Frühjahrstagung des regionalen Gesunde-Städte-Netzwerkes

Veröffentlicht am 02.05.2000

Frühjahrstagung des regionalen Gesunde-Städte-Netzwerkes


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Zur Frühjahrstagung 2000 haben sich die Mitgliedsstädte des Gesunde-Städte-Netzwerkes aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein im März in der Hansestadt Greifswald getroffen. Die beteiligten Städte hatten sich 1999 zu einem regionalen Gesunde-Städte-Netzwerk (GSN) zusammengeschlossen, um einen reibungslosen Informations- und Erfahrungsaustausch zu organisieren und die vertrauensvolle Zusammenarbeit zu stärken. Seit 1990 ist die Hansestadt Lübeck Mitglied im ein Jahr zuvor gegründeten GSN. Federführende Stelle innerhalb der Lübecker Stadtverwaltung ist das Gesundheitsamt.

Neben dem Informationsaustausch über die aktuellen Entwicklungen in den Städten bei der Durchführung ihrer Verwaltungsreformvorhaben und den derzeitigen gesundheitspolitischen Maßnahmen hat sich das regionale Netzwerk insbesondere mit der Lokalen Agenda 21 befaßt und Gemeinsamkeiten, Unterschiede und “Schnittmengen” zum GSN und weiteren von Bund und Land geförderten Projekten besprochen.

Dabei wurde deutlich, daß die Agenda 21, wie auch das GSN, aus internationalen Konferenzen und Erklärungen heraus entstanden sind, so die Agenda 21 aus der Konferenz in Stockholm im Jahre 1972 und das GSN aus der Ottawa-Charta aus dem Jahre 1986.

Beide Projekte haben eine ressortübergreifende Politik zum Ziel, die das gesundheitliche Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger ebenso herstellen und sichern soll wie eine sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltige Entwicklung. Hohe Priorität hat jeweils die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an allen Planungen und Entscheidungen.

Der Schwerpunkt für das GSN liegt darin, gesundheitsfördernde Projekte und Strukturen in den Kommunen anzuregen und zu schaffen - ein vergleichsweise “bescheidenes” Ziel, gemessen an der Agenda 21, die weltweit Problemlösungen und Demokratie anstrebt. Vor Ort ist der Unterschied jedoch gering, wird doch die Agenda 21 in der Lokalen Agenda auf die Umsetzung in den einzelnen Kommunen verpflichtet.

Maßnahmen und Projekte, die als nachhaltig im sozialen, ökonomischen und ökologischen Bereich qualifiziert werden, bedeuten gleichzeitig, daß sie gesundheitsfördernde Strukturen beinhalten, die der Gesundheit der Menschen dienen. Dabei ist die Bedeutung des Begriffs Gesundheit zugrunde zu legen, die die WHO vorgibt - das körperliche, seelische und geistige Wohlbefinden.

So haben sich die Vertreterinnen und Vertreter der Städte abschließend der Frage zugewandt, wie das Verhältnis der Projekte zueinander ist und ob möglicherweise die beiden Projekte ineinander aufgehen können. Nach ausführlicher Diskussion wurde festgestellt, daß es sich langfristig bei allen Programmen um stadtentwickelnde Projekte handelt - nicht nur im GSN und der Lokalen Agenda 21 - sondern auch bei weiteren Sonderprojekten wie zum Beispiel den Vorhaben “Soziale Stadt”, oder “Sichere Stadt”.

In allen Projekten ist das zielgerichtete Engagement der Städte gefragt. Eine Zusammenfassung zu einem “Großprojekt” ist jedoch den Projekten nicht förderlich, da die Charakteristika und die Fördermöglichkeiten der einzelnen Projekte verloren gehen würden. Vielmehr sind die speziellen Akzente des GSN und der Lokalen Agenda 21, aber auch zum Beispiel der Projekte ;,Soziale Stadt” oder “Sichere Stadt” jeweils zu nutzen, die unterschiedlichen Förderungsmöglichkeiten und auch die speziellen Fachkenntnisse der zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beziehungsweise Geschäftsführungen einzubeziehen, um den größtmöglichen Nutzungen für die Städte zu erzielen.

Die Hansestadt Greifswald wird die Dokumentation der Tagung, einschließlich der Entwicklungsgeschichte der Agenda und der Kriterien für die Nachhaltigkeit von Planungen, zusammenstellen und in Kürze an die Mitgliedsstädte versenden.

Für die nächste Tagung im Herbst 2000 wird die Hansestadt Stralsund Gastgeberin sein. Dabei werden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Mitgliedsstädten den Fragen der Selbsthilfearbeit zuwenden - gerade rechtzeitig, um das Jahr 2001 als das Internationale Jahr des Ehrenamtes - in die weitere Arbeit einzubeziehen. Weitere Tagesordnungspunkte werden das Stadtmarketing der Städte sowie die Auswertung der Mitgliederversammlung des GSN sein, die am 8. und 9. Juni 2000 in Osnabrück stattfindet. Gleichzeitig wird ein Symposium mit dem Thema “Standortfaktor Gesundheit” veranstaltet. +++