Veröffentlicht am 05.09.2024

„Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“

LÜBECKER MUSEEN bieten zum Tag des offenen Denkmals am 8. September 2024 ein umfangreiches Programm

Katharinenkirche

Am Sonntag, 8. September 2024, öffnen das Museum Holstentor, die Katharinenkirche und das Museum Behnhaus Drägerhaus ab 11 Uhr Ihre Türen anlässlich des Tages des offenen Denkmals. Das Buddenbrookhaus veranstaltet außerdem aufgrund von Sanierungsarbeiten einen Vortrag im Gesundheitsamt des Kreises Herzogtum Lauenburg und am Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk können Interessierte den Stadtteil Kücknitz mit dem Fahrrad auf den Spuren von Hochofenarbeiten erkunden. Der Tag des offenen Denkmals findet zum 31. Mal unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ statt. Neben offenen Denkmälern in ganz Lübeck bieten fünf der LÜBECKER MUSEEN ein umfangreiches Programm an.

Das Museum Holstentor ist am 8. September von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Bis 16 Uhr wird hier vor Ort der Sketching-Workshop „Wahr-Zeichnen – Zeichne deine Sicht auf das Holstentor“ mit Nicole Kayser-Siewert angeboten. Von 11 Uhr bis 12 Uhr gibt die als Kaufmannsfrau Broling kostümierte Carolin Teubert eine Führung durch das Holstentor unter dem Titel Lübeck – Recht und Strafe im Mittelalter“. Kinder kommen beim Tag des offenen Denkmals natürlich auch nicht zu kurz: Ab 13 Uhr entführt Esther von Kiedrowski junge Interessierte in die Welt der „Märchen und Sagen“ für eine halbe Stunde. Um 13.30 Uhr geht es mit einer halbstündigen Führung von Karin Peters durch die „Stadtplanung und Stadtbefestigung – die Entwicklung einer mittelalterlichen Stadt“ weiter. Bernd Dieter Thurau schließt um 14.30 Uhr verkleidet als Mönch mit einer Führung zum Thema „Stadtgründung und Hansezeit“ an. „Das Holstentor und seine Architektur“ stehen beim Leitenden Direktor der LÜBECKER MUSEEN Dr. Tilmann von Stockhausen von 15.30 bis 16.30 Uhr im Fokus. Bernd Dieter Thurau schließt den Tag des offenen Denkmals am Holstentor ab und gibt parallel von 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr eine Führung zum Thema „Kirchliches Leben im Alltag im mittelalterlichen Lübeck“.

Da das Buddenbrookhaus gerade wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist, findet der Tag des offenen Denkmals dieses Mal abweichend im Gesundheitsamt des Kreises Herzogtum Lauenburg statt. Dieses öffnet von 10 bis 15 Uhr zum zweiten Mal seine Türen. Im Rahmen des hundertjährigen Jubiläums des Epochenromans „Der Zauberberg“ richtet das Museum einen Vortrag zum Thema Tuberkulose von Herrn Nils Louen aus. Ab 10 Uhr werden In dem Vortrag die historischen Tuberkulose-Diskurse, die in dem Roman eine Rolle spielen, vorgestellt und anschließend in Frage gestellt, wie diese Themen aus einer heutigen Perspektive zu bewerten sind. Die darin geschilderten Behandlungsansätze sowie Beschreibungen der Krankheit leiten in die am 13. September zu eröffnende Ausstellung zum Roman „Der Zauberberg“ über. Mit Unterstützung des Deutschen Tuberkulosearchives in Heidelberg hat das Gesundheitsamt dieses Jahr rund um die Tuberkuloseerkrankung eine medizinhistorische Ausstellung im Foyer aufgebaut. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude aus den 1960er Jahren hat durchgehend als Gesundheitsamt fungiert. Die laufenden denkmalgerechten Sanierungsarbeiten verleihen dem Bau zunehmend eine historische Atmosphäre, das außerdem am Tag des offenen Denkmals in Führungen besichtigt werden kann. Ergänzend sind Beschreibungen und Bilder aus der Bauzeit sowie Arbeitsmaterialien aus dieser Zeit zu sehen. Der Veranstaltungsort hat die Adresse Barlachstraße 4 in 23909 Ratzeburg.

Auch die Katharinenkirche hat am Tag des offenen Denkmals einiges zu bieten und öffnet von 11 Uhr bis 15 Uhr ihre Pforten für Interessierte. Hier gibt es zwei Führungen von Cornelia Nicolai: Von 11 Uhr bis 12 Uhr erfahren die Teilnehmer:innen mehr über die wechselvolle Geschichte von St. Katharinen und der Architektur des einzigartigen Kirchenraums. Lediglich während dieser Führung „Klosterkirche – Pferdestall – Museum. Weltkulturerbe St. Katharinen“ ist es möglich den lichtdurchfluteten Oberchor mit seinem besonderen Blick ins Kirchenschiff zu besichtigen. Ab 13 Uhr geht es weiter mit der einstündigen Führung „Unter Steinen“, in der es um das großflächige Netz aus Grabplatten geht. Fast 500 Jahre lang diente die ehemalige Klosterkirche der Franziskaner wohlhabenden Lübecker Bürgern als Nekropole. Die Expertin Cornelia Nicolai lässt die Gräber von Bürgermeistern, Pestopfern und zu früh verstorbenen Wunderkindern sprechen. Da momentan Restaurierungen im Unterchor stattfinden, gibt außerdem der Restaurator Jarek Kulicki um 12 Uhr und 15 Uhr zwei Führungen durch den Unterchor der Hochgotik.

Im Museum Behnhaus Drägerhaus finden am 8. September mehrere Baustellenführungen statt, da sich das Museum im Umbau befindet. Es handelt sich um ein großes, repräsentatives Patrizierhaus, eine Putzfassade mit Attika, geschmückt mit Balustradenfiguren aus Terrakotta. Bereits um 9.30 Uhr findet durch den Architekten Herrn Ellinghaus eine Führung statt und um 11 sowie 13 Uhr durch die Restauratorin Frau Kuhnert. Für diese Führungen ist eine Anmeldung unter anmeldung.denkmaltag.luebeck@t-online.de bis zum 6. September um 15 Uhr zwingend notwendig.

Der Tag des offenen Denkmals findet im Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk unter dem eigenen Motto „Ein Stadtteil als Landmarke“ statt. Das Museum hat sich die Stadtteile Kücknitz und Herrenwyk vorgenommen, die noch heute Spuren von Hochofenarbeiten in sich verbirgen. Erkundet werden sollen diese Spuren auf einer 90 bis 120-minütigen Fahrradtour. Die Tour beginnt um 10 Uhr am Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk. Nach einer kurzen Einführung geht es dann durch die ehemalige Werkssiedlung, vorbei an den ehemaligen Zwangsarbeiterbaracken und durch die Felder hinüber zum Gut Dummersdorf. Der Weg führt die Interessierten weiter ins Zentrum von Kücknitz, wo sich neben den beiden Kirchen, die für die rasch wachsende Bevölkerung 1910 entstanden sind, auch weitere Werkswohnungen befinden. Den Abschluss bildet der Ortsteil Rangenberg, der in den 1930er Jahren auf Veranlassung der Metallhüttenwerk Lübeck AG als Wohnsiedlung mit Selbstversorgung errichtet wurde. Von dort geht es durch das idyllische Mühlbachtal wieder zum Museum zurück. Im Garten des Museums bietet sich dann noch die Möglichkeit, ein Picknick mit mitgebrachten Speisen zu genießen. Die Fahrräder sind neben Speisen sowie Getränken von den Teilnehmenden mitzubringen.

Der Eintritt in die teilnehmenden Museen und ins Kreisgesundheitsamt ist an diesem Tag kostenfrei.

Weitere Informationen unter https://die-luebecker-museen.de/ +++

Quelle: Die Lübecker Museen