HPV (humane Papillomaviren, Genitalwarzen)

Erreger

Die Infektion mit humanen Papillomaviren kann zu Kondylomen (Feigwarzen) oder langfristig zu verschiedenen Krebsarten führen. Es gibt sehr viele verschiede Arten des Virus mit unterschiedlich hohem Risiko für Krebs (sog. High- Risk und Low-Risk-HPV-Typen).

Übertragung

HPV gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI) und ist sehr leicht übertragbar. Sie werden hauptsächlich durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder Haut einer infizierten Person übertragen. Der häufigste Übertragungsweg ist sexueller Kontakt beim Vaginal-, Oral- oder Analverkehr, selten können die Viren auch über Schmierinfektionen übertragen werden. Auch unter der Geburt ist eine Übertragung von der Mutter auf das Kind möglich. Hat eine Infektion stattgefunden, kann diese ausheilen oder ein Leben lang bestehen.

Meldepflicht

Es besteht keine gesetzliche Meldepflicht.

Impfung

Es gibt eine Impfung gegen einige Hochrisikotypen von HPV (sog. HighRisk-HPV). Dies ist die effektivste Maßnahme zum Schutz gegen HPVInfektionen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV im Alter von 9 - 14 Jahren. Eine verpasste Immunisierung sollte bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. Viele Krankenkassen übernehmen mittlerweile bei Personen vor Ende des 27. Lebensjahres sowie bei erhöhtem Risiko die Kosten einer Impfung. Ausführliche und aktuelle Informationen sind unter www.rki.de/stikoabrufbar.

Krankheitsbild

Zwischen Ansteckung und Symptombeginn der Krankheit können sehr unterschiedliche Zeiträume liegen. Die meisten Menschen haben jedoch keine Symptome und können die Viren trotzdem übertragen. Typisch sind sich stark vermehrende Hautzellen, sogenannte Feigwarzen. Diese sind gutartige Erhebungen auf der Haut im Anogenitalbereich (am Scheideneingang, Eichel und Penisschaft oder After), die unterschiedlich groß werden können. Es kann zu Juckreiz oder Brennen kommen. Während der Erkrankung mit Feigwarzen ist das Übertragungsrisiko höher.

Komplikationen

Durch die Infektion mit bestimmten High-Risk-HPV-Typen erhöht sich das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Besonders Gebärmutterhalskrebs (Cervixkarzinom), Krebs der Schamlippen (Vulvakarzinom), Penistumore und bestimmte Arten von Darmkrebs (Analkarzinom) sowie Tumore im Mund- und Rachenraum (Oropharynxkarzinom) können die Folge einer Infektion sein. Bei Personen mit Gebärmutterhals kann im Rahmen der Krebsvorsorge mit einem Abstrich auf Papillomviren getestet werden.

Therapie

Eine HPV-Infektion ist nicht mit Medikamenten behandelbar. Manchmal kann der Körper die Viren selbst bekämpfen. Feigwarzen können je nach Ausprägung mit Cremes oder einer Operation behandelt werden, können jedoch immer wieder auftreten.

Ansteckungsfähigkeit

Erkrankte Personen sind über sexuellen Kontakt sowie über Schmierinfektionen über Hände oder Gegenstände (z.B. gemeinsame Handtuchnutzung) ansteckend.

Umgang mit Erkrankten (Hygienerichtlinien, Beispiele)

Eine Isolierung Erkrankter im häuslichen Umfeld ist nicht notwendig.

Maßnahmen in Gemeinschaftseinrichtungen gemäß § 33 (u.a. Kindergärten und Schulen)

Es bestehen keine Einschränkungen.

Einschränkung der Berufsausübung inkl. Tätigkeiten im Lebensmittelbereich nach § 42 IfSG

Es bestehen keine Einschränkungen im Umgang mit Lebensmitteln.

Weiterführende Informationen