Lübecker Ordnungsdienst: Dr. Hoffmann legt Erfolgsbilanz vor
Vor wenigen Monaten erst ist der Ordnungsdienst in der Hansestadt Lübecks eingeführt worden, schon jetzt zeigt sich, daß sich die Neuerung bewährt hat. Dieses Resümee hat heute Dr. Beate Hoffmann gezogen. Die Senatorin, zuständig für Sicherheit und Ordnung, sagte: „Unser Beispiel macht Schule.“. Andere Städte wie beispielsweise Elmshorn hätten sich bereits in der Hansestadt Lübeck nach dem Ordnungsdienst erkundigt und wollten nun nachziehen.
Im Mai 2003 ist der neue Ordnungsdienst eingeführt worden. Seither sind sieben Frauen im gesamten Stadtgebiet unterwegs und sorgen in verschiedener Hinsicht für Ordnung. Sie fordern Hundehalter auf, ihre Vierbeiner anzuleinen oder den Kot der Tiere zu beseitigen. Sie sorgen dafür, daß illegal auf öffentlichen Straßen und Plätzen abgestellte Schrottautos entfernt werden oder Müll auf Spielplätzen weggeräumt wird. Sie kontrollieren aber auch die Gelben Säcke auf ihren Inhalt und halten Anwohner an, diese nicht zu früh an den Straßenrand zu stellen. Auf ihren Streifzügen durch die Straßen verteilen sie aber auch „Knöllchen“ an Falschparker.
Kai Soomann, Leiter des städtischen Ordnungsdienstes, sagte, von Mai bis September, hätten seine Mitarbeiterinnen bereits 360 ordnungswidrig abgestellte Altautos ausfindig gemacht. „60 Prozent sind von den Haltern entfernt worden, bevor wir mit dem Abschleppwagen kommen mußten.“ Weitere zehn Prozent habe man abgeschleppt. Im Fokus der sieben Frauen stand in den ersten Wochen ihres Wirkens zudem die Brandenbaumer Landstraße, die immer wieder als improvisierte Verkaufsfläche von Autos genutzt wird. Dem Ordnungsdienst sei es zunächst gelungen, die „Händler“ zu vertreiben. Ende Juni habe dort keiner mehr versucht, ein Fahrzeug zu verkaufen. Wenige Wochen später allerdings hätte der Ordnungsdienst wieder eingreifen müssen, da die Fläche zwischen Fahrbahn und Radweg wieder als Verkaufsfläche genutzt wurde. Um diesen Mißstand langfristig in den Griff zu bekommen, kontrollieren die Frauen nun alle vierzehn Tage den Standort.
Wie Soomann betonte, arbeite der Ordnungsdienst dabei stets mit den entsprechenden Bereichen der Hansestadt zusammen. Entdeckten seine Mitarbeiterinnen zum Beispiel illegal entsorgte Autoreifen und Gartenabfälle, wenden sie sich an die Entsorgungsbetriebe, die dann ihre Mitarbeiter schicken, um den Mißstand zu beseitigen. Dabei ist der Ordnungsdienst stark auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen: „Mit sieben Leute kann man nicht das gesamte Stadtgebiet durchkämmen, wir sind auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen.“ Senatorin Dr. Hoffmann hofft, den Ordnungsdienst im kommenden Jahr bereits auf zehn Mitarbeiter aufzustocken und ihn zeitlich bis in die Abendstunden hinein auszuweiten.
Auch die Kolleginnen des Ordnungsdienstes sind mit ihrer Tätigkeit zufrieden, wie Yvonne Steinhoff stellvertretend für ihre Kolleginnen sagte. Zu Anfang sei sie skeptisch gewesen, wie die Lübecker und Lübeckerinnen reagierten - unbegründet, wie sich herausstellte: „Bis jetzt haben sie nur positiv reagiert“, keiner meckere, wenn sie auf Fehlverhalten aufmerksam mache.“ Freundlich, präventiv, präsent“, laute die Devise, so Soomann, „wir wollen nicht Rambo sein“. +++