Der Herbst kündigt sich an und die ersten Gartenpools werden geleert. Doch wohin mit dem Wasser? Das Wasserhaushaltsgesetz regelt, wie das Wasser der Pools und Schwimmbecken zu entsorgen ist.
Bei Pools oder größeren Schwimmbecken wird das Wasser nicht regelmäßig getauscht. Damit das Wasser jedoch klar und keimfrei bleibt, werden Chemikalien verwendet. Dazu gehören beispielsweise pH-Heber und -Senker, Chlor und Algizide. Während der Nutzung gelangen auch Sand, Pflanzenreste, Sonnencreme, Schweiß und andere Körperflüssigkeiten in den Pool. Laut Wasserhaushaltsgesetz § 54 (1) stellt dies eine Verunreinigung des Wassers dar – Poolwasser ist somit Abwasser und gehört in die Schmutzwasserkanalisation. Über diese Kanalisation wird es zur Kläranlage geleitet, dort gereinigt und anschließend der Trave zugeführt.
Falsch entsorgtes Schwimmbeckenwasser schadet der Umwelt
Die Inhaltsstoffe von Desinfektionsmitteln und Biozidprodukten, die zur Sauberhaltung des Gartenpools verwendet werden, sind zum Teil als umweltgefährlich und sehr giftig für Wasserorganismen eingestuft. Lässt man das Beckenwasser versickern oder bewässert man damit seinen Garten, können Oberflächen- und Grundwasser sowie im Garten lebende Tiere und Pflanzen Schaden annehmen. Aus diesem Grund darf dieses Abwasser ebenfalls nicht über die Regenwasserschächte der Straßen entsorgt werden. Die Regenwasserkanäle führen das aufgefangene Wasser nämlich direkt und ungefiltert ins nächstgelegene Gewässer – und nicht, wie viele irrtümlich vermuten, in die Kläranlage.
Diverse Methoden zur korrekten Entsorgung
Entsorgen Sie das benutze Poolwasser über die gemeindliche Schmutz- bzw. Mischwasserkanalisation: also über das Waschbecken beziehungsweise die Toilette oder über den Schmutzwasserkontrollschacht. Es fallen dafür übrigens keine Kosten an, da diese bereits beim Befüllen des Pools in den bereits bezahlten Trinkwassergebühren enthalten sind. Wird Ihr Pool über eine Filteranlage regelmäßig gereinigt, gehört das sogenannte Filterrückspülwasser ebenfalls in die Schmutzkanalisation.
Eine gute Methode, um das Abwasser in den Abfluss zu fördern, ist der Einsatz einer Tauchpumpe. Diese können Sie bereits für circa 50 Euro in Baumärkten erwerben. Entleeren Sie Ihr Schwimmbecken dabei langsam, da die unüblich große Menge an Wasser Probleme in den Leitungen und den Pumpenschächten zur Folge haben kann. Außerdem sollten Sie die Arbeit idealerweise bei Trockenwetter durchführen. Nach oder während eines Regenwetters stellt das zusätzliche Abwasser aus den Gartenpools nämlich eine weitere Belastung für die örtlichen Abwasserleitungen und auch Kläranlagen dar.
Was tun, wenn kein Abwassersystem vorhanden ist?
Sollte sich auf Ihrem Grundstück keine Schmutz- und Mischwasserkanalisation befinden, können Sie die Versickerung des Beckenwassers über die Rasenfläche oder in absoluten Ausnahmefällen eine Einleitung des Poolwassers in ein oberirdisches Gewässer bei der unteren Wasserbehörde beantragen.
Die Antragspflicht gilt nicht für Kinderplanschbecken, die ohne den Einsatz von Chemikalien betrieben werden. Dieses Wasser darf über eine Rasenfläche versickern oder zur Bewässerung des Gartens benutzt werden. Achten Sie allerdings darauf, dass das Wasser nicht auf Nachbargrundstücke fließt. Ist die Fläche des Gartens zu klein für die gesamte Entwässerung des Planschbeckens, verteilen Sie die Arbeit auf mehrere Tage. +++