Veröffentlicht am 19.11.2024

Der Tod und das Meer – eine unerschöpfliche Inspirationsquelle

Interdisziplinärer Themenabend im Museum für Natur und Umwelt am 22. November 2024

Museum für Natur und Umwelt

Wer kommt bei diesem ewigen Novembergrau und so kurz vor dem Totensonntag nicht ins Grübeln über die großen Fragen des Lebens! Diese spezielle Zeit nimmt der Verbund der LÜBECKER MUSEEN zum Anlass für einen interdisziplinären Themenabend: Am Freitag, 22. November 2024, laden das Buddenbrookhaus, das Museum für Natur und Umwelt sowie die Sammlung Kulturen der Welt um 19 Uhr in den Vortragssaal des Museums für Natur und Umwelt ein, um über den „Tod und das Meer“ zu sprechen. Von realistischen Beschreibungen bis zur mythologischen Metapher zeigt sich das Meer seit jeher als unerschöpfliche Inspirationsquelle, um beobachtete Naturphänomene zu verarbeiten. So ist es beispielsweise hinlänglich bekannt, welche große Liebe Thomas Mann für das Meer empfand, das er zugleich aber auch als Abgrund sah, in dem dunkle Kräfte lauern.

Welche Bedeutungsebenen haben der Tod und das Meer in den unterschiedlichen Fachgebieten? Die Direktorin des Museums für Natur und Umwelt, Dr. Susanne Füting, eröffnet den Abend mit einem Impulsvortrag aus naturwissenschaftlicher Sicht und geht anhand von Ausstellungsobjekten auf die Bedeutung des Todes für Organismen und seine ökologische Rolle ein. Ein toter Wal auf dem Grund des Meeres bildet ein eigenes Ökosystem mit einer Vielzahl von teilweise sehr spezialisierten Arten. Skelette und Schalen der Lebewesen früherer Erdzeitalter können als Totengemeinschaft fossil überliefert werden und so Informationen über vergangene Lebewelten geben.

Es folgt der Vortrag Prof. Norbert Fischer von der Universität Hamburg. Dieser handelt von der Geschichte von Friedhöfen, Grabmälern, Bestattung, Tod und Trauer sowie von Fischers Forschungsschwerpunkt, der Cap Arcona. Das Schiff, das von den Nationalsozialisten zur Internierung von KZ-Häftlingen in der Lübecker Bucht diente, wurde im Mai 1945 bei Neustadt in Holstein durch britische Flugzeuge versenkt, wobei viele tausend Internierte ums Leben kamen.

Welche Bedeutung dem Tod, aber auch dem Meer in Thomas Manns Weltbestseller „Der Zauberberg“ zukommt, erläutert im Anschluss passend zur aktuellen Ausstellung „Fiebertraum und Höhenrausch“ im Zauberberg-Jubiläumsjahr die Direktorin des Buddenbrookhauses Dr. Caren Heuer. Selbstverständlich wird dabei auch grundsätzlich auf die Meeres-Symbolik bei Thomas Mann eingegangen, die selbst in den Schweizer Alpen des „Zauberbergs“ zum Tragen kommt.

Abschließend folgt ein Vortrag von Dr. Lars Frühsorge, Direktor der Lübecker Sammlung Kulturen der Welt, zu seiner aktuellen Ausstellung „Bestattungskulturen in Lübeck und der Welt“, die den Trend zum Meer als neuen Bestattungsort aufgreift.

Im Anschluss besteht im Rahmen einer multiperspektivischen Podiumsdiskussion mit Susanne Füting, Norbert Fischer, Caren Heuer und Lars Frühsorge die Möglichkeit, sich aktiv am Gespräch zu beteiligen. Durch den Abend führt Stella Barsch, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sammlung Kulturen der Welt.

Die Teilnahme am Themenabend beträgt 10 Euro, ermäßigt 4 Euro. Tickets sind an der Kasse des Museums für Natur und Umwelt sowie online erhältlich.

Weitere Informationen unter https://die-luebecker-museen.de/programm  

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Quelle: Die Lübecker Museen