Veröffentlicht am 11.11.2024

Verkehrsprojekt VIAA nimmt Fahrt auf

Mit dem Schritt in die praktische Umsetzung startet Lübeck in eine neue Ära der Mobilität

Mit dem Start des Förderprojekts VIAA – Lübecks Verkehrsmanagementsystem, intelligent, analytisch und agil – geht die Hansestadt einen bedeutenden Schritt in Richtung Zukunft. Nach intensiven Planungsphasen wurde das ambitionierte Projekt im Oktober 2024 in die praktische Umsetzung gebracht. Mit VIAA wird Lübeck in die Lage versetzt, den städtischen Verkehr datenbasiert, effizient und umweltfreundlich zu steuern – ein Modellprojekt, das in dieser Form bisher nur in wenigen Städten Deutschlands existiert.

Ein starkes Team und erfahrene Partner

Aufgrund der hohen Komplexität des Projekts hat sich die Hansestadt Lübeck mit einem erfahrenen Projektmanagement-Partner zusammengeschlossen, der bereits umfassende Expertise in vergleichbaren Projekten mitbringt. Zudem wurden innerhalb der ersten Jahreshälfte die benötigten Stellen eingerichtet und erfolgreich mit Fachkräften besetzt. Diese werden durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Die drei neu geschaffenen Stellen für Projektleitung, Verkehrsflussmanagement und Datenmanagement tragen maßgeblich dazu bei, die ambitionierten Ziele des Projekts umzusetzen und langfristig zu sichern.

Verkehrssteuerung in Echtzeit für mehr Komfort und Umweltfreundlichkeit

Das Herzstück des VIAA-Projekts bildet ein hochmodernes Verkehrsrechnersystem mit Echtzeitdatenerfassung, das die Hansestadt Lübeck in die Lage versetzen soll, die Mobilität für die Zukunft zu planen und umzusetzen. Dieser innovative Verkehrsrechner wird nicht nur den Verkehrsfluss in der Stadt verstetigen, sondern auch den Weg für zusätzliche fortschrittliche Funktionen ebnen, wie den sogenannten Ampelphasenassistenten. Diese Funktion wird es Autofahrenden und Radfahrenden ermöglichen, die Ampelsignale im Voraus per App auf ihrem Smartphone oder Borddisplay einzusehen. So kann beispielsweise die Zeit bis zur nächsten Grün- oder Rotphase angezeigt werden, was eine vorausschauende und umweltfreundliche Fahrweise ermöglicht. Für 2026 ist die Einrichtung einer ersten Teststrecke für den Ampelphasenassistenten geplant.

Ein vernetztes System für datenbasierte Entscheidungen

Ein weiteres zentrales Element von VIAA ist der Aufbau eines umfassenden Sensornetzes und Datenmanagements, das den Verkehr in seinen verschiedenen Anteilen und Wegebeziehungen detailliert erfasst. Den planenden Abteilungen der Bauverwaltung stehen hierdurch umfangreichere und nützlichere Informationen zur Verfügung, um verkehrliche Zusammenhänge besser zu verstehen und Probleme zielgerichteter zu lösen. Zukünftige, komplexe Aufgaben wie zum Beispiel der Masterplan Klimaschutz, der Lärmschutzplan oder der Verkehrsentwicklungsplan können auf diese Weise gezielt unterstützt werden.

Die so gewonnenen Informationen werden über die intelligente Smart-City-Plattform dann für die Verkehrsteilnehmenden zur Verfügung gestellt, um eine bessere innerstädtische Routenplanung in Echtzeit zu ermöglichen.

Verkehrsmanagement für eine lebenswerte Stadt

Die Hansestadt Lübeck setzt mit VIAA ein Modellprojekt um, das wegweisend für den Fortschritt des urbanen Verkehrsmanagements ist und in dieser Form bisher nur in wenigen Städten Deutschlands vorhanden ist. Damit wird das Verkehrsmanagement in Lübeck zukunftsfähig und in die Lage versetzt, die anspruchsvoller werdenden Aufgaben lösen zu können – insbesondere durch den echtzeitfähigen Verkehrsrechner, der längst noch nicht zum Standard gehört.

Neben einer barrierefreien Routenplanung, einer Optimierung der Busbeschleunigung und einer Priorisierung umweltfreundlicher Verkehrsmittel – Funktionen, die erst mit diesem Projekt möglich werden – sollen zu einem späteren Zeitpunkt auch innovative Ideen geprüft werden. Zukünftig könnte das System beispielsweise mobilitätseingeschränkten Personen ermöglichen, längere Grünphasen anzufordern. Die Verknüpfung von Verkehrsdaten mit Umweltdaten sowie die gezielte Steuerung von Besucherströmen bei Veranstaltungen sind ebenfalls angedacht.

Vieles davon ist noch Zukunftsmusik. Mit VIAA wird Lübeck im Verkehrsmanagement jedoch einen großen Schritt nach vorn machen.

„Unser Ziel ist es, Lübeck für die Zukunft strategisch wegweisend aufzustellen, damit die Lebensqualität in unserer Stadt nachhaltig gesteigert werden kann. Dafür ist VIAA ein weiterer wichtiger Baustein mit Vorbildfunktion“, sagt Bausenatorin Joanna Hagen.

„Mit VIAA schaffen wir die technische Grundlage, um den Verkehr in Lübeck intelligent und vorausschauend zu steuern. Die Echtzeit-Daten und innovativen Anwendungen wie der Ampelphasenassistent, ermöglichen es uns, die Mobilität für alle Verkehrsteilnehmenden komfortabler und gleichzeitig umweltfreundlicher zu gestalten“, fügt Elisabeth Fröhlich, Projektleiterin VIAA der Hansestadt Lübeck, hinzu.

Investition für eine zeitgemäße Mobilität

Das Gesamtvolumen des Projekts VIAA beläuft sich auf rund 5 Millionen Euro, von denen 65 Prozent durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert werden. Das Förderprojekt ist zunächst auf zweieinhalb Jahre ausgelegt und soll dabei Lübeck als moderne und nachhaltige Mobilitätsstadt etablieren.

Erfolgreiche Ausschreibung – Lübeck startet mit Teststrecken 2025

In einem weiteren Schritt erfolgt nun die Ausschreibung für die notwendigen Hardware-Komponenten. Ab voraussichtlich Frühjahr/Sommer 2025 sollen die ersten Teststrecken eingerichtet werden, auf denen das innovative System mit dem Verkehrsrechner und Ampelphasenassistenten erprobt wird.

Mit VIAA geht Lübeck einen wichtigen Schritt in Richtung Smart City. Die Hansestadt positioniert sich damit als Vorreiter für moderne, digitale und klimafreundliche Mobilität in Deutschland.

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