Gemeinsamer Rundgang durch das ehemalige Karstadt Sport-Gebäude Haus B mit Bürgermeister Lindenau, Kultursenatorin Frank, Bausenatorin Hagen und den künftigen Hauptnutzer:innen. Voraussichtlich ab Sommer 2023 starten weitere Aktivitäten im Haus B.
Die Beteiligung und der Dialog beginnen: Am 30. März haben Bürgermeister Jan Lindenau, Kultursenatorin Monika Frank und Bausenatorin Joanna Hagen die künftigen Nutzer:innen in das Haus B eingeladen, um sich mit ihnen über die Zukunft des Ortes auszutauschen. Bis der Umbau von Haus B zu einem Mixed-Use-Innovationszentrum final abgeschlossen ist, sollen die freien Flächen im Rahmen des Innenstadtprojekts ÜBERGANGSWEISE bereits zwischengenutzt werden. Zu Gast waren als potentielle Nutzer:innen Vertreter:innen der Lübecker Innenstadt-Gymnasien, der Lübecker Hochschulen, des Offenen Kanals und des Technikzentrums Lübecks. Nach einer gemeinsamen Besichtigungsrunde durch alle Etagen besprachen die Teilnehmenden erste Nutzungsideen.
Bürgermeister Lindenau zieht eine erste positive Bilanz: „Was wollen wir in der Phase der Zwischennutzung erreichen? Wie können die Nutzerinnen und Nutzer - und später auch die Besucherinnen und Besucher - am besten integriert werden? Und wie spielen die einzelnen Vorhaben zusammen? Das sind wichtige Fragen, die geklärt werden müssen. Hierfür war das Treffen ein gelungener Auftakt“, resümiert er. „Wir konnten bereits erste kreative Ideen für Haus B sammeln, die Lübeckerinnen und Lübecker dürfen gespannt sein.“ Geplant sind unter anderem Flächen für Veranstaltungen, Erlebnisstationen und ein Reallabor, das von den künftigen Nutzer:innen bespielt wird. Bis zum Sommer wird das Zwischennutzungskonzept ausgearbeitet und Haus B öffnet dann im Anschluss seine Türen.
Ein Ort für Austausch, Begegnung und gemeinsame Erlebnisse
„Mit Haus B schaffen wir einen Ort des Wandels, der Begegnungen und der gemeinsamen Erlebnisse – und dies bereits vor dem eigentlichen Umbau. Ich bin froh, dass wir in diesem Prozess verschiedene Akteure wie die Lübecker Altstadt-Gymnasien und Hochschulen einbeziehen und so gemeinsam diesen Ort der Bildung und Kultur in Lübeck stärken sowie vielfältiger gestalten können“, fasst Bildungs- und Kultursenatorin Frank zusammen. Bausenatorin Hagen ergänzt: „Zwischennutzungskonzepte wie das von Haus B müssen wandelbar und lebendig sein, damit sie funktionieren. Das geht am besten im direkten Schulterschluss mit den Nutzerinnen und Nutzern selbst und mit einer interdisziplinären Perspektive“.
Stefan Philippi, Schulleiter am Katharineum, erklärt dazu: „Für die Gymnasien auf der Altstadtinsel ermöglicht die Entwicklung des alten Karstadt-Hauses zu einem Schulgebäude zwei wichtige Chancen. Einerseits erhalten wir für den Schulbetrieb dringend erforderliche Flächen, die in unseren Stammhäusern fehlen. Anderseits entstehen so pädagogische Chancen zu modernen Arbeitsformen, die in der Enge der Altbauten nie möglich wären. Darauf freuen wir uns!“
Michael Janneck, Schulleiter am Johanneum zu Lübeck, ergänzt: „Ich freue mich, dass der Schulträger sich nun auf den Weg macht, der Raumnot der Innenstadtschulen entgegenzuwirken. Das Johanneum wünscht sich schon lange mehr Platz für offeneren Unterricht und wir sind zuversichtlich, dass das im Karstadt-Gebäude umgesetzt werden kann. Allerdings stellen zwei Schulstandorte organisatorische und personelle Herausforderungen dar, die es noch zu meistern gilt.“
„Mit dem Digital Learning Campus soll im Haus B ein Lernort mit Laboren und Anwendungszentren für digitale Anwendungen und Technologien entstehen, der für alle Bürgerinnen und Bürger Lübecks und für Gäste gleichermaßen genutzt werden kann,“ erklärt Prof. Dr. Jochen Abke, Vizepräsident für Studium und Digitalisierung an der Technischen Hochschule Lübeck. „Studierende, Lehrende, Unternehmerinnen und Unternehmer, Gründerinnen und Gründer, Selbstständige, Beschäftigte und Schülerinnen und Schüler sollen unter Beteiligung der drei Lübecker Hochschulen zusammen lernen. Der Einstieg in den Digital Learning Campus kann über eine landesweite digitale Plattform erfolgen, in der sich Bürgerinnen und Bürger weiterbilden und vernetzen können, um sich dann im Herzen von Lübeck für konkrete Workshops oder Projekte zu treffen. Über ein Welcome-Center im Haus B sollen aber auch eher zufällig vorbeikommende Besuchende für ein Lernen mit und über neue digitale Technologien begeistert werden.“
„Das Innovationszentrum könnte allen an Innovationen interessierten Bürgerinnen und Bürgern neue Technologien, Produkte und innovative Dienstleistungen näherbringen und sie zum Mitmachen einladen“, ergänzt Dr. Frank Schröder-Oeynhausen, Geschäftsführer Technikzentrum Lübeck. „Es wäre wunderbar, wenn es gelänge, aus der Funktion als Lern- und Lehrort heraus neue Ideen aufzugreifen und zu vertiefen und diese ebenfalls vorzustellen. Insbesondere würde es mich freuen, wenn durch das Zentrum ein Hauch von Unternehmergeist weht, der Mut und Lust auf Innovation und Zukunft in Lübeck macht.“
„Wir werden im April in den Prozess der Phase 0 starten, deren Erarbeitungszeit rund ein Jahr betragen wird,“ ergänzt Christina Friedrich, Projektleiterin Haus B des Gebäudemanagements der Hansestadt Lübeck. „Ziel ist es, im Rahmen eines gut strukturierten Prozesses mit allen späteren Nutzern die zukünftige Mixed-Use-Nutzung auf solide Beine zu stellen. Es soll für alle ein überzeugendes Ergebnis erzielt werden, um dann zügig in die Realisierung zu starten.“
„Im Rahmen der gut zweijährigen Zwischennutzung möchten wir unterschiedlichen Akteur:innen aus Lübeck die Möglichkeiten bieten, im Haus B Formate und Ideen auszuprobieren. Vor diesem Hintergrund wird im ebenerdigen Geschoss beispielsweise ein Veranstaltungsbereich umgesetzt, der multifunktional genutzt werden kann,“ erläutert Christian Martin Lukas, Geschäftsführer der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM). „Ob Vorlesung, eine gemeinsame Projektwoche von Schulen, Konzerte oder Beteiligungsformate im Kontext der Phase 0 – wir möchten gemeinsam ausprobieren und erleben, welche Ansätze längerfristig tragfähig sind. Wir wollen temporär einen öffentlichen Raum der Begegnung in diesem Haus schaffen, mit hoher Aufenthaltsqualität und ohne Konsumzwang. Weitere Details werden nun ausgearbeitet.“
Die nächsten Meilensteine von ÜBERGANGSWEISE
Mit der Eröffnung von Haus B nach Abschluss der Vorbereitungen startet das Zwischennutzungskonzept in die Umsetzung. Im Sommer werden die Schaufenster von Haus B gemeinsam mit den künftigen Nutzer:innen kreativ gestaltet – unter anderem von den Gymnasien der Lübecker Altstadtinsel. Darüber hinaus wird es grüner vor Ort: Im Juni entsteht auf dem Schrangen eine ÜBERGANGSWIESE, die zum Verweilen und Entspannen einlädt und mit bienenfreundlichen Wildblumen bepflanzt wird.
Dialog zur Innenstadtentwicklung startet im Sommer
Auch wird der Dialog zur Innenstadtentwicklung insgesamt auf Basis des Rahmenplans Innenstadt aufgenommen. Die Stadtplanung wird ebenfalls ab Sommer mit einzelnen Beteiligungsformaten starten und ab Herbst 2023 das offene Planungs- und Prozessbüro DENKBAR in Haus B eröffnen.
Website und E-Mail-Postfach
Hintergrundinformationen und Aktuelles rund um ÜBERGANGSWEISE sowie zu den vier Teilprojekten können auf der Website www.luebeck.de/uebergangsweise eingesehen werden. Fragen und Anmerkungen beantwortet der Steuerungskreis – bestehend aus dem Fachbereich Planen und Bauen (Bereiche Stadtplanung und Gebäudemanagement) der Hansestadt Lübeck sowie der Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH und der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH – unter der E-Mail-Adresse uebergangsweise@luebeck.de.
Zum Hintergrund: Mit ÜBERGANGSWEISE zu einer zukunftsorientierten Innenstadt
Mit dem Prozess ÜBERGANGSWEISE bringt die Hansestadt Lübeck die in dem Rahmenplan Innenstadt und dem Tourismusentwicklungskonzept (TEK 2030) erarbeiteten Maßnahmen in die Umsetzung. Im Mittelpunkt steht ein Strukturwandel, der die Innovationskraft Lübecks stärken und neue Impulse setzen soll. Mut im Tun ist Programm: Für eine zukunftsorientierte, erlebbare Innenstadt für alle Lübecker:innen sowie für seine Gäste.
Die Initiative wird gemeinschaftlich vom Fachbereich Planen und Bauen (Bereiche Stadtplanung und Gebäudemanagement) der Hansestadt Lübeck sowie der Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH und der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH umgesetzt. Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mit rund 5 Millionen Euro und des Förderprogramms der Innenstadtentwicklung und der Stadt- und Ortszentren (Innenstadtprogramm) des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung (MILIG) des Landes Schleswig-Holstein mit 500.000 Euro gefördert. +++