Konferenz für besseres Verständnis gegenüber Behinderten
Mit einer Konferenz zum „Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen 2003 - Gleichstellung und Arbeit“ am Freitag, 21. November 2003, in den Lübecker Media Docks soll das Verständnis der Gesellschaft für die Rechte und Bedürfnisse sowie das Potential von Menschen mit Behinderungen verbessert werden. Das sagte Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe heute während einer Pressekonferenz anläßlich dieser Konferenz, zu der sich bislang rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet haben. Die internationale Konferenz mit Referenten aus den baltischen Staaten sowie Skandinavien will aus unterschiedlichen Blickwinkeln Anregungen geben, bestehende Strukturen zu überdenken und ihre Weiterentwicklung durch die Mobilisierung beteiligter Akteure und Betroffener zu fördern.
Die Konferenz wird gemeinsam vom Fachbereich Soziales der Hansestadt Lübeck, der EU-Koordinierungsstelle der g/a/b-GmbH und dem Netzwerk „Social Hansa“, dem Wohlfahrtsverbände und Sozialeinrichtungen im Ostseeraum sowie die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände Schleswig- Holstein angehören, veranstaltet.
Parallel zu der Konferenz, die um 9 Uhr von Lübecks Stadtpräsident Peter Sünnenwold eröffnet wird, stellen sich Organisationen, Vereine, Verbände und Selbsthilfegruppen der Behindertenarbeit mit einer Bilderausstellung und einem sogenannten „Markt der Möglichkeiten“ den Teilnehmern der Konferenz sowie interessierten Gästen vor. Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos.
Roswitha Kaske, sozialpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, und ihr Kollege von der SPD, Lienhard Böhning, sagten übereinstimmend bei der Pressekonferenz, sie hoffen, abends sagen zu können: „Das war ein Erfolg.“ Beide setzen darauf, daß diese Lübecker Konferenz ein „neues Denken auslöst.“ So solle bei der Tagung, die sich gerade auch an nicht behinderte Menschen wendet, deutlich werden, mit welchen Einschränkungen Behinderte im normalen Leben zurechtkommen müssen. Das fange bei ganz banalen Dingen wie nicht-behindertengerechten Toiletten an und reiche bis zu falschen Vorstellungen, die nichtbehinderte Menschen von Behinderten haben. Erika Bade, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke und selbst an Muskelschwäche leidend, verdeutlichte das an einem Beispiel: „Vielen Behinderten sieht man deren Behinderung nicht an. Dazu zählen Muskelkranke oder auch Spastiker. Es kommt immer wieder vor, daß Menschen mit diesen Behinderungen für Simulanten oder gar Idioten gehalten werden. +++