Aufgrund der missverständlichen Berichterstattung, wie seitens der Hansestadt Lübeck die Finanzierung der Umgestaltung der Untertrave geplant ist und welche Konsequenzen sich aus dem Erhalt der Linden ergeben, nennt die Stadt noch einmal die Fakten:
Für die Umgestaltung der Untertrave vom Holstentorplatz bis zum Hansemuseum hat die Stadt insgesamt rund 15,6 Millionen Euro veranschlagt, rund 10,02 Millionen Euro sollen über Fördergelder, rund 3,9 Millionen Euro durch die Stadt sowie rund 1,7 Millionen Euro über Anliegerbeiträge finanziert werden.
Aufgrund der hohen Fördersummen hat die Stadt das Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein gebeten zu prüfen, welche Auswirkungen sich bei Erhalt der Linden und der damit verbundenen zwingend notwendigen Umplanung der Maßnahme ergeben. Das Ministerium hat in seinem Schreiben die Befürchtungen der Stadt bestätigt: Aufgrund der wesentlichen gestalterischen Änderungen der bisherigen Planung würden die Fördertatbestände nicht mehr erfüllt. Deshalb sei insgesamt damit zu rechnen, dass sich die Förderung bei Erhalt der Linden und entsprechender Projektänderung von bislang vorgesehenen rund 10,02 Millionen Euro um rund 9,07 Euro auf 956.000 Euro reduzieren wird. Das bedeutet: Will die Hansestadt Lübeck die Umgestaltung unter Erhalt der Linden umsetzen, muss sie die Baumaßnahme statt mit 3,9 Millionen Euro mit 12,2 Millionen Euro aus dem eigenen Haushalt finanzieren – also rund 8,3 Millionen mehr als vorgesehen. „Damit steht fest: Sollte der Bürgerentscheid erfolgreich sein – was ich für ausgeschlossen halte – dann wäre das Projekt Untertrave gestorben“, so Bürgermeister Bernd Saxe. „Es wird schlicht unmöglich sein, dass die Stadt die notwendigen finanziellen Mittel in dieser Höhe selbst aufbringt, um den Umbau mit Linden zu realisieren.“ Auch die sich möglicherweise ergebenden Einsparungen von rund 660 000 Euro durch nicht mehr notwendige Umbaumaßnahmen im Bereich der Linden, werden dies nicht ändern.
Umgestaltung Westlicher Altstadtrand "An der Untertrave" teilt sich in zwei Abschnitte auf - Grundsätzlich können die Fördersummen nicht frei zwischen den Abschnitten umverteilt werden, da es sich um ein kompliziertes Gerüst von anteiligen Beteiligungen der Stadt an förderfähigen Kosten und Mindesteinsätzen von Eigenmitteln handelt:
- Vom Holstentorplatz bis zum Drehbrückenvorplatz:
Wesentliches Ziel der Umgestaltung des westlichen Altstadtrandes ist die Attraktivierung des öffentlichen Raumes entsprechend ihrer Bedeutung als Stadteingang in das UNESCO-Welterbe Lübecker Altstadt. Die beliebten Flächen am Wasser der Trave mit dem vorhandenen maritimen Leben durch Bootsrundfahrten und Museumshafen sollen zukünftig als aufgewertete öffentliche Räume zum Flanieren und Verweilen einladen. Der heute überdimensionierte Straßenraum kann den heutigen Erfordernissen angepasst werden. Damit können die Hausvorfelder in einer attraktiven Breite ausgebaut werden, die Außengastronomie an dieser maritimen Stadtseite ermöglichen wird. Ziel ist es damit auch, Impulse für die ortsansässige Wirtschaft zu geben und, ähnlich wie an der Obertrave, zur Sanierung der Gebäude anzuregen und die im Ansatz vorhandenen Angebote für Touristen und Bewohner zu vervollständigen. Unter anderem sind folgende Maßnahmen geplant: Wasserseitige Promenade mit Flanier- und Aufenthaltsmöglichkeiten, Sitz- und Liegepodesten aus Holz, Flächen zum Bespielen mit öffentlichen Leben, barrierefreier und behindertengerechter Ausbau der Promenade, der Rückbau der Fahrbahn (einspurig im Zweirichtungsverkehr und Schutzstreifen für Radfahrer) sowie eine Verbreiterung der Hausvorfelder um Platz für Außengastronomie, einen großzügigen, barrierefreien Fußweg zu schaffen
Kosten: Insgesamt rund 9,7 Millionen Euro, davon werden rund 6,3 Millionen Euro über Fördermittel, rund 1,7 Millionen Euro über Anliegerbeiträge und rund 1,7 Million Euro durch Stadt finanziert.
- Vom Drehbrückenvorplatz bis zum Hansemuseum:
Der Drehbrückenplatz soll von einer zweckgebundenen Verkehrsfläche zu einer hochwertigen Platzfläche mit angegliederter Wassertreppenanlage, als Abschluss der Flaniermeile optisch hervorgehoben werden, um einen Übergang zum anschließenden Überseehafen mit seinen Verfügungsflächen, Krananlagen und Schiffsempfang zu schaffen. Unter anderem sind Bänke zum Verweilen, Flächen zum Bespielen mit öffentlichen Leben, ein Gebäude mit Außengastronomie auf Teilflächen inklusiver „Netter Toilette“ sowie eine öffentlich nutzbare Wassertreppe ohne Konsumverpflichtung geplant. Gleichzeitig würde damit die „Lücke“ zum bereits umgestalteten Vorfeld des Europäischen Hansemuseums geschlossen werden.
Kosten: Insgesamt rund 5,9 Millionen Euro, davon werden 3,7 Millionen Euro über Fördermittel und 2,2 Millionen Euro durch die Stadt finanziert werden.
Informationen zur geplanten Umbaumaßnahme „Untertrave“ sind in Kürze auch online im Lübeck:Fenster unter www.untertrave.luebeck.de abrufbar. +++