Veröffentlicht am 09.10.2024

Die grüne Vielfalt Lübecks: Ausstellung rund ums Gärtnern in der Hansestadt

Ab dem 12. Oktober zeigt die Ausstellung im Museum für Natur und Umwelt alle Facetten an Lübecker Gärten

Museum für Natur und Umwelt

Ab dem 12. Oktober stehen Lübecks Gärten im Fokus: Die Ausstellung „Gärtnern in der Stadt - die grüne Vielfalt Lübecks“ zeigt im Museum für Natur und Umwelt, wo in der Hansestadt Gärten zu finden sind und wer sie pflegt. Von privaten Gärten, Kleingärten, Höfen und Gängen über die vertikale Begrünung an Fassaden von Altstadthäusern bis hin zu Gemeinschaftsgärten – das Grün spielt in Lübeck eine große Rolle. Dabei sind die Gärten mehr als nur schön anzuschauen: Sie sind vielmehr Lern- und Arbeitsorte, bei denen das Miteinander oftmals genauso wichtig ist wie das Gärtnern an sich. Und natürlich haben sie auch eine wichtige Funktion für die Umwelt. Die Schau präsentiert all diese Facetten des Gärtnerns in der Stadt und ist bis 18. Mai 2025 zu sehen. Angeregt wurde die Ausstellung von Gundel Granow vom Grünen Kreis Lübeck e.V. Kuratiert hat sie die Lübecker Kulturwissenschaftlerin, Fotografin und Hobbygärtnerin Dr. Karen Meyer-Rebentisch mit Unterstützung von Nils Heck, Volontär am Museum für Natur und Umwelt.

Die Ausstellung „Gärtnern in der Stadt – die grüne Vielfalt Lübecks“ zeigt an 14 Stationen auf mehr als 50 Tafeln die Vielfalt und den sozialen, kulturellen und ökologischen Wert der gärtnerisch oder landschaftspflegerisch gestalteten grünen Oasen in der Stadt. Beispielhaft werden einige engagierte Gärtner:innen vorgestellt. Deutlich wird: die postindustrielle Stadt ist dabei, sich von einem grauen Moloch zum bunten Biotop für vielfältige Lebensformen zu entwickeln. Das betrifft nicht nur die Vielfalt im sozialen Leben, sondern auch in der Tier- und Pflanzenwelt. Heute sind in den Städten weitaus mehr Arten zu Hause als in Regionen, in denen konventionelle Landwirtschaft und klassischer Siedlungsbau dominieren. Gemeinsames Gärtnern überwindet nachbarschaftliche und kulturelle Grenzen und dient der Erholung im Nahraum. Angesichts der Klimakrise kommt der wärmeausgleichenden Funktion von grünen Räumen in der Stadt eine immer größere Bedeutung zu.

Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird die Bedeutung innerstädtischen Grüns nicht nur für Erholung und Erbauung, sondern auch für das Mikroklima und für den Erhalt der Artenvielfalt zunehmend erkannt. Zugleich entstanden und entstehen immer neue Formen des Stadtgärtnerns – das so genannte „Urban Gardening“. Auch in Lübeck gibt es diverse private und institutionelle Initiativen zum urbanen Gärtnern, teilweise dokumentiert und vernetzt unter dem Label „Essbare Stadt“. Die Ansätze sind sehr unterschiedlich, es geht um Umweltschutz und Erholung, um Naturpädagogik, um die integrative und soziale Kraft des Stadtgärtnerns, um Sortenerhalt und um die Lust an der Gartenarbeit. Urban Gardening findet in Projektgruppen ebenso statt wie bei Einzelpersonen. In Hochbeeten wird beispielsweise auf dem Koberg und dem Schrangen temporär gegärtnert. Gemeinschaftsgärten gibt es für Mieter:innen bei der TRAVE, als interkulturelle oder auch kirchliche Projekte. Und auch die Erzeugung von Obst und Gemüse findet nicht nur erwerbsmäßig, sondern auch in vielerlei Weise durch Privatpersonen und Initiativen statt. Neben den vielen Beispielen für die Vielfalt der Lübecker Gärten ist in der Ausstellung der positive Einfluss von Grünflächen auf das Stadtklima und die Ökologie zu sehen.

Nils Heck vom Lübecker Museum für Natur und Umwelt zeigt sich erfreut: „Die farbenfrohe und vielseitige Ausstellung bietet verschiedene Perspektiven auf das Gärtnern hier in der Stadt, macht gute Laune und Lust, selbst aktiv zu werden. Besonders gefällt mir, dass nicht nur die Gärten, sondern auch Lübecker Gärtner:innen vorgestellt werden.“

Die Ausstellung wurde vom Grünen Kreis Lübeck e.V. mit Förderung durch die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck initiiert und erarbeitet.

Ausstellungseröffnung

Die Ausstellung „Gärtnern in der Stadt – die grüne Vielfalt Lübecks“ wird am Freitag, 11. Oktober, um 18 Uhr im Museum für Natur und Umwelt eröffnet. Nach einem Grußwort des Leitenden Direktors der LÜBECKER MUSEEN Dr. Tilmann von Stockhausen, gibt es unter anderem eine Einführung in die Thematik von Dr. Karen Meyer-Rebentisch. Personen, die beim Ausstellungsprojekt mitgearbeitet oder dazu beigetragen und es gefördert haben sowie Mitglieder des Grünen Kreises Lübeck e.V. und des Fördervereins des Museums haben freien Eintritt. Ansonsten beträgt die Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung 6 Euro und berechtigt zum Besuch des gesamten Hauses auch an einem anderen Tag. Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt.

Eine vom Grünen Kreis e.V. geförderte Broschüre zur Ausstellung mit einem informativen Überblick der Präsentation steht gegen eine Schutzgebühr von 1 Euro zur Verfügung.

Begleitprogramm

Begleitend zur Ausstellung finden zahlreiche Veranstaltungen statt wie zum Beispiel öffentliche Führungen und Vorträge. Diese sind tagesaktuell der Homepage des Museums für Natur und Umwelt zu entnehmen.

Weitere Informationen unter https://museum-fuer-natur-und-umwelt.de

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