Tetanus

Erreger

Der Erreger der Tetanus-Erkrankung, auch Wundstarrkrampf genannt, ist das Bakterium Clostridium tetani. Dieses kommt vor allem im Erdreich vor. Dabei sind die Bakterien selbst gar nicht der Auslöser der Krankheit, sondern das von den Bakterien gebildete sog. Tetanustoxin, was zu einer Lähmung der Muskulatur im Körper führen kann.

Übertragung

Die Bakterien werden über verunreinigte Wunden übertragen, dabei kommen alle Arten von Verletzungen oder Wunden in Frage, auch kleine Verletzungen durch z. B. Holzsplitter. Die Wunden müssen nicht offen sein, auch kaum sichtbare Bagatellverletzungen können gefährlich sein. Die Infektion kann durch Verletzungen im Zusammenhang mit Gartenarbeit oder auch nach Stürzen erfolgen. Weitere mögliche Infektionsquellen sind Staub und Ausscheidungen von z. B. Pferden, Hunden, Meerschweinchen, Rindern und Schafen.

Impfung

Seit Einführung der Tetanus-Schutzimpfung ist die Inzidenz der Erkrankung besonders in Industrieländern stark zurückgegangen. Ein vollständiger Impfschutz schützt vor einem Ausbruch der Erkrankung. Nach Empfehlungen der STIKO ist die Impfung als Standardimpfung für jeden Menschen empfohlen, die Grundimmunisierung mit 3 Impfdosen erfolgt ab dem Alter von 2 Monaten in der Regel im Rahmen einer Impfung mit einem Sechsfach-Impfstoff. Eine Auffrischimpfung erfolgt für Kinder bis 17 Jahre zweimal, für Erwachsene ab 18 Jahren mit einer Impfdosis alle 10 Jahre. Eine durchgemachte Erkrankung verleiht keine Immunität, daher gelten die Impfempfehlungen der STIKO für alle Menschen. Bei allen Menschen mit fehlender, unvollständiger oder ungeklärter Grundimmunisierung ist eine Nachholimpfung empfohlen. Ausführliche Informationen sind unter www.rki.de/stiko abrufbar.

Meldepflicht

In Deutschland besteht keine krankheits- oder erregerspezifische Meldepflicht gemäß IfSG.

Krankheitsbild

Die Inkubationszeit (= Zeit zwischen der Infektion und dm ersten Auftreten von Krankheitszeichen) beträgt in der Regel 3 Tage bis 3 Wochen. Das vom Erreger gebildete Gift (=Toxin) breitet sich entlang der Nervenbahnen in Gehirn und Rückenmark aus und blockiert die Verbindungsstellen der Nerven. Die Erkrankung beginnt in der Regel mit allgemeinen Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder grippeähnlichen Symptomen. Anschließend sind die Muskeln des ganzen Körpers betroffen, welche versteifen. Zunächst ist die Gesichtsmuskulatur betroffen, die Symptome breiten sich dann absteigend über den ganzen Körper aus. Durch äußere Reize können auch Krämpfe ausgelöst werden. Im Verlauf treten fehlerhafte Blutdruckregulationen des Körpers auf, was zu Kreislaufproblemen führt, darüber hinaus kann auch die Atemmuskulatur von Krämpfen betroffen sein, was bis hin zu einem Atemstillstand führen kann.

Komplikationen

Unter intensivmedizinischer Behandlung sterben über 20% aller Erkrankten, vor allem durch einen Atemstillstand nach einem Krampf der Atemmuskulatur.

Ansteckungsfähigkeit

Die direkte Ansteckung durch einen Erkrankten an einen anderen Menschen ist nicht möglich. In Deutschland erkranken jährlich weniger als 15 Menschen, was vor allem auf umfassende Impfungen und die gute medizinische Versorgung zurückzuführen ist.

Therapie

Bei einer Verletzung ist eine sorgfältige Wundreinigung angezeigt. Wenn der Impfstatus unbekannt ist, muss möglichst früh eine passive und aktive Immunisierung (Simultanimpfung) erfolgen. Darüber hinaus wird in der Klinik die Tetanus-Erkrankung sowohl chirurgisch in Form einer Wundbehandlung als auch medikamentös in Form eines “Gegengifts” und eines Antibiotikums behandelt. Hinzu kommen unterstützende Maßnahmen wie die intensivmedizinische Behandlung und Überwachung.

Umgang mit Erkrankten und Kontaktpersonen (Hygienerichtlinien, Beispiele)

Für Erkrankte und Kontaktpersonen sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich, da die Übertragung von Mensch zu Mensch nicht möglich ist.

Weiterführende Informationen