Veröffentlicht am 18.04.2017

Baustellenlichtsignalanlage für die Possehlbrücke

Nach umfassenden Anpassungen umliegender Anlagen Inbetriebnahme am 24. April

Am kommenden Montag, 24. April 2017, wird die bereits angekündigte Lichtsignalanlage auf der Possehlbrücke in Betrieb genommen. Damit soll eine Befahrbarkeit in beide Fahrtrichtungen ermöglicht werden.

Zuletzt hatte es aufgrund der Bauverzögerungen - die geplante Fertigstellung der Brücke war für Januar 2017 avisiert- zunehmende Beschwerden der Gewerbetreibenden aus dem Bereich Geniner Straße gegeben. In einem Gespräch zwischen der Interessen-gruppe WIRINGENIN und Bürgermeister Bernd Saxe wurde entschieden diese Signalanlage, trotz der deutlichen Bedenken der Fachleute, in Betrieb zu nehmen.

Die Kosten für die Einrichtung der Engstellensignalisierung, sowie die Umprogrammierung der übrigen Lichtsignalanlagen, belaufen sich auf ca. 25.000,- Euro, wobei sich allein die Kosten für die Montage und Programmierung der Engstellensignalanlage auf etwa 15.000,- Euro belaufen.

Hintergrund:

In den vergangenen Monaten erfolgte eine umfassende Planung und Prüfung der technischen und verkehrlichen Randbedingungen, nicht nur der eigentlichen sogenannten Engstellensignalisierung auf der Brücke, sondern auch der benachbarten Lichtsignalanlagen zwischen der Einmündung Possehlstraße/Welsbachstraße und der kompletten Lachswehrallee, bis hin zur Einmündung Moislinger Allee/Lachswehrallee und Moislinger Allee/Töpferweg. Insgesamt waren damit weitere sieben Lichtsignalanlagen anzupassen. Dies war erforderlich geworden, um mögliche Rückstauungen auf der Brücke zu verhindern.

Die eigentliche Engstellensignalisierung wird dabei vom Steuergerät der bereits vorhandenen Lichtsignalanlage Lachswehrallee/Possehlstraße mit angesteuert. Damit wird ein gegenläufiges Schalten beider Lichtsignalanlagen zuverlässig vermieden, was mit einer einfachen Baustellenampel nicht möglich gewesen wäre. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass sich zwischen den Signalanlagen Fahrzeuge aufstauen, so dass ein Passieren für Rettungsfahrzeuge nicht mehr möglich wäre. Als relativ aufwändig gestaltete sich dabei der Anschluss des Signalmastes auf der Südseite der Brücke. Dazu mussten etwa 250 Meter Kabel, zum Teil in einem provisorischen Kabelgraben, verlegt werden.

Weiterhin musste eine Lösung für die Feuerwehr gefunden werden, denn die bisherige Verkehrsführung mit Einbahnregelung in Fahrtrichtung Innenstadt war aufgrund der Vorgaben durch die Feuerwehr entstanden. So wird nun eine Beeinflussung der Lichtsignalanlage erfolgen, die beide Fahrtrichtungen auf Rot schaltet, um ein bevorrechtigtes Passieren der Possehlbrücke unter Sondersignal zu ermöglichen. Diese Anforderungsmöglichkeit per Funksignal ist jedoch nur für den Einsatzfall gedacht. Krankentransporte sind davon ausgenommen.

Trotz der Möglichkeit die Possehlbrücke in beide Richtungen befahren zu können, wird der links-einbiegende Verkehr aus Richtung Buniamshof weiterhin gesperrt bleiben. Dies geschieht aus Gründen der Leistungsfähigkeit, denn aufgrund der langen Engstelle von etwa 170 Metern und der geringen zulässigen Geschwindigkeit von 20 km/h entstehen lange Räumzeiten, wodurch die verbleibenden Grünzeiten eher gering ausfallen werden. Aus diesem Grund zeigten die bisherigen Berechnungen auch eine deutliche Überlastung beziehungsweise unzureichende Leistungsfähigkeit der Lichtsignalanlage. Das Einbinden dieses Linkseinbiegers hätte die Grünzeiten noch weiter reduziert.

Aufgrund der Abhängigkeiten zu den benachbarten Signalanlagen ist es außerdem erforderlich, dass diese mit Signalprogrammen mit den gleichen Umlaufzeiten betrieben werden. Dazu werden in den benachbarten Signalanlagen zusätzliche Programme implementiert, um eine entsprechend koordinierte Schaltung der Signalanlagen zu erreichen. Diese Programme haben eine maximale Umlaufzeit von 100 Sekunden, wodurch sich pro Richtung, bei maximaler Auslastung beider Fahrtrichtungen, lediglich eine Grünzeit von 20 Sekunden ergibt. Das ist ausreichend für etwa 10 bis 11 Fahrzeuge pro Grünphase und bedeutet, dass in einer Stunde maximal 360 bis 390 Fahrzeuge je Richtung die Possehlbrücke passieren können. Mitte Januar wurden jedoch in der nachmittäglichen Spitzenstunde knapp über 1000 Fahrzeuge pro Stunde in Richtung Innenstadt gezählt. In der Gegenrichtung waren es in der Vergangenheit etwa genauso viele Fahrzeuge. Aber auch mit längeren Umlaufzeiten und Grünzeiten wäre keine wesentliche Steigerung der Leistungsfähigkeit zu erreichen, die ein staufreies Passieren der Possehlbrücke ermöglichen würde.

Aus diesem Grund geht der Bereich Stadtgrün und Verkehr davon aus, dass sich relativ zügig ein Rückstau bis zum Berliner Platz einstellen wird. Da die Signalanlage auf der Possehlbrücke zunächst nur als Verkehrsversuch angeordnet wird, wird eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Polizei, Straßenverkehrsbehörde, Verkehrsplanung, Stadtverkehr, Feuerwehr und dem Bereich Stadtgrün und Verkehr, den Verkehr in den ersten Tagen sehr genau beobachten. Sollten sich die Rückstaus so stark ausweiten, dass die Hauptknotenpunkte Berliner Platz, Lindenplatz und Holstentorplatz überstaut sind, wird gemeinsam entschieden, ob und wann dieser Verkehrsversuch gegebenfalls abgebrochen wird. +++