Immer mehr seltene Wiesenvögel brüten auf der 30 Hektar großen zentralen Grünlandfläche auf dem Priwall. Auch in ihrem Bestand gefährdete Vogelarten wie der Kiebitz, der Rotschenkel und die Schafstelze, die in der heutigen Agrarlandschaft kaum noch geeigneten Lebensraum finden, nutzen das Gebiet zur Brut. Umweltsenatorin Dr. Beate Hoffmann zeigte sich sehr zufrieden über diese erfolgreiche Zwischenbilanz.
Seit 1994 bemühen sich die Bereiche Naturschutz und Stadtwald in Zusammenarbeit mit örtlichen Naturschützerinnen und Naturschützern um das Gebiet. Im August 1998 wurde der südliche Priwall als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im Vordergrund der Naturschutzbemühungen stehen die Wiederherstellung offener, für Wasser- und Wiesenvögel geeigneter Feuchtflächen sowie die Schaffung einer ökologischen Verbindung zur Pötenitzer Wiek, einem ebenfalls bedeutsamen Wasservogelrastgebiet.
Um den Wiesenvögeln viele schützende Nistmöglichkeiten zu verschaffen, war die Anzahl der Weidetiere verringert worden. Auf der Koppel konnte sich so neben kurzgefressenen Bereichen auch höherwüchsige Vegetation entwickeln, von der auch Amphibien, Tagfalter und Libellen profitieren.
An der Priwall-Südspitze wurden mehrere Weidenreihen zu Kopfbäumen gestutzt. Die Gehölze hatten zuvor die zentrale Grünlandfläche von der Pötenitzer Wiek abgeriegelt. Jetzt kann die im Winterhalbjahr oft überstaute Grünlandfläche den Wat- und Wasservögeln auf ihrem Herbst- und Frühjahrszug noch besser als Rast- und Nahrungsbiotop dienen.
Trotz der positiven Bilanz bleibe noch viel für den Naturschutz zu tun, betonte Hoffmann. Auch die Bürgerinnen und Bürger könnten mithelfen, etwa indem sie ihre Hunde an die Leine nehmen und die Wege nicht verlassen. +++