Gebäudesanierung erster Teil: Acht Schulen ließen Dampf ab
Pünktlich zum ersten Schultag des neuen Schuljahres 2003/2004 hat die Hansestadt Lübeck die wärmetechnischen Schulsanierungen an acht Lübecker Schulen - wegen ihres veralteten Heizungssystem verwaltungsintern auch „Dampfschulen“ genannt - abgeschlossen. Alle acht Einrichtungen, an denen bis zuletzt mit Hochdruck gearbeitet wurde, haben am Montag, 11. August, mit dem ersten Schultag ihren Unterrichtsbetrieb wieder aufgenommen. Die Hansestadt Lübeck wendete für diesen ersten Sanierungsabschnitt insgesamt über 12 Millionen Euro auf.
Die wärmetechnische Gebäudesanierung ist seit Jahren dringend notwendig. Sie wurde mit großzügiger Hilfe der Possehl-Stiftung zum Ende des Schuljahres 2002/2003 gestartet und war mit Beginn der Sommerferien an acht Lübecker Schulen bereits im vollen Gange. Die alten Dampfheizungsanlagen, die bei ihrem Einbau nach der Jahrhundertwende um 1900 noch hochmodern waren, aber schon lange als Energieverschwender erster Ordnung galten und für hohe Betriebskosten bei unangenehmem Raumklima sorgten, wurde gegen neuzeitliche Warmwasser-Zentralheizung in Kombination mit Blockheizkraftmodulen ausgetauscht, die auch elektrischen Strom liefern. Zusätzlich wurde der Energieverschwendung an allen Schulen mit dem Einbau von neuen Fenstern, von Fassaden- und Dachdämmelementen und neuen Beleuchtungen entgegengewirkt.
Zwischenzeitlich herrschte bei den Verantwortlichen die Angst, daß die Schulen nicht rechtzeitig fertig werden würden, weil nicht vorhergesehene Bauarbeiten notwendig wurden und es zu Lieferschwierigkeiten bei den Fenstern kam. Einen daraus resultierenden Zeitrückstand im äußerst engen Ablaufplan machten alle Beteiligten in den vergangenen Wochen mit großen Anstrengungen wieder wett. Um dieses Ziel zu erreichen, setzten die Handwerksbetriebe zusätzliche Arbeitskräfte ein und organisierten zusätzliche Abend-, Sonnabends- und Sonntagsschichten.
Eine besondere Herausforderung stellte schließlich das letzte „Gewerk“ dar, die Endreinigung der renovierten Gebäude. Diese nahm wegen der Vielzahl von schmutzverursachenden Arbeiten einen riesigen Umfang ein und mußte zudem in einer sehr kurzen Zeit absolviert werden. Die stadteigene Gebäudereinigung meisterte diese Riesenaufgabe jedoch mit Bravour. Rainer Hielscher vom Bereich Gebäudereinigung der Hansestadt hatte schon vor dem Wochenende insgesamt 45 Arbeitskräfte in diese „Sauberkeitsschlacht“ geschickt. Am Sonnabend und Sonntag erhöhte er die Zahl auf insgesamt 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihr Bestes gaben, um allen Schülern und Lehrern am Montag einen angenehmen Schulanfang zu ermöglichen.
An allen Schulen verblieben so nur noch geringe Restarbeiten für die Maler und Maurer. Sie werden in Absprache mit den Schulleiterinnen und Schulleitern außerhalb der Unterrichtszeit durchgeführt, so daß ein störungsfreier Unterricht an allen Schulen gewährleistet ist.
Der reibungslose Ablauf sowie die termingerechte Fertigstellung dieses ersten Bauabschnitts der „Wärmetechnischen Schulgebäudesanierung der Hansestadt Lübeck“ beruhte in erster Linie auf der guten Zusammenarbeit der Bereiche der Hansestadt Lübeck mit dem Projektsteuerer, der Firma ipc, sowie den Fachplanern. „Daß wir die Zeitpläne einhalten konnten, ist auch der hohen Flexibilität, der Einsatz- und Kompromißbereitschaft der einzelnen Schulleitungen sowie der Hausmeister zu verdanken“, sagte Schulsenatorin Annette Borns.
Die Gesamtinvestition der einzelnen Schulen inklusive der notwendig gewordenen zusätzlichen Beauftragungen belaufen sich auf insgesamt 12,061 Millionen Euro. Davon entfielen auf die:
Brockes-Schule | 1 620 000 Euro |
Bugenhagen-Schule | 1 330 000 Euro |
Dom-Schule | 1 010 000 Euro |
Ernestinenschule | 1 200 000 Euro |
IGS Schlutup | 874 000 Euro |
Johanneum | 1 366 000 Euro |
Kahlhorst-Schule | 1 466 000 Euro |
Oberschule zum Dom | 2 075 000 Euro |
August-Hermann-Francke-Schule | 1 120 000 Euro |
Auf diesen ersten Bauabschnitt der „Wärmetechnischen Schulgebäudesanierung“ folgt im nächsten Jahr in den Sommerferien der zweite Bauabschnitt. An ihm sind neun Schulen beteiligt. Im Jahr darauf folgt der dritte und letzte Bauabschnitt mit weiteren vier Schulen. Dann, Ende des Jahres 2005, wird die Hansestadt Lübeck Abschied von der letzten Dampfheizung in einem ihrer Schulgebäude genommen haben. +++