Veröffentlicht am 22.12.2020

3. Lübecker Starkregenforum

Für mehr Grün auf Lübecks Dächern

Beim diesjährige Lübecker Starkregenforum, das am 8. Dezember 2020 online stattfand, stand das Thema „Gründächer“ im Fokus. Begrünte Dächer können Regenwasser speichern, verdunsten bzw. stark verzögert ableiten und somit die Entwässerungssysteme entlasten und zur Überflutungsvorsorge bei Starkregen beitragen. Durch die Verdunstung wird zudem das Stadtklima positiv beeinflusst.

Uta Neubourg von der Hansestadt Lübeck begrüßte die 60 Teilnehmer:innen im Namen von Senator Hinsen gemeinsam mit Projektpartner Prof. Dr. Matthias Grottker von der Technischen Hochschule Lübeck und freute sich, dass online sogar doppelt so viele Personen der Einladung gefolgt waren wie in den vorherigen Jahren. Neben zahlreichen Lübecker Akteur:innen nahmen auch Vertreter:innen des Umweltministeriums Schleswig-Holstein sowie des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume teil und offenbarten das übergeordenete Interesse an dem Thema.

Dr. Elke Kruse von der Klimaleitstelle Lübeck stellte einführend Bausteine einer kommunalen Gründachstrategie vor und konkretisierte diese anhand der Hamburger Gründachstrategie „Auf die Dächer – Fertig – Grün!“. Anschließend präsentierte Jörg Baumhauer von der Firma re-natur aus Ruhwinkel gebaute Beispiele von Dachbegrünungen, um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten aufzuzeigen.

Dem Starkregenforum vorausgegangen waren im Rahmen des Projekts I-Quadrat (Starkregenvorsorge) zwei Fachworkshops zum Thema „Retentionsgründächer als Beitrag zur Überflutungsvorsorge bei Starkregen“ mit den entsprechenden Lübecker (Fach)-Bereichen der Stadtverwaltung sowie mit Planer:innen und Landschafts-/Architekt:innen.

Einigkeit herrschte im Rahmen der Veranstaltungsreihe darüber, dass Gründächer auch für Lübeck eine wichtige Maßnahme darstellen, um in Zeiten des Klimawandels Schäden durch zunehmenden Starkregen zu minimieren und die Verdunstungsrate in der Stadt zu erhöhen, um vor allem in den Sommermonaten Hitzevorsorge zu betreiben. Darüber hinaus erfüllen Gründächer noch weitere positive Funktionen wie Steigerung der Aufenthaltsqualität bei begeh- und nutzbaren Dachflächen, Verschönerung des Stadtbildes sowie Schaffung von zusätzlichem Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Grundsätzlich wurde eine höhere Bezuschussung von Gründächern durch das Klimaschutz-Förderprogramm vom Land Schleswig-Holstein gefordert, da die derzeitige Förderung von maximal 500 Euro pro Wohnhaus völlig ungenügend sei.

Wichtig sei auch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit, um Gründächer gezielt in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und Vorurteile abzubauen sowie eine abgestimmte innerstädtische Zusammenarbeit bei der Erarbeitung einer Lübecker Gründachsatzung sowie entsprechender Festsetzungen in Bebauungsplänen zu, um Gründächer verstärkt im Neubau und bei Bestandsumbauten zu fordern.

Dr. Elke Kruse: „Für 2021 ist die Fortsetzung des Lübecker Starkregenforums als wichtige Austauschmöglichkeit geplant, um die Klimaanpassung der Stadt weiter voranzubringen. Gründächer sind dabei eine wichtige Maßnahme, um Lübeck auf die Folgen des Klimawandels wie Starkregen und Hitzesommer vorzubereiten.“

Bei Interesse können Protokoll und Impulsvorträge des Starkregenforums gerne angefordert werden (uta.neubourg@luebeck.de).

Zum Thema Starkregenvorsorge stellt die Homepage des Projekts I-Quadrat (https://www.projekt-i-quadrat.de/) zahlreiche Informationen zur Verfügung, u.a. die Starkregenbroschüre für Hauseigentümer:innen unter dem Motto: „Lübeck sorgt vor“. Außerdem gibt es dort unter „Interaktive Karten“ einen Link auf die Hinweiskarte Starkregen für das gesamte Lübecker Stadtgebiet. +++