Gemeinsam mit dem Beauftragten für jüdisches Leben in Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen, besuchte Kulturministerin Karin Prien heute, 23. Juli 2020, die Carlebach Synagoge in Lübeck, die in fünfjähriger Bauzeit umfassend saniert worden ist. Bürgermeister Jan Lindenau empfing die Gäste in der Hansestadt.
„Wir feiern mit dieser Synagoge, die zu den schönsten in Deutschland zählt, auch das vielfältige religiöse und kulturelle Leben in Schleswig-Holstein – wir machen es wieder stärker sichtbar“ sagte Prien. Sie bedauerte, dass die feierliche Wiedereröffnung wegen des Pandemie-Ausbruchs noch nicht stattfinden konnte. „Ich hoffe, dass wir das bald nachholen können und auch damit eindrucksvoll deutlich machen – jüdisches Leben ist und bleibt wertvoller Bestandteil der deutschen Kultur und Gesellschaft“, so die Ministerin. Sie sagte weiter: „Antisemitismus ist leider traurige Realität, auch heute, auch in Deutschland. Er tritt offener und dreister auf und ist in manchen Kreisen sogar ‚salonfähig‘.“ Das habe auch der jüngst veröffentlichte Verfassungsschutzbericht bestätigt.
Umso wichtiger sei es, in der einzigen in Schleswig-Holstein noch erhaltenen historischen Synagoge ein Zeichen zu setzen: „Jüdisches Leben gehört - wie diese Synagoge mitten in der Altstadt – mitten in unsere Gesellschaft.“ Das Land sei sich seiner Verantwortung für den Erhalt dieser Synagoge immer bewusst gewesen und habe die Sanierung mit insgesamt 2,6 Millionen Euro gefördert. Prien dankte auch der Staatsministerin für Kultur und Medien und den drei Stiftungen, die dieses Vorhaben unterstützt hätten: die Possehl-Stiftung, die Gemeinnützige Sparkassenstiftung Lübeck und die Friede-Springer-Stiftung und insbesondere der Hansestadt Lübeck, die das große Projekt mit Know-how, Manpower und praktischer Unterstützung gefördert habe. „Sie alle helfen dabei, dass wir eine offene Gesellschaft bleiben und auch diese Synagoge soll und wird ein offenes Haus sein“, sagte die Ministerin.+++