Lübeck engagiert sich weiter im „Gesunde Städte Netzwerk“
Gesundheitsprävention und Gesundheitsförderung finden vorrangig in Städten und Kommunen statt. Deshalb muß die gesetzlich im Paragraph 20 Absatz 4 des Sozialgesetzbuches V (SGB) festgeschriebene Förderung durch die Krankenkassen auch folgerichtig an die Kommunen fließen. Diese Auffassung vertritt das „Gesunde Städte Netzwerk“, ein Zusammenschluß von Kommunen, dem die Hansestadt Lübeck seit 1991 angehört. Beim jüngsten Zusammentreffen in Münster, einem Symposium, an dem 58 Mitgliedsstädte teilnahmen, diskutierten die Fachleute schwerpunktmäßig über die Rolle der Träger der Gesundheitsförderung sowie über die Bedeutung der Selbsthilfe bei gesundheitsfördernden Prozessen.
Einigkeit bestand darin, daß einer gelungenen Prävention zunächst Investitionen vorausgehen müßten, bevor man Gewinn und Erfolge erwarten können - eine Erkenntnis, die in Zeiten knapper werdender öffentlicher Mittel immer schwerer durchzusetzen ist.
Das Symposium betonte einen weiteren wichtigen Aspekt: Gesundheitsförderung muß jedoch nicht nur über ausreichende finanzielle und räumliche Mittel verfügen, sondern auch Lernprozesse auf allen möglichen Ebenen in Gang setzen. So bei den Handlungs- und Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen und der Gesundheitspolitik, damit eine Vernetzung der Institutionen und beteiligten Ebenen erreicht werden kann, die wiederum ressortübergreifendes Arbeiten ermöglicht, herkömmliche Strukturen modernisieren hilft und insgesamt eine Einstellungsänderung in Politik, Verwaltung und bei den Bürgerinnen und Bürgern bewirkt. Von dem Präventionsgesetz, das derzeit in Arbeit ist, erwarten sich alle Fachleute einen entsprechenden Umdenkungsprozeß und neuen Rückenwind für ihr Anliegen.
Die Hansestadt Lübeck war bei dem hochrangig besetzten Symposium in Münster durch den Leiter des Bereiches Gesundheitsamt, Dr. Michael Hamschmidt, und die Koordinatorin für die Mitgliedschaft der Hansestadt Lübeck im Gesunde Städte Netzwerk, Susanne Bogenhardt, vertreten. Auf dem Podium saßen Vertreter des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung, des Ministeriums für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen, des Vorstandes der AOK Westfalen Lippe, des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, des Deutschen Institutes für Urbanistik und der Freien und Hansestadt Hamburg.
Im Verlauf der Mitgliederversammlung waren weiterhin durch zehn Mitgliedsstädte die nach dem Neun-Punkte-Programm des Gesunde Städte Netzwerkes vorgesehenen Erfahrungs- und Rechenschaftsberichte über die zurückliegenden vier Jahre der Mitgliedschaft abzugeben. Zu dem Kreis dieser zehn Städte gehörte in diesem Jahr auch die Hansestadt Lübeck, deren Bericht Susanne Bogenhardt vorlegte. Die Zuhörer zeigten sich beeindruckt von der großen Zahl von Beteiligten in vielen Bereichen der Hansestadt, die an den gesundheitsfördernden Strukturen und Aktivitäten mitwirken.
Der „Gesunde Städte Preis für beispielhafte Aktionen der Selbsthilfe“ ging in diesem Jahr an die Städte Chemnitz für die Aktion „Run for help“, an Herne für die Durchführung von Gesundheitswochen und an die Stadt Viernheim für ein Konzept zur Erhaltung des langjährigen Engagements von ehrenamtlich Tätigen.
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