirtschaftlich abgewickelt werden sollen. Der Erarbeitungsprozess startet üblicherweise mit der Abstimmung eines übergeordneten Zukunftsbildes, welches als Leitlinie für künftige Verkehrsplanungen gilt.
Formulierung von Grundsatzzielen für die Ausarbeitung des Radverkehrskonzepts (Sofortmaßnahme)
Das Konzept „Fahrradfreundliches Lübeck“ aus dem Jahr 2013 wird vorerst zum Handlungsleitfaden für die Ausgestaltung des Fahrradverkehrs und seiner Infrastruktur in Lübeck. Dafür soll es aktualisiert werden.
Hafenentwicklungsplan 2030
Der Lübecker Hafen ist ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor für die Hansestadt. Der Hafenentwicklungsplan 2030, der die Ausrichtung der Hafeninfrastruktur in dem kommenden Jahren skizziert, wurde aktuell erarbeitet. Aufbauend ist die Erstellung eines Klimaschutzplans für den Hafen vorgesehen. Für die Versorgung der im Hafen liegenden Schiffe wird geprüft, ob eine Versorgung mit Landstrom möglich ist. Das Flüssiggas-Konzept für den Hafen wird fortgeführt und alternative Energieversorgungen aufgezeigt. Der Hafenentwicklungsplan 2030 beinhaltet auch die Erstellung von Berichten über Klimaschutz im Hafen, mittels der Erstellung des CO2 –Fußabdrucks des gesamten Hafens und die Entwicklung eines „Nature Inclusive Plannings“. Die Entwicklung und Umsetzung von Klima- und Umweltschutzmaßnahmen sind vorgesehen.
Touristisches Entwicklungskonzept
Das Touristische Entwicklungskonzept 2030 (TEK 2030) ist ein klares Handlungskonzept für den Tourismus und setzt auf ein ganzheitliches, wertschöpfendes Destinationsmanagement, das von einer breiten Akzeptanz der Bürger:innen und der Tourismusbranche getragen wird. Die Herausforderungen des Klimawandels sowie der Bedarf an Tourismuslenkung stehen neben der Qualitätssteigerung für mehr Wertschöpfung im Fokus. Das TEK 2030 fließt in zahlreiche städtische Fachplanungen mit ein.
Klimaanpassungskonzept
Das Konzept zur Anpassung an den Klimawandel in der Hansestadt Lübeck wurde in 2019 erstellt. Dieses Konzept umfasst die Anpassung der Hansestadt Lübeck auf die Auswirkungen des akuten Klimawandels. Ziel der Klimaanpassung ist es, widerstandsfähige Stadtstrukturen zu schaffen und somit die Auswirkungen zu puffern. Dadurch werden hohe Folgekosten und Gesundheitsschäden der Bevölkerung vermieden. Zum Klimaanpassungskonzept zählen die Hitzevorsorge, die Vorbereitung auf den steigenden Meeresspiegel und zunehmende Ostseehochwasser sowie der Schutz vor Überschwemmungen durch Starkregenereignisse. Erste Maßnahmenumsetzungen zur Starkregen- und Hitzevorsorge sind für 2021 geplant.
Digitalisierungsstrategie Smart City Lübeck
Energie und Klimaschutz ist eines von 7 Handlungsfeldern der Lübecker Digitalisierungsstrategie. Ziel ist es, Klimaschutz als Querschnittsthema in allen Handlungsfeldern zu etablieren.
Dreijährliche Erstellung einer Lübecker Treibhausgas-Bilanz (Sofortmaßnahme)
Die regelmäßige Ermittlung der Treibhausgas-Emissionen nach Energieträgern (wie Öl, Gas, Fernwärme) und Verbrauchsgruppen (z.B. Privathaushalte, Gewerbe, etc.) dient der Kontrolle, ob die CO2-Einsparziele auf dem Stadtgebiet von Lübeck eingehalten werden.
Einbeziehung von Klimaschutzkriterien im Rahmen des Bauleitplan-Verfahrens (Sofortmaßnahme)
Für eine klimaverträgliche Stadtentwicklung ist es notwendig, bereits bei der Auswahl der zukünftigen Bau- und Gewerbeflächen Klimaschutzkriterien zu berücksichtigen.
Schwerpunkträume für die Erzeugung Erneuerbarer Energien ausweisen (Sofortmaßnahme)
Eine Weißflächenkartierung dient als Grundlage für die zukünftige Wärmeplanung mit erneuerbaren Energiequellen und als Basis für den Flächennutzungsplan.
Erstellung von Energiekonzepten für alle Verfahren zur Bauleitplanung (Sofortmaßnahme)
Energiekonzepte mit strengen Anforderungen an den Klimaschutz, insbesondere eine umweltbewusste Wärmeversorgung, ermöglichen die Annäherung an einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand in Neubaugebieten. Deshalb wird die Beauftragung eines Energiekonzeptes zum Standard im Bauleitplanverfahren.
Zukunftsdialog Lübeck:überMORGEN
Die Hansestadt Lübeck bündelt unter der Dachmarke LÜBECK:überMORGEN die Bürger:innenbeteiligung. Geplant ist unter anderem eine Stadtentwicklungskonferenz.
Klimaschutz-Anforderungen als Lübecker Standard für städtische (Kauf-) Verträge (Sofortmaßnahme)
In Verträgen zu Bebauungsplan-Verfahren werden Anforderungen für klimagerechtes Bauen formuliert. Bei der Veräußerung von städtischen Grundstücken sind die Kaufverträge so auszuformulieren, dass eine weitgehend klimaneutrale Bebauung entsteht.
Beantragung und Umsetzung von Energetischen Quartierskonzepten (Sofortmaßnahme)
Die Umsetzung von energetischen Sanierungsmaßnahmen im Bestand hat sehr großes Einsparpotential und geht mit hohen Investitionen einher.
Bevorzugung schadstoffarmer Mobilität in der Bebauungsplanung (Sofortmaßnahme)
Um die Zahl der Stellplätze mit E- Ladeinfrastruktur bzw. für Carsharing und Lastenfahrräder zu erhöhen, soll dies im Bauplanungsrecht (Bebauungsplan und städtebauliche Verträge) und im Bauordnungsrecht (Stellplatzsatzung) gesteuert werden.
Aufstellung thematischer Landschaftsplan: Anpassung an den Klimawandel und Biodiversität (Sofortmaßnahme)
Im Rahmen der Aufstellung des thematischen Landschaftsplans werden die erforderlichen Flächen und Maßnahmen benannt und mit anderen Planungen/Nutzungsansprüchen abgestimmt.
Kohlenstoffbindung in landwirtschaftlich genutzten Oberböden erhöhen (Sofortmaßnahme)
Die Pachtverträge der Lübecker Stadtgüter werden auf die Verpflichtung zur Verpachtung an biologisch wirtschaftende Betriebe überprüft.
Erhalt von mittelalten und alten Bäumen außerhalb des Waldes und von Knicks (Sofortmaßnahme)
Knicks und Überhälter übernehmen bedeutende klimatische, ökologische sowie ästhetische Funktionen.
Knickpflanzungen auf städtischen Flächen und Wegerändern werden geprüft, um entwicklungsfähige Flächen zu identifizieren.
Erhalt von mittelalten und alten Bäumen und die Entwicklung von Alleen in der Stadt (Sofortmaßnahme)
Der städtische Altbaumbestand hat ökologische und ästhetische Funktionen. Neben allen Neu- und Ersatzpflanzungen von Bäumen hat der Erhalt der etablierten Bestandsbäume bereits jetzt den höchsten Stellenwert.
Moorböden und Landnutzung – Angepasste Nutzung der organischen Böden (Sofortmaßnahme)
Auf identifizierten Moorböden soll ausschließlich eine schonende Nutzung stattfinden, um die Kohlenstoffbindung im Boden zu fördern.
(Wieder-)Vernässung der Kernmoore (Sofortmaßnahme)
Die (Wieder-)Vernässung entwässerter Moore belebt das Torfwachstum und bewirkt eine Umwandlung von CO2-Quellen zu CO2-Senken. Für 2021 sind Maßnahmen im Waldhusener Moorsee und im Krummesser Moor geplant.
Neue Bäume pflanzen und neue Waldflächen anlegen (Sofortmaßnahme)
Konzept zum Schutz der Bäume in Lübeck, zur Erweiterung der Lübecker Wälder und zur Ansiedlung von mehr Grün im städtischen Raum.
Ausbau und Aufwertung des Energiemanagements für städtische Gebäude (Sofortmaßnahme)
Für eine Auswahl von städtischen Gebäuden mit maßgeblicher Energierelevanz werden energetische „Sanierungsfahrpläne“ aufgestellt. Hierzu wird ein Register angelegt, das ausweist, welche Gebäude im Einzelnen betroffen sind (VO/2019/07957, Prüfauftrag Bürgerschaft August2019).
Vorbildfunktion: Passivhausgebäude (Sporthallen)
Die Hansestadt Lübeck errichtet einige neue Gebäude im Passivhausstandard mit geringem Energiebedarf. Diese Gebäude werden zeitnah fertiggestellt und stellen innerhalb Lübecks eine Vorbildfunktion für zukünftige Bauvorhaben dar.
Weitere Umstellung auf LED-Beleuchtung
In dieser Maßnahme geht es um die weitere Leuchten-Umrüstung in und an städtischen Gebäuden und Anlagen. Teilweise erfolgt der Austausch im Zuge von anstehenden Sanierungsmaßnahmen von Büro- oder Schulgebäuden, teilweise können auch Förderprogramme des Bundes eine Umrüstung, z.B. der Außenbeleuchtung begünstigen. Der Austausch bedeutet in jedem Fall eine deutliche Energieeinsparung.
Umstellung Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie
LED-Technik kann als klimafreundliche Schlüsseltechnologie für die kommunale Straßenbeleuchtung zum Einsatz kommen. Die herkömmliche Beleuchtung wird bei Abgängigkeit auf LED-Technologie umgestellt. Der Stromverbrauch und die CO2-Emissionen der Hansestadt werden damit Schritt für Schritt erheblich gesenkt. LED-Technik ermöglicht eine verbesserte Lichtlenkung und unnötige Lichtemissionen werden deutlich gemindert. Damit dient der Austausch dem Klimaschutz und dem Insektenschutz gleichermaßen.
Prüfung der Eignung von städtischen Dachflächen für Solaranlagen (Sofortmaßnahme)
Im Rahmen von energetischen „Sanierungsfahrplänen“ wird vorrangig geprüft, welche Dachflächen in öffentlicher Hand kurzfristig und unverzüglich zur ökologischen Energieerzeugung zur Verfügung gestellt werden können (VO/2019/07957, Prüfauftrag Bürgerschaft August 2019).
Planung, Errichtung und Betrieb von Photovoltaik-Anlagen (Sofortmaßnahme)
Kurz- und mittelfristig wird ein Schwerpunkt auf den Ausbau dezentraler regenerativer Energieerzeugung (Strom) gelegt. Dachflächen im stark verdichteten, urbanen Raum sind wertvoll für eine Zweitnutzung, z.B. für Solaranlagen.
Photovoltaik für den Gebäudebestand der Trave Grundstücksgesellschaft mbH (Sofortmaßnahme)
Als Grundlage für die weitere Projektumsetzung dient die Erstellung eines Solarkatasters.
Photovoltaikanlagen auf Parkplätzen installieren (Sofortmaßnahme)
Viele öffentliche Parkplätze für PKWs könnten mit einer Photovoltaikanlage eine Mehrfachnutzung erhalten. Als Pilotprojekt soll ein Parkplatz an der Kanalstraße dienen, der weniger hoch ausgelastet ist.
Prozess "Strategie und Vision" der Stadtwerke Lübeck
Entwicklung einer Zukunftsstrategie: Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen (u.a. Digitalisierung, Smart City, Nachhaltigkeit) und der Ausbau erneuerbarer Wärmeproduktion
Konzeptstudie Wärmenetze 4.0
Wärmenetze 4.0 sind innovative Wärmenetze mit einem überwiegenden Anteil an erneuerbarer Energie und Abwärme. Eine Machbarkeitsstudie für die Umsetzung eines Wärmenetzes 4.0 in Lübeck wurde in Auftrag gegeben.
Wärmemarktanalyse Projekt "Fernwärme - fit für die Zukunft"
Der Wärmebedarf im Gebäudebestand wurde zuletzt mit dem Wärmenutzungskonzept aus dem Jahr 2014 analysiert. Diese Daten werden aktualisiert und dabei ein besonderer Fokus auf die Bedarfsentwicklung für die Zukunft gesetzt. Letztendlich soll ein Szenario erstellt werden, wie das Lübecker Klimaschutzziel der Halbierung der CO2-Emissionen im Wärmesektor (Basis 2019) bis 2030 umgesetzt werden kann.
Abwärmekataster
Mit einer Analyse der vorhandenen Abwärme-Quellen in Lübeck sollen nutzbare Abwärme-Quellen identifiziert werden. Die Abwärme kann genutzt werden, um sie lokalen Abnehmern zur Verfügung zu stellen oder in das vorhandene Wärmenetz einzuspeisen. Anschließend ist eine Machbarkeitsstudie zur Umsetzung vorgesehen.
Reallabor Norddeutschland (Cluster H2)
Das Reallabor Norddeutschland ist ein länderübergreifendes Verbundprojekt zur Gestaltung der Energiewende und Betrachtung der Energie-Wertschöpfungsketten von der Erzeugung über den Transport bis zur Speicherung. Die Transformation des Energiesystems und damit ein schneller Weg zur Dekarbonisierung der Verbrauchssektoren soll demonstriert werden. Dabei liegt der Fokus auf zwei Technologiebereichen, der Sektorenkopplung mit dem Schwerpunkt Wasserstoff und energieeffizienten Quartierslösungen.
Stoffliche Verwertung von Speiseresten in der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (Sofortmaßnahme)
Der Ausbau der stofflichen Verwertung von Speiseresten hat eine Erhöhung der Biogas-Produktion sowie die Steigerung der Eigenversorgung zum Ziel.
Anpassung des Sedimentmanagement in schiffbaren Gewässern an internationalen Standards (Sofortmaßnahme)
Zum Erhalt von schiffbaren Gewässern sind umfangreiche Baggerungen erforderlich. Diese haben auch Einfluss auf das Ökosystem des Gewässers. Um die Auswirkungen zu minimieren gibt es ein Sedimentmanagement für die Gewässer der Hansestadt Lübeck. Dieses wird überarbeitet und ein Konzept für einen Umsetzungsplan erstellt, der innovative Bagger- und Umlagerungsmaßnahmen enthalten wird.
Ladeinfrastruktur von den Stadtwerken (Sofortmaßnahme)
Die Ladeinfrastruktur der Stadtwerke Lübeck wird weiter ausgebaut. Dafür werden bestehende E-Ladesäulen in gängige Auskunftsmedien (Navigations-Apps) überführt, eine Echtzeitstatusanzeige eingeführt, die öffentliche Ladeinfrastruktur ausgebaut und ein Ladestationsprodukt für Privatkunden entwickelt.
Herstellung von Radschnellwegen
Die Neuverteilung des Straßenraums wird im Korridor eines möglichen Radschnellwegs zwischen Bad Schwartau und Groß Grönau durchgeführt. Weitere Potentialräume werden zukünftig vorgeschlagen.
Mehr Platz für den Umweltverbund durch Umwandlung von Parkflächen des KFZ-Verkehrs (Sofortmaßnahme)
Die KFZ-Stellplätze im öffentlichen Raum der Innenstadt werden in den kommenden 10 Jahren pro Jahr um drei Prozent zu Gunsten von Fahrradstellplätzen reduziert.
Verkehrsversuch Beckergrube im Rahmen der Umsetzung des Mobilitätskonzeptes Innenstadt (Sofortmaßnahme)
Die Straßenführung in der Beckergrube wird zur Verkehrsberuhigung umgestaltet. Diese Maßnahme hat zum Ziel den öffentlichen Raum aufzuwerten und den Aufenthaltswert in der Beckergrube zu steigern.
Projekt "Verkehrsflussmanagement"
Die Nutzer:innen der Straßen sind von Eingriffen im Rahmen von Baumaßnahmen stark betroffen. Aufgrund einer Vielzahl von Baumaßnahmen ist eine effektive Koordinierung erforderlich, um die Belastungen für die Nutzenden so gering wie möglich zu halten. Eine Leitstelle zum Verkehrsflussmanagement wird für Verbesserungen sorgen.
Verbesserung der Geh- und Radwegeinfrastruktur (Sofortmaßnahme)
Die Instandhaltung vorhandener Gehwege- und Radinfrastruktur mit guten Oberflächen, ausreichender Breite und sicherer Führung an Knotenpunkten fördert die Nutzung durch Fußgänger:innen und Radfahrende.
Prüfung des Grundsatzes des Klimaschutzes über Ampelschaltungen (Sofortmaßnahme)
Der Bürgermeister überprüft die Ampelschaltungen derart, dass intelligente Lösungen geschaffen werden, die alle Verkehrsteilnehmenden bedarfsgerecht bedient.
Erprobung alternativer Streumittel auf Radwegen im Winterdienst (Sofortmaßnahme)
Der Feldversuch zur Erprobung alternativer Streumittel auf Radwegen wird auf dem Fahrradweg entlang der Brandenbaumer Landstraße fortgeführt.
Nachhaltige Ausweitung des ÖPNV und Tarifstrukturanpassungen (Sofortmaßnahme)
Die Taktung von Bussen und Bahnen in Lübeck und das aktuelle Liniennetz werden gutachterlich überprüft. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs in Lübeck .Ziel ist eine deutliche Stärkung des Umweltverbundes.
Weitere Einführung von Elektrobussen einschließlich Aufbau einer Ladeinfrastruktur (Sofortmaßnahme)
Der Anteil rein elektrisch betriebener Fahrzeuge des Stadtverkehrs Lübeck wird sukzessive auf einen Anteil von 70% erhöht. Dies geht einher mit dem gleichzeitigen Ausbau der Ladeinfrastruktur für diese Fahrzeuge.
Gutachten zur Erprobung alternativer Antriebe für die Priwallfähre und Neubau einer Autofähre (Sofortmaßnahme)
In 2020 wird eine Machbarkeitsstudie zum Neubau einer Wagenfähre unter Berücksichtigung verschiedener Antriebsarten inkl. alternativer Antriebe durchgeführt. Über den Neubau der Wagenfähre ist noch nicht entschieden, Daher ist kein Budget im Wirtschaftsplan 2021 vorgesehen.
Weiterentwicklung alternativer Mobilitätsdienstleistungen (on-demand-Angebote) in Kombination mit dem ÖPNV (Sofortmaßnahme)
Die Stadtverkehr Lübeck GmbH erhält eine Förderung des BMBF für das Projekt „In2Lübeck“ im Rahmen des Programms „MobilitätsWerkStadt 2025“. Das Projekt beinhaltet die Integration von innovativen Mobilitätsdienstleistungen in den ÖPNV in Lübeck am Beispiel von On-demand Ridepooling-Diensten.
Vernetzung der öffentlichen Mobilitätsangebote durch Digitalisierung (Sofortmaßnahme)
Bei positiver Vorprüfung wird eine Open-Data-Schnittstelle für öffentliche Mobilitätsangebote eingeführt. So können auf einer Plattform alle Informationen über den ÖPNV und Mobilitätsangebote aufgerufen werden.
Ausbau Bahnhof zu einer Mobilstation
Eine Mobilitätsstation verknüpft verschiedene Mobilitätsangebote an einem Standort. Damit ist das Ziel verbunden den Übergang zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln zu vereinfachen, umweltverträgliche Transportmittel zu stärken und eine Mobilität ohne eigenen Pkw zu ermöglichen. Typische Ausstattungselemente von Mobilitätsstationen sind ein Car- und Bikesharing-Angebot, sichere und wettergeschützte Radabstellbügel und Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge sowie die Nähe zu einer Haltestelle des öffentlichen Verkehrs. Der Lübecker Bahnhof mit dem vorgelagerten ZOB wird im Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanung auf die Eignung zur Erweiterung zur Mobilstation geprüft. Die Station kann auch mit einer Abholstation für Lieferdienstprodukte (Pakete, sonst. Bestellungen,…) ausgestattet werden, um den Lieferdienstverkehr in der Innenstadt zu reduzieren.
Teilnahme am European Energy Award (Sofortmaßnahme)
Die Teilnahme am Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsverfahren ist bereits in Umsetzung. Im eea-Prozess werden zukünftig die Energie- und Klimaschutzaktivitäten der Kommune erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft.
Berücksichtigung von öko-fairen Kriterien bei Ausschreibungen und Beschaffung (Sofortmaßnahme)
In 2020 wird eine neue Vergabeordnung mit Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Kriterien in der Beschaffung erarbeitet. Dazu sind 2021 Beratungs- und Fortbildungsangebote vorgesehen.
Bedarfsabfrage „Mobilität der Beschäftigten in der Kernverwaltung“ (Sofortmaßnahme)
In der Kernverwaltung wurde eine Befragung zum Thema Mobilität durchgeführt. Diese hat das Ziel die klimafreundliche Mobilität zu stärken und die Attraktivität der Hansestadt Lübeck als Arbeitgeberin zu steigern.
Personalstelle "Beauftragter für die Verkehrswende"
Die kommunale Verkehrswende soll den Stau auf den Straßen und in der Verkehrspolitik auflösen und zeigen, wie mobile Zukunft in Lübeck gestaltet werden kann. Sie sorgt dafür, dass der Endenergieverbrauch des Verkehrssektors ohne Einschränkung der Mobilität sinkt.
Beratungs- und Informationskampagne: "Gemeinsam auf Klimakurs in Lübeck"
In den Sektoren Wohnen und Gewerbe ist das Einsparpotential für CO2 riesig. Daher wird eine Beratungs- und Informationskampagne für die Bürger der Hansestadt Lübeck durchgeführt. Die Hauptaufgabenfelder sind die Steigerung der Sanierung im Altbau, eine Ausbauoffensive für Photovoltaik-Anlagen im Stadtgebiet, die Wärme- und die Mobilitätswende.
Dazu werden Informationsmaterialien (Digital- und Printmedien) erstellt und Vorträge, Workshops und Fördermittelberatungen durchgeführt. Weitere Beteiligungsformate sind vorgesehen.
Weiterführung des Runden Tisches „Wir für Mehrweg“ (Sofortmaßnahme)
Durch die Zusammenarbeit des Runden Tisches „Wir für Mehrweg“ gibt es ein stadtweites Pfandsystem für Heißgetränkebehälter in der Hansestadt Lübeck. Für die Zukunft ist auch die Einführung weiterer Mehrwegbehältnisse für Lebensmittel und zubereitete Speisen vorgesehen.
Einführung von Energiesparmodellen in städt. Schulen und Kitas (Sofortmaßnahme)
In den Lübecker Schulen und Kindertagesstätten werden verschiedene Klimaschutzprojekte zum Thema Energiesparen umgesetzt. Diese Maßnahme ist an die Bewilligung von Fördermitteln der Bundesregierung geknüpft.
Ökoprofit für Unternehmen
Ökoprofit ist ein Zertifizierungssystem für Umweltmanagement in Unternehmen mit dem Ziel Kosten zu senken, Umweltbelastungen und Ressourcenverbrauch zu minimieren sowie Synergien zu stärken. Das Programm setzt auf lokale Kooperation zwischen der Stadtverwaltung, örtlicher Unternehmen und externer Umweltberater. So kommt es zu einem direkten Austausch aller Beteiligten. Die Hansestadt Lübeck beteiligt sich seit 2017 am Gemeinschaftsprojekt mit der Hansestadt Hamburg (Metropolregion).
Einrichtung eines Klimaforums (Sofortmaßnahme)
In 2020 wurde eine Geschäftsstelle im Bereich Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz für das KlimaForum eingerichtet. Zukünftig werden mindestens zwei Sitzungstermine pro Jahr durchgeführt.
Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen des Tourismusmarketings, Teil 1 (Sofortmaßnahme)
1. Strategische Ebene: Im Rahmen der Erarbeitung des Touristischen Entwicklungskonzeptes 2030 wurden Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der künftigen Qualitätsstrategie verankert. Daraus gilt es konsequent Maßnahmen für die örtliche Tourismusplanung und anschließende Vermarktung abzuleiten und umzusetzen.
Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen des Tourismusmarketings, Teil 2 (Sofortmaßnahme)
2. Operative Ebene: aktuelle Projekte und fortlaufende Aufgaben werden in Hinblick auf die Ziele von Klimaschutz und einer nachhaltigen Entwicklung geprüft und - wo heute schon möglich – danach ausgerichtet.
Zum Nachverfolgen:
Die Sofortmaßnahmen zum Klimaschutz für das Jahr 2020 mit erkennbar dargestellten Ergänzungen aus der Bürgershaft vom 25.06.2020.
Anregungen von fridays for future und Greenpeace Lübeck
Der aktuelle Bearbeitungsstand der Klimaschutzmaßnahmen vom 25.11.2021.