Am 19. Februar 2021 fand ein digitaler Fachtag zum Thema Kinder- und Jugendbeteiligung statt, mit dem ein Beschluss des Jugendhilfeausschusses aus September 2020 umgesetzt wurde.
Rund 70 Teilnehmende, zusammengesetzt aus unterschiedlichen Jugendgruppen, pädagogischen Fachleuten, Politik und Verwaltung, diskutierten lebhaft über eingebrachte Informationen zur Handhabung von Beteiligung in 4 anderen Kommunen Deutschlands. Aus den Ergebnissen dieses Austausches wird nun ein Eckpunktepapier erstellt, das den Grundstein für die Verbesserung von Rahmenbedingungen für Kinder- und Jugendbeteiligung in Lübeck legen soll.
Eröffnet wurde der Fachtag von Senatorin Monika Frank. Von ihr betont wurde die zentrale Rolle der Beteiligung junger Menschen im Rahmen von Demokratieförderung. Der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Jörn Puhle, ordnete den Fachtag in den Prozess „Aufwachsen in Lübeck II“ ein.
Carsten Roeder, langjähriger Leiter des Kinder- und Jugendbüros Itzehoe, hob in seinem einleitenden Vortrag hervor: „Damit Beteiligungen gelingt, müssen Kinder und Jugendlichen als Expert:innen ihrer eigenen Situation ernstgenommen und angesprochen werden. Grundlegend ist die Bereitschaft von Erwachsenen und Entscheidungsträgern dazu, Entscheidungen wirklich teilen zu wollen.“
In der zweiten Phase des Fachtags stellten Vertreterinnen der hinsichtlich ihrer Größe mit Lübeck vergleichbaren Kommunen Freiburg, Mannheim, Kassel und Kiel ihre Modelle von Kinder- und Jugendbeteiligung vor und zeigten damit Möglichkeiten auf, die Strukturen zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu erneuern und zu verbessern.
In anschließenden Kleingruppen wurden diese rege diskutiert.
Deutlich wurde: Politik und Verwaltung müssen lernen, sich mehr an den Interessen der Kinder und Jugendlichen zu orientieren. Die Referent:innen der eingeladenen Kommunen betonten abschließend, dass neben geregelten Verfahren zur Beteiligung ausreichend Gelder zur Umsetzung der Beteiligungsergebnisse zur Verfügung stehen müssen.
Das aus den Ergebnissen des Fachtags erarbeitete Eckpunktepapier soll dem JHA im Juni vorgelegt werden, mit dem Ziel, dort konkrete Schritte zur Weiterentwicklung von Kinder und Jugendbeteiligung zu beschließen.
Organisiert und moderiert wurde der Fachtag durch die im Bereich Jugendarbeit tätige städtische Beauftragte für Kinder- und Jugendarbeit, Christiane Möller. Unterstützt wurde sie dabei von etlichen pädagogischen Fachkräften aus der Jugenhilfelandschaft, die die Moderation von Kleingruppen und die Dokumentation der Diskussion übernahmen. Den technischen Support der Veranstaltung übernahmen Mitarbeiter:innnen der Travekom. +++