Stadtpräsident Sünnenwold startet Dialog mit der Polizei
Lübecks Stadtpräsident Peter Sünnenwold hat unter dem Motto „Rathaus im Dialog: Die Polizei - unser Partner“ am heutigen Dienstag abend erstmals Polizeibeamte ins Rathaus der Hansestadt Lübeck geladen, um damit einen besseren Dialog zwischen Politik, Verwaltung und Polizei einzuleiten. Stadtpräsident Sünnenwold begrüßte die Polizisten im Namen der Lübecker Bürgerschaft, die durch Mitglieder der einzelnen Fraktionen und des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung und Polizeibeirat vertreten war.
Dieses zwanglose Get-together mit Vertretern eines repräsentativen Querschnitts der Lübecker Polizeibeamtinnen und -beamten - von der Polizeidirektion bis zu den Revieren vor Ort - soll dazu beitragen, das Verständnis füreinander auszubauen und die jeweiligen Probleme besser kennenzulernen. Zugleich ist diese Veranstaltung, zu der zukünftig einmal jährlich durch den Stadtpräsidenten eingeladen wird, ein Dank für die Beamten, die im täglichen Einsatz ihre Frau beziehungsweise ihren Mann stehen und nicht nur als Ordnungskräfte tätig werden, sondern auch Funktionen von Sozialarbeitern wahrnehmen.
In seiner Begrüßungsrede sagte Sünnenwold, daß die Polizeibeamten sich gewiß sein könnten, daß „wir Politikerinnen und Politiker uns bewußt sind, was die Polizei alles leistet und daß wir auf sie angewiesen sind. Auch wenn bei Ihnen vielleicht schon mal der Eindruck entsteht, wir würden den Problemen der Polizistinnen und Polizisten zu wenig Beachtung schenken.“ Die Beamten nähmen eine Aufgabe wahr, die in unserer Gesellschaft unabdingbar ist. Dafür werde eine Instanz gebraucht, „die die Einzelnen vor Übergriffen anderer schützt, die für Sicherheit sorgt und die den Gesetzen sowie den politischen Entscheidungen Geltung verschafft. Darin sind wir uns alle einig, die Polizei, die Politik und die Bevölkerung. Wie ich aus vielen Gesprächen erfahren habe, macht es den Polizistinnen und Polizisten auch zu schaffen, daß die Bürgerinnen und Bürger in Ihnen meist nur die Institution sehen, die sie vertreten, aber nicht den Menschen, der dahintersteckt.“
Sünnenwold dankte den Polizisten und Polizistinnen für deren engagierten Einsatz sowohl im normalen Dienst als auch bei ehrenamtlichen Tätigkeiten: „Polizistinnen und Polizisten werden oft mit Grenzsituationen konfrontiert, die eine hohe Belastbarkeit erfordern. Nicht zuletzt – und da denke ich beispielsweise an die Zivile Ermittlungsgruppe des 1. Reviers – sind Sie gleichzeitig „Sozialhelfer“, kümmern sich um Problemfälle und sind dabei schon mindestens einmal um die Erde zu Fuß gelaufen. Ihre stärkste Waffe ist das Wort – so stand es zumindest schon in der Presse.“ Es sei zudem bemerkenswert, daß viele Polizeibeamte sich auch noch in der Freizeit in den Dienst der guten Sache stellten: sei es als Organisator des Polizeiballs, von Benefiz-Fußballspielen oder auch von Sportfesten. Sünnenwold wies aber auch auf die dienstlichen Mehrbelastungen durch Großveranstaltungen hin, bei denen die Sicherheit der Bevölkerung nur durch zahlreiche Überstunden der Polizisten gewährleistet werden kann.
Der heutige Abend, zu dem die Polizeibeamten „ohne Uniform, und wenn doch mit Uniform, dann freiwillig, ohne Strafzettel oder Handschellen, also ohne jeden Ermittlungsauftrag zusammengekommen sind“, soll, so Sünnenwold, zu einem „verbesserten Dialog zwischen dem Rathaus - also der Politik und der Verwaltung- mit unserer Polizei führen. Und vielleicht dient dieses zwanglose Get-together auch der Polizei untereinander, denn ich denke, daß Sie in dieser Form auch nicht so häufig aufeinander treffen, zumindest nicht außerhalb von Einsätzen.“ +++