
Mühlentorplatz
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Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen am Mühlentor – das ist das Ziel der Verkehrsplaner:innen. Bereits seit Jahren zählt der sogenannte Mühlentorteller zu einem der Unfallschwerpunkte in Lübeck. Durch den stetig zunehmenden Verkehr kommt es vor allem zu immer häufigeren Konflikten zwischen Radfahrenden und Pkw. Ein Umbau des nicht mehr zeitgemäßen Kreisverkehrs ist zum Schutz der Verkehrsteilnehmenden und zur Aufrechterhaltung des Verkehrsflusses deshalb unumgänglich.
Vor diesem Hintergrund wurden verschiedene Gestaltungs-Varianten dieses Knotenpunkts betrachtet und insbesondere im Hinblick auf die Verkehrssicherheit bewertet. Umfangreiche Abstimmungen fanden unter anderem mit der Polizei, der Fachaufsicht der Straßenverkehrsbehörde wie auch der Stadtwerke Lübeck Mobil GmbH statt. Gemeinsam kamen die Expert:innen zu dem Ergebnis, dass eine Kreuzung mit Ampeln gegenüber dem heutigen Kreisverkehr erhebliche Vorteile bietet. Diese ermöglicht nicht nur sichere Querungen in alle Richtungen, auch kann vor allem die Verkehrssicherheit der Zufußgehenden und Radfahrenden bei rechtsabbiegenden Fahrzeugen durch eine getrennte Ampelschaltung erheblich erhöht werden. Gleichzeitig kann so der Gefahr von rechtsabbiegenden Lkw, die beispielsweise die Radfahrenden auf Grund des toten Winkels nicht rechtzeitig sehen, entgegengewirkt werden.
Sicherheit geht vor Verkehrsfluss
Insbesondere der hohe Schüler:innenanteil, der den Knotenpunkt täglich zumeist mit dem Fahrrad passiert, hat die Entscheidung der Expert:innen beeinflusst. Allen Beteiligten ist dabei durchaus bewusst, dass die Leistungsfähigkeit in den Spitzenstunden durch eine Kreuzung mit Ampeln sinken wird. Hier wurde jedoch bewusst der Sicherheit des Fuß- und Radverkehrs der Vorzug gegeben, was auch den Festlegungen der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung (StVO §§ 39 bis 43), bei dem die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmenden der Flüssigkeit des Verkehrs vorgeht, entspricht.
Alternative Varianten haben erhebliche Nachteile
Der Umbau zu einem Kreisverkehr, der in etwa dem jetzigen Interimszustand entspricht, wurde vor allem im Hinblick auf die Verkehrssicherheit verworfen. Die Führung auf umlaufenden Radwegen wird in entsprechenden Untersuchungen als die unsicherste für den Radverkehr ausgewiesen.
Auch betrachtet wurde eine Variante die den motorisierten Verkehr von dem nicht motorisierten im Kreuzungsbereich trennt. Auf Grund der vorhandenen Bebauung würde ein entsprechender Umbau des Kreisverkehrs die Erreichbarkeit der umliegenden Grundstücke erheblich einschränken. Zudem weist das Gelände eine nicht unerhebliche Neigung auf, die insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen ein Hindernis bildet.
Vor diesem Hintergrund wird empfohlen, diese Varianten nicht weiter zu verfolgen.
Politik trifft Entscheidung
Welche Variante letztendlich umgesetzt wird, entscheidet die Politik. Eine entsprechende Vorlage wird zunächst im Bauausschuss beraten, die Entscheidung trifft der Hauptausschuss.
Anschließend wird ein Planungsbüro mit der Umplanung beauftragt. Dabei werden auch die weiteren Randbedingungen, wie die Anbindung an das zu sanierende Brückenbauwerk und den Radschnellweg mit einbezogen. Die Vorzugsvariante wird dementsprechend geometrisch angepasst.
Der Umbau des Verkehrsknotenpunkts soll parallel zur Sanierung der Mühlentorbrücke erfolgen.
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