Veröffentlicht am 19.06.2012

Historischer Hansezug führt von Lübeck nach Lüneburg

Wanderung entlang der alten Salzstraße zum Hansetag in die Hansestadt

Der Bauspielplatz Roter Hahn e.V. wandert von Lübeck nach Lüneburg: Im Rahmen des Baus einer mittelalterlichen Klosteranlage führt der Zug vom 23. Juni bis zum 1. Juli entlang der alten Salzstraße nach Lüneburg zum Hansetag. Damit soll insbesondere Kindern und Jugendlichen ein gemeinschaftliches Erlebnis geboten werden, wenn sie sich auf die Spuren eines Hansezuges aus dem späten 15. Jahrhundert begeben.

Der Reiseweg: Start am Sonnabend, 23. Juni 2012 um 11 Uhr am Lübecker Rathaus; Verabschiedung durch den Vormann der Hanse, Bürgermeister Bernd Saxe. Pastorin Dagmar Posener-Noak von der Kirchengemeinde Kücknitz spricht einen kurzen Reisesegen. Ankunft am späten Nachmittag in Krummesse auf der sogenannten Nonnenwiese am Gutsweg. Hier werden die Teilnehmen durch den Dörpsverein empfangen. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt eine historische Turmhügelburg zu errichten.

Sonntag, 24. Juni. Gegen 9 Uhr legt ein historischer Salzpram an. Die Reisenden verladen verschiedene Waren auf den Pram und dieser bringt die Waren nach Berkenthien. Die Gemeinde Berkenthien veranstaltet ab 12 Uhr einen kleinen historischen Markt an der Schleuse. Die Wanderer werden gegen Mittag ankommen und ihre Waren wieder entgegennehmen. Gegen späten Nachmittag Ankunft in Behlendorf (Badestelle Behlendorfer See).

Montag: Über Mölln geht’ s nach Woltersdorf. Übernachtung am Gemeindehaus.

Dienstag: Wanderung von Woltersdorf nach Lütau und Übernachtung bei der Lehmbauerin Renata Wendt (Lauenburgische Lehmwerkstatt).

Mittwoch: Vormittags gibt Renata Wendt praktische Tipps zum Lehmbau, etwa Lehmwickel - eine Verbindung zum Bau der mittelalterlichen Klosteranlage. Anschließend wandert die Gruppe nach Schnakenbek. Um 16 Uhr Pressekonferenz mit dem Vormann der Hanse, Bürgermeister Bernd Saxe, im Lager in der historischen Ertheneburg an der Elbe. Diese wurde 1026 errichtet. Dort hat Heinrich der Löwe 1161 das Artlenburger Privileg ausgestellt. Dieses gilt als Gründungsurkunde des Hansebundes. Eingeladen sind alle Bürgermeister der Gemeinden, in denen übernachtet wird.

Donnerstag: Die Gruppe wandert zum Kloster Lüne und kommt am Eröffnungstag des Hansetages gegen 17 Uhr in Lüneburg an. Im Kloster werden sie von der Äbtissin Frfr. Reinhild v. der Goltz in einem alten Ornat empfangen. Das Lager wird im alten Obstgarten errichtet und es gibt eine kurze Andacht in der Klosterkirche. Dies war auch im Mittelalter üblich und man dankte Gott, dass man unbeschadet und ohne Überfall die Reise absolviert hat.

Freitag: Am Vormittag besichtigt die Gruppe bei einer Führung das Kloster. Im Anschluss steuert die Gruppe die Lüneburger Jugendherberge an, wo sie bis zum Ende des Hansetages bleibt.

In der Zeit der mittelalterlichen Hanse fanden die Hansetage statt, um gemeinsames Handeln abzustimmen. Heute wird diese Tradition wieder aufgegriffen und jedes Jahr ist eine andere Hansestadt Gastgeberin und lädt zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch, zum Feiern und Kennenlernen ein. (vgl. www.hanse.org)

2012 wird der Hansetag in Lüneburg gefeiert, 2013 in Herford und 2014 in Lübeck. Der Bauspielplatz will sich im Rahmen seines Projekts jeweils mit historischen Warenzügen beteiligen und auch 2013 von einem befreundeten Bauernhof in NRW nach Herford „ziehen“.

Dieses Mal machen sich rund 50 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in historischer Kleidung mit 5 Pferden (2 Gespanne und 2 Packpferde) auf den Weg nach Lüneburg und schlägt und an den genannten Stationen jeweils ihr Lager in historischen Zelten auf.

Hintergrund: Der Bauspielplatz Roter Hahn e.V. – Geschichtserlebnisraum Lübeck ist eine gemeinnützige Einrichtung, die für die Hansestadt Lübeck offene Kinder- und Jugendarbeit anbietet. Er befindet sich im Stadtteil Lübeck-Kücknitz und baut in Kooperation mit dem Archäologischen Institut der Universität Hamburg, dem Büro für angewandte Archäologie-AGIL sowie mit Kindern und Jugendlichen historische Gebäude aus der Zeit der Wikinger und Slawen bis hin zu einer mittelalterlichen Klosteranlage. Weiterhin ergänzen alte, vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztiere den Platz. +++