Dieser Betrag setzt sich zusammen aus gut 4,5 Mio. Euro für Neubaumaßnahmen, etwa 9,3 Mio. Euro für das Sonderprogramm „Beseitigung der Winterschäden“ sowie weitere knapp zwei Mio. Euro für Fahrbahnsanierungen. Vorbei sich letztere aufteilen in die Erneuerung der obersten Schicht (konsumtive Ausgaben) sowie den sogenannten grundhaften Ausbau, bei dem die Tiefbauer nicht nur die oberste, marode Deckschicht abfräsen und frischen Asphalt auftragen, sondern „in die Tiefe“ gehen. Gemäß der Logik der neuen kaufmännischen Buchhaltung (in der Verwaltung Doppik genannt), zählt der grundhafte Ausbau zu den investiven Maßnahmen. Beispiele dafür sind ein gut 400 Meter langer Abschnitt der Posener Straße (zwischen Josephinen- und Oderstraße), bei dem die EBL Leitungen verlegen und auch die Stadtwerke Rohre in die Erde bringen. Anschließend wird die durch den Schwerlastverkehr stark beanspruchte Straße neu aus- und aufgebaut. Auch die Erneuerung der Bushaltebucht Fegefeuer (gegenüber von C & A) zählt zu den investiven Baumaßnahmen. Das dortige Großpflaster wird gegen Beton ausgetauscht.
Zwar ist Beton weniger attraktiv als Kopfsteinpflaster, dafür aber hält er als Straßenbelag deutlich länger - Dr. Klotz rechnet mit 30 Jahren - und die Fahrgäste in den Bussen werden später nicht mehr so durchgeschüttelt wie derzeit auf den wackelnden Granitsteinen.
Die Sanierung der Bauhaltestellen am ZOB steht ab August 2010 auf der To-Do-Liste des Bereichs Verkehr. Auch am ZOB hat das Granitpflaster ausgedient. Es wird bis zum Dezember dieses Jahres ebenfalls durch Beton ersetzt. Diese Sanierung gehört zu den 4,64 Mio. Euro, die die Hansestadt Lübeck in diesem Jahr für Neubauprojekte bzw. Netzergänzungen im Straßenbereich investiert.
Da nicht alle zwölf Haltestellen zur gleichen Zeit wegfallen können, werden ersatzweise Haltestellen in der Hansestraße eingerichtet und zunächst die ersten sechs Buswartepositionen und dann die nächsten sechs in Beton gegossen. Aufgrund der langen Abbindezeit des Betons dauert es rund fünf Monate, bis der ZOB komplett saniert ist. Der Verkehr fließt während der Bauphase auf der Hansestraße nur in Richtung Meierstraße. Der gegenläufige Verkehrsfluss wird über Hansestraße, Töpferweg und Moislinger Allee umgeleitet. Oberstes Ziel ist, vor Weihnachten fertig zu sein, damit die „Weihnachtsstadt des Nordens“, unbelastet von Baustellen, die Touristenströme empfangen kann.
Verkehrsbehinderungen kann und wird es auch bei einzelnen Fahnbahnsanierungen geben. So wird die Roonstraße (B 75) im Abschnitt zwischen der Morgen- und Gneisenaustraße ebenso eine neue Decke erhalten wie die Marlistraße zwischen Roon- und Schlutuper- / Walderseestraße. Beide Abschnitte sollen im Juli / August gemacht werden. Zumindest beim Asphaltieren wird es zu halbseitigen Sperrungen mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen kommen.
Ein weiteres Beispiel für Fahrbahnsanierungen ist der Eichenweg, in dem ab Oktober 2010 innerhalb von vier Wochen ein 750 Meter langer Abschnitt eine neue obere Fahrbahndecke erhält.
Zu den größeren Baumaßnahmen wird die Hansestadt Lübeck jeweils gesondert informieren und insbesondere auf Verkehrsbehinderungen hinweisen.
Sämtliche Baustellen stellt der Bereich Verkehr auch ins Internet. Sie werden in Kürze unter dem Link: http://stadtentwicklung.luebeck.de/verkehr/strassen_bruecken/index.html
abrufbar sein. Die jeweils betroffenen Straßen sind zudem in einem Stadtplan vermerkt, der ebenfalls online gestellt wird.
Auch wenn allein die Liste der Straßen, in denen Winterschäden beseitigt werden sollen, fast 60 Namen aufführt, so wird nicht überall zur gleichen Zeit gearbeitet, versichern Klotz und seine Kollegen. So läuft die Sanierung der Winterschäden erst im September an, während andere Baustellen während der Sommerferien erledigt werden sollen. +++