Engagierte Städte entstehen dort, wo sich überzeugte Menschen gemeinsam dafür einsetzen, gute Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Partizipation vor Ort zu schaffen. Das seit 2015 bestehende bundesweite Netzwerkprogramm Engagierte Stadt unterstützt den Aufbau nachhaltiger Engagementstrukturen in Städten und fördert Kooperationen zwischen Verwaltung, gemeinnützigen Organisationen und Wirtschaft. Im Jahr 2023 hat sich die Hansestadt Lübeck um eine Mitgliedschaft beworben und konnte die Auswahljury der Programmträger auf Anhieb überzeugen.
In der Bewerbung wurden zwei herausragende Projekte hervorgehoben. An erster Stelle stand Lübecks ganzheitliche Digitalstrategie, die unter Beteiligung der Lübecker:innen entsteht und vom Leitbild einer „Social smart City“ geleitet wird. An zweiter Stelle wurde die Lübecker Engagementstrategie hervorgehoben, die das bürgerschaftliche Engagement stärkt und vorantreibt.
„Mit dem Projekt Social smart City stellt Lübeck die sozialen Aspekte der digitalen Transformation in den Mittelpunkt. Wir wünschen Lübeck mit der gemeinsamen Entwicklung einer Engagementstrategie und den dazugehörigen Beteiligungsverfahren viel Erfolg und freuen uns über die Aufnahme im Netzwerk als Engagierte Stadt Lübeck,“ sagt Daniela van Wyk, Leiterin des Referates 112 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
„Es ist großartig, dass Lübeck nun Teil einer großen Bewegung von Städten geworden ist, die durch gegenseitiges Lernen voneinander das Engagement und die Mitgestaltung der Bürger:innen stärken“, erklärt Pia Steinrücke, Senatorin für Wirtschaft und Soziales der Hansestadt Lübeck.
Andreas Grau, Senior Expert Zentrum für Nachhaltige Kommunen Bertelsmann Stiftung, betont, dass „Lübeck mit Social Smart City ein Thema in das Netzwerk der Engagierten Stadt einbringt, welches viel Innovationspotential hat. Hier können alte und neue Städte lernen, wie digitale Formate auch im sozialen Bereich eingesetzt werden können – ein großer Gewinn für das Lernnetzwerk. Zudem sind die Entwicklungsvorhaben sehr konkret und mit dem Ansatz der Engagierten Stadt sehr gut umzusetzen.“
Filiz Günsür, Social Smart City Managerin in Lübeck, sieht großes Potenzial im Programm Engagierte Stadt: „Als Leiterin der AG Social Smart City freue ich mich besonders, dass unser innovativer Lübecker Ansatz bundesweit so viel Zuspruch erhält. Durch den Austausch im Netzwerkprogramm werden wir weitere spannende Ideen im digitalen Wandel entwickeln und umsetzen.“
Die Bewerbung der Hansestadt Lübeck für das Netzwerk wurde von einem Kreis aus Wirtschaft, Stadtverwaltung und gemeinnützigen Organisationen unterstützt. Hierzu gehören der EnergieclusterCluster Digitales Lübeck, die Handwerkskammer Lübeck, das Forum für Migrant:innen, die Freiwilligenagentur ePunkt e.V., das Haus der Kulturen, das Frauenbüro der Hansestadt Lübeck, der Bereich Digitalisierung, Organisation und Strategie, der Bereich Jugendarbeit Fachstelle Kinder- und Jugendbeteiligung sowie die Stabsstelle Migration und Ehrenamt. Kontaktstelle für das Netzwerk Engagierte Stadt in Lübeck wird zukünftig die Stabsstelle Migration und Ehrenamt im Fachbereich Wirtschaft und Soziales sein.
Elke Sasse, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck, begrüßt die Mitgliedschaft, denn „Lübeck ist schon lange eine Stadt mit vielen engagierten Frauen. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, zusammenzustehen und zusammenzuarbeiten. Dazu gehört für das Frauenbüro die Vernetzung in alle Richtungen, auch über Lübeck hinaus, und die Beteiligung von Frauen an der Stadtentwicklung“.
„Die Einbindung in ein bundesweit agierendes Netzwerk wird neue Impulse nach Lübeck bringen und dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für Engagierte weiter zu verbessern“, freut sich Stine Nielandt, Leiterin der Freiwilligenagentur ePunkt e.V..
Gencel Bagci, Haus der Kulturen, lokaler Koordinator für ehrenamtliche Flüchtlingshilfe, freut sich, „dass im Netzwerk Engagierte Stadt das Engagement von geflüchteten Menschen ein wichtiges Anliegen ist und sich so viele Städte für eine nachhaltige Integration aller Menschen vor Ort einsetzen. Bewährte Konzepte aus anderen Kommunen werden wir uns genau anschauen“.
Das bundesweite Netzwerk der Engagierten Städte bietet den beteiligten Städten Austausch und viele Best-Practice-Lösungen zu Themen wie der „Digitalisierung“, neuen Engagementformen, „Nachhaltigkeit“, dem „Generationswechsel“ oder zu Beteiligungsprozessen. Bundesweite Netzwerktreffen, Regional- und Austauschtreffen bieten Plattformen für den Austausch von Informationen und die Weiterentwicklung von Ideen sowie gemeinsamen Ansätzen.
Engagierte Städte bekennen sich zu einem gemeinsam entwickelten Selbstverständnis, das für die Haltung steht, mit der alle Beteiligten das Netzwerk lebendig gestalten und sektorenübergreifend auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Engagierte Städte arbeiten daran, dass Bürger:innen aktiv einbringen und Zivilgesellschaft, öffentliche Hand und Wirtschaft die gesellschaftlichen Herausforderungen und Fragen vor Ort gemeinsam angehen.
Nach einem Interessenbekundungsverfahren hat das Städtenetzwerk bundesweit im vergangenen Januar 23 neue Engagierte Städte bis zu einer Größe von 250.000 Einwohner:innen aufgenommen. Hierzu gehören neben Lübeck Städte wie Osnabrück, Herford, Kaiserslautern, Ulm oder Berlin-Schöneweide. Damit wächst die bundesweite Bewegung Engagierter Städte auf 112 Mitglieder an.
Das Programm wird durch ein Konsortium auf der Bundesebene getragen, dem das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Bertelsmann Stiftung, das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt und die Körber-Stiftung angehören.
Weitere Informationen: www.engagiertestadt.de
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