Veröffentlicht am 26.06.2017

Strukturierte Aufnahme und Integration von Flüchtlingen

Lübeck ermöglicht schnellen Zugang zu Angeboten nach individuellen Förderbedarf

Im Beisein von Manuela Söller-Winkler, Staatsekretärin des Ministeriums für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein, Bürgermeister Bernd Saxe sowie Sozialsenator Sven Schindler wurden die Prozessstrukturen zur integrationsorientierten Aufnahme von Flüchtlingen in der Hansestadt Lübeck heute, 26. Juni 2017, im Rathaus präsentiert. Lübeck wurde im Rahmen der Förderung des Ministeriums für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein als Pilot-Kommune für die Prozesserarbeitung ernannt. Die Stabsstelle Integration hat sich mit Unterstützung des Landes Schleswig der Aufgabe gestellt, dem Netzwerk externer und interner Aufnahme-, Beratungs- und Integrationsangebote eine Prozessstruktur zu geben, die von allen Akteuren gleichermaßen getragen wird. Entwickelt wurde ein strukturiertes Aufnahme- und Integrationsmanagement als Voraussetzung dafür, jedem Geflüchteten, unter Berücksichtigung seines individuellen Förderbedarfes, schnellen Zugang zu geeigneten Regelangeboten, Beratung, Sprach- und Bildungsangeboten oder Arbeit zu ermöglichen.

„Aufgrund der finanziellen Unterstützung des Landes konnte die Stabsstelle Integration durch Personalressourcen verstärkt werden. Mit zwei zusätzlichen Koordinierungsstellen und der Unterstützung der Firma Syspons ist es gelungen, ein Analysewerkzeug für die Strukturen der Aufnahme, Versorgung, Beratung und Integration zu schaffen“, so Sozialsenator Sven Schindler. „Die Darstellungen der Prozesse dienen dazu Abkürzungen zu finden, Lücken zu schließen, Parallelstrukturen zu vermeiden und sorgen somit für schnellere und passgenaue Integrationsangebote für die Flüchtlinge.“ Das erarbeitete Steuerungsinstrument habe bereits heute faktische Verbesserungen erbracht. „Lag jedoch die letzten zwei Jahre der Focus auf der integrationsorientierten Aufnahme von Flüchtlingen, so wird uns in den nächsten Jahren der Familiennachzug als neue Herausforderung beschäftigen“, führt Schindler weiter aus. Mit den erarbeiteten Prozessstrukturen sei nun eine Arbeitsgrundlage auch für die nächsten Jahre geschaffen, die in einen Regelbetrieb überführt werden soll.

Das Thema Integration ist durch die hohen Zuwanderungszahlen in den Jahren 2015/2016 ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt und hat gleichermaßen von Bund, Ländern und Kommunen große Anstrengungen gefordert. Die Lübecker Bürgerschaft nahm diese Entwicklung zum Anlass und beschloss das Lübecker Integrationskonzept mit dem Flüchtlingspakt des Landes Schleswig-Holstein zu verzahnen.

Denn die Integration der geflüchteten Menschen findet vor Ort in den Kommunen statt und gemeinsam mit externen Trägern und der engagierten Zivilgesellschaft müssen Lösungen für vielfältige Probleme gefunden werden. Diese Situation ist keine vorübergehende und wird die Hansestadt Lübeck als dauerhafte Zukunftsaufgabe beschäftigen. Im Mittelpunkt stehen dabei u.a. die Themen Wohnen, Sprache, Ausbildung, Bildung, Arbeit und Gesundheit.

Die Umsetzung der interdisziplinären Querschnittsaufgabe für nahezu alle Fachbereiche in der Verwaltung, wird durch häufige Rechtsänderungen belastet und befindet sich in einem dynamischen Prozess der Anpassung und Optimierung, mit der Herausforderung Integration effektiver und effizienter auszugestalten.+++