Mitte 1996 begann an allen Lübecker Schulen ein Öko-Energiesparprogramm. Schulsenator Ulrich Meyenborg stellte gemeinsam mit Direktor Godo Stoyke von der kanadischen Firma EEC in der Geschwister-Prenski-Schule die Ergebnisse der ersten sechs Monate vor. Der Bereich Schule und Sport erwirtschaftete mit dem zusammen mit EEC (Energy Environmental Consulting) an rund 80 Schulen eingeführten Öko-Schulpro-gramm Energieeinsparungen in Höhe von 439 766,97 Mark. Im einzelnen betrugen die Einsparungen beim Stromverbrauch 77 056,33 Mark (3,1 Prozent = 93 Tonnen CO[[twosuperior]] Verminderung), bei der Heizung 314 586,54 Mark (10,3 Prozent = 1740 Tonnen CO[[twosuperior]] Verminderung) und beim Wasserverbrauch 48 124, 10 Mark (9,2 Prozent).
Das Öko-Schulprogramm begann ganz unspektakulär mit einfachen Handlungsempfehlungen an die Schulen. Das Programm kommt zunächst ohne Investitionen aus, das heißt, es birgt kein finanzielles Risiko. Das Beraterhonorar für EEC wird erst bei nennenswerten Einsparungen fällig. Erreicht wurden Einsparungen zum Beispiel durch bewußtes Öffnen der Fenster, durch rechtzeitiges Ausschalten des Lichtes, durch Regulierung der Raumtemperaturen und weiteres nutzerabhängiges Verhalten.
Senator Meyenborg lobte das Verhalten der Schülerinnen und Schüler, der Lehrkräfte und vor allem der städtischen Hauswärterinnen und Hausmeister. "Sie waren im ersten Halbjahr besonders gefordert, auf Energiesparmaßnahmen zu achten. Mit einer Bonusvergütung werden sie deshalb an den eingesparten Kosten beteiligt. Zu gleichen Teilen gehen eingesparte Mittel an den städtischen Haushalt, an die EEC als Beratungshonorar und vor allem an die Schulen für Lehr- und Lernmittel. Die Hälfte der Einsparungen - rund 220 000 Mark - werden für energiesparende Investitionen in den städtischen Schulen eingesetzt. In Abstimmung mit EEC wird der Bereich Schule und Sport zunächst Thermostatventile einbauen, hinter den Heizkörpern eine zusätzliche Wanddämmung anbringen und Duschregelungen zur Wassereinsparung sowie Wasserdurchlaufbegrenzer einbauen. Die energiesparenden Investitionen lassen hoffen, daß die Einsparungen 1998 noch höher ausfallen.
Einige Schulstandorte erwirtschafteten aufgrund ihrer Größe und ihres Engagements jeweils über 30 000 Mark Einsparungen und zwar durch verändertes tägliches Nutzerverhalten gegenüber den Energieträgern Gas, Wasser und Strom. Solche herausragenden Ergebnisse erzielten Schülerinnen und Schüler, die in Schüler-AGs selbst Vorschläge zur Energieeinsparung unterbreiteten. Auch die vorbildliche pädagogische Unterstützung der Lehrkräfte ist zu erwähnen. Das Öko-Schulprogramm veranlaßte einige Schulen, den Umgang mit Energieressourcen zum Lehrstoff zu machen. Die erforderlichen Begleitmaterialien stellte das Beratungsbüro EEC zur Verfügung.
Nach den Sommerferien erwartet der Bereich Schule und Sport die Ergebnisse für 1997. Eingesparte Mittel werden wiederum zur Hälfte für energiesparende Investitionen eingesetzt. Daß die Ergebnisse für das erste Halbjahr 1996 erst jetzt vorliegen, liegt an den nicht erwarteten Schwierigkeiten, die Abrechnungsdaten aufzubereiten. Erhebliche Differenzen gab es zwischen den geschätzten Abrechnungsdaten der Stadtwerke und den tatsächlichen Zählerständen. Der Bereich Schule und Sport erhob erstmals Gebäudeverbrauchsdaten und wertete sie für das Öko-Schulprogramm aus. Jetzt liegen für alle Schulen der Hansestadt Lübeck - das heißt für 50 Prozent der städtischen Gebäude - Verbrauchsdaten vor, die Basis für die geplante städtische Gebäudewirtschaft sind.
Mit dem Öko-Schulprogramm ist die Hansestadt Lübeck als erste größere Stadt Vorreiter in Deutschland und setzt Zeichen für die Region. Inzwischen interessieren sich viele Schulen für das Öko-Schulprogramm beziehungsweise haben bereits damit begonnen. Schulsenator Ulrich Meyenborg freute sich, daß in den Lübecker Schulen ein Beitrag zur Agenda 21 zur Verminderung der CO[[twosuperior]]-Emmissionen geleistet wurde. +++