Mit Hilfe eines Quiz zum Thema „Genuss, Gebrauch, Missbrauch und Abhängigkeit“ haben die Schüler die Möglichkeit zur kritischen Reflektion und Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Suchtstrukturen.
Die „Drunk Buster Rauschbrillen“ der Firma Dräger simulieren auf spielerische Art eindrucksvoll die Beeinträchtigungen durch Alkoholeinfluss. Dadurch wird für die Schüler erlebbar, welchen Einfluss ein Alkoholrausch auf die Wahrnehmung, Konzentration, Koordination und das Urteilsvermögen hat. Bei Interesse können die Schüler einen Alkoholtest durchführen lassen.
Sozialsenator Wolfgang Halbedel unterstützt diese Präventionsmaßnahme der Suchtwoche 2007. „Ich halte Prävention im Suchtbereich bei Kindern und Jugendlichen für unverzichtbar“, sagt er.
Hintergrund: Alkohol ist nach dem Rauchen die Droge Nummer 1 in Deutschland. Er gehört neben Nikotin zu den Spitzenreitern der konsumierten Suchtstoffe in Deutschland. Er spielt in unserer Esskultur eine wichtige Rolle. Obwohl das Konsumieren von Alkohol unter Jugendlichen rückläufig ist, nehmen die lebensbedrohlichen Alkoholexzesse und die oftmals damit verbundenen komatösen Alkoholvergiftungen zu. Je früher Jugendliche mit dem Trinken alkoholischer Getränke anfangen, desto größer ist die Gefahr, dass sie im Laufe ihres Lebens eine Abhängigkeit entwickeln. Jugendliche trinken generell zu früh, zu häufig und zu viel Alkohol. In Deutschland fangen die Jugendlichen im Durchschnitt im Alter von 14 Jahren an zu trinken. Ihren ersten Rausch erleben sie im Schnitt mit 15,5 Jahren. Je jünger die Jugendlichen sind, desto größer ist die Gefahr einer Alkoholvergiftung, weil junge Menschen aufgrund ihres Alters und der damit verbundenen Wachstumsphase weniger Alkohol vertragen als Erwachsene.
Das Trinken fängt oftmals harmlos an. Jugendliche trinken aus unterschiedlichen Motiven - unter anderem, um „In“ zu sein, um mitreden zu können und sich stark zu fühlen. Gefährlich wird es, wenn Einsamkeit, Depression, Ängstlichkeit, geringes Selbstwertgefühl Motiv des Trinkens ist und der Alkohol zum Stress- und Problemabbau benutzt wird. In diesen Fällen sind Jugendliche besonders anfällig für Manipulation, Verführung und Süchte. Wer gelernt hat, seine Emotionen auf diese Art und Weise zu steuern, gerät leicht in die Versuchung, diese Erfahrung zu wiederholen. Sucht ist eine von vielen Möglichkeiten, mit der erlebten eigenen Wertlosigkeit umzugehen. Sucht ist nicht die Folge einer bestimmten Ursache, sondern vielmehr das Ergebnis einer Vielzahl von psychischen, physischen, ökonomischen und familiären Konflikten. Sucht ist auch oftmals durch Suchtfamilien und soziale Ungleichheit programmiert.
Um süchtigem Verhalten vorzubeugen, müssen die Eltern ihre Vorbildfunktion ernst nehmen und diese realistisch einschätzen. Schon Kinder nehmen die Trinkgewohnheiten ihrer Eltern wahr. Durch sie lernen sie den selbstverständlichen Umgang mit Alkohol. Somit haben die Eltern durch ihr Vorbildverhalten und ihre Erziehung einen wesentlichen Einfluss auf den Rauschmittelmissbrauch ihres Kindes. Um einer Anfälligkeit für legale und illegale Drogen prophylaktisch entgegen zu wirken, ist es wichtig, dem Jugendlichen Verantwortung und Pflichten zu übertragen, seine Lebensprobleme und die daraus resultierenden Gefühle ernst zu nehmen. Vorbeugen ist besser als heilen. +++