Veröffentlicht am 25.09.2020

Ausstellung „Grenzgeschichten“ startet in Lübecker Schulen

Kulturbüro der Hansestadt Lübeck verleiht die Ausstellung an weitere Bildungseinrichtungen noch bis zum Juni 2021

Am 3. Oktober 2020 jährt sich die Wiedervereinigung Deutschlands zum 30. mal. Anlässlich dessen hat die Hansestadt Lübeck in Zusammenarbeit mit Lübecker Historiker:innen eine Wanderausstellung erarbeitet, die jetzt durch Lübecker Schulen wandert. Ermöglicht wird diese Ausstellung durch die Förderung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und der Hansestadt Lübeck.

Fast ein halbes Jahrhundert lang war Lübeck die einzige Großstadt der Bundesrepublik an der innerdeutschen Grenze. Seit der Teilung Deutschlands bis zum Mauerfall gehörte die Grenze auch zum Lebensalltag der Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt. Nach 1961 wurde der innerdeutsche Grenzstreifen zu einem streng bewachten, kaum zu überwindenden Hindernis ausgebaut: Tretminen, elektrisch geladene Zäune und Selbstschussanlagen machten Fluchtversuche zu einem tödlichen Wagnis.

Die Ausstellung „Grenzgeschichten“ nähert sich aus regionalgeschichtlicher Perspektive der deutschen Teilungsgeschichte nach 1945. Die Begleitangebote für die Jahrgangsstufen 9 und 10 behandeln die Themen „Kalter Krieg“, „Eiserner Vorhang“ und „Freiheit“. Neben dem „Actionbound“, einer interaktiven Rallye, gibt es auch eine analoge Rallye, in der jeweils Aufgaben gelöst werden müssen, die sich den Schüler:innen durch die 20 Roll Ups erschließen. Ergänzt wird die Ausstellung durch den Dokumentarfilm „Bis an die Grenze – Der private Blick auf die Mauer“ von Claus Oppermann und Gerald Grote, der Amateurfilmaufnahmen collagiert und mit beeindruckenden Zeitzeugengesprächen verbindet.

„Die Deutsch-Deutsche Teilung hat Lübeck als innerdeutsche Grenzstadt über Jahrzehnte geprägt. Die deutsche Einheit ist ein Festtag der Demokratie und ein Tag der Freude. Nur wenn wir unsere eigene Geschichte der Teilung kennen, wenn wir erkennen, was Menschen in unserem Land bewegen können und wenn wir als aktive Demokrat:innen unser Land mitgestalten, dann sind wir ein starkes Land. Deshalb ist eine Ausstellung wie diese wichtig, um nachfolgenden Generationen zu verdeutlichen, was passieren kann, wenn die Freiheit und die Rechte eines jeden einzelnen nicht mehr gewahrt sind. Diese Ausstellung soll einen Beitrag zur Demokratiebildung aus Anlass des 30. Jahrestages der Wiedervereinigung leisten und Schüler:innen motivieren, sich mit der Deutsch-Deutschen Teilung auseinanderzusetzten und vielleicht auch einen authentischen Ort wie die Grenz- und Dokumentationsstätte in Lübeck-Schlutup zu besuchen.“ so Bürgermeister Jan Lindenau.

Aufgrund der Hygienebestimmungen an den Lübecker Schulen ist die Ausstellung aktuell nur den Lehrenden und Schüler:innen vorbehalten. Bis zum Ende des Jahres sind die Roll Ups bereits ausgebucht. Das Kulturbüro der Hansestadt Lübeck verleiht die Ausstellung an weitere Bildungseinrichtungen noch bis zum Juni 2021. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an: kulturbuero@luebeck.de. +++